• Hallo Oisch,
    anbei die Gebührenanordnung nach 1900, genau so war es 1898.
    Einschreibung war Pflicht und die 10 ct ( vom Weltpostverein vorgegeben) Einziehungsgebühr wurde von Überweisungssumme abgezogen.
    Eine Vorauszahlung der Einziehungsgebühr bei Nachnahmepostsendungen ins Ausland war nicht möglich.
    Beste Grüße Bernd

  • Thank you very many oder
    again what learned (Loddar M.).


    Hätte ich wohl etwas früher nachfragen und entsprechend höher bieten sollen


    Gruß oisch

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Guten Abend,


    möchte das Thema der Vorzeigegebühr (= Einziehungsgebühr ?) bei Nachnahmsendungen
    anhand von 2 Belegen nochmals aufgreifen.


    1.)
    Nachnahmebrief über 60 Mark 50 Pf von Neckarsteinach (KOS-Stempel) nach Schwenningen,
    frankiert mit 2 x 10 Pf Mi.-Nr. 47. Porto: 10 Pf für Brief der Gew.-Stufe 1 + 10 Pf Vorzeigegebühr.
    Für die Überweisung des eingezogenen Betrags (5-100 Mark) an den Absender fielen 20 Pf an,
    die vom Überweisungsbetrag abgezogen wurden.


    2.)
    Nachnahmebrief über 4 Mark 45 Pf von Karlsruhe nach Mingolsheim frankiert mit 1 x 10 Pf Mi.-Nr. 47
    und 1 x 20 Pf Mi.-Nr. 48. (Davon habe ich schon mehrere gleichfrankierte Exemplare, alle von der Expedition
    der Karlsruher Zeitung, gesehen)
    Warum jetzt 30 Pf Porto ?
    Es handelt sich um einen Brief der Gewichtsstufe II, wäre eine plausible Erklärung
    oder hängt es mit der vorgedruckten Angabe "Nachnahme + Frankatur zusammen ?
    Die "Rücküberweisungsgebühr" beträgt im vorliegenden Fall 10 Pf (für Beträge bis 5 Mark).


    Hat jemand noch eine andere Erklärung ?


    Mit freundlichen Grüßen


    Oisch

  • Hier mal wieder ein Lebenszeichen von mir:
    Telegramm von Hamburg nach Berlin
    Deutsches Reich 20 Pfennig Michel-Nr. 48d sowie ein
    senkrechter zusammenhängender Dreierstreifen mit
    innenliegendem Zwischensteg der 25 Pfennig Michel-Nr.
    ZS 49b, auf Telegrammformular von Hamburg;
    gestempelt HAMBURG 17.5.00 11-12V T.A.BÖRSE nach
    Berlin.
    DieTelegrammgebühr je Wort betrug ab 1. Febr. 1891
    5 Pfennig für alle Entfernungen, mindestens jedoch
    50 Pfennig.
    Der Text besteht aus 19 Worten á 5 Pfennig = 95 Pfennig,
    Größe des Telegramms 26,5 x 16 cm.


    Gruß lebenslauf

  • Hallo lebenslauf,


    schön wieder von dir zu hören, lesen und sehen zu können.


    Wieder eine Obergranate in perfekter Qualität von dir - ein Traumstück!


    Vielen Dank fürs Zeigen und Beschreiben. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Oisch,
    Briefe mit Nachnahme wurden zu damaliger Zeit nur versendet wenn Papiere öder ähnliches eingeschlossen waren. Die erste Gewichtsstufe endete bei 15 gramm ( 10 Pf.), so das allermeist die 2te mit 20 Pfennigen Porto plus 10 Pf. Vorzeigegebühr auf Fernbriefen mit Nachnahme zu finden ist. Ohne Inhalt war das Versenden von Drucksache-Nachnahme ( 13 Pf.) oder Fernkarte-Nachnahme ( 15 Pf.) erheblich preiswerter.
    Nun könnte man meinen der erste Brief von Niedereschach ( herrlicher Kreisobersegmentstempel) wäre erste Stufe. Aber wir sind in Württemberg und die Entfernung Niedereschach-Schwenningen betrug ca. 10 km. In Württemberg gab es den Nachbarortstarif bis 10 km. zwischen den Orten und somit ist dieser Brief wahrscheinlich auch über 15 gramm schwer. Bin mir aber nicht sicher.


    Hallo lebenslauf,
    ein Prachtexemplar des Formulars mit einer herausragenden Frankatur.
    Gratulation zu dem Ausnahmestück.
    Beste Grüße Bernd

  • Guten Abend BaD,


    danke für die Richtigstellung.


    Beim zweiten Beleg lag ich mit der Erklärung der zweiten Gewichtsstufe immerhin noch nicht daneben
    aber dafür beim ersten um so mehr.


    Abgesehen von der falschen Entzifferung des Stempels (Neckarsteinach statt Niedereschach) bin ich
    simplifizierend davon ausgegangen, dass in der "Pfennigzeit" nach 1875 eine einheitliche Postordnung
    für das gesamte Deutsche Reich galt. Sonderregelungen für Württemberg waren mir völlig unbekannt.
    Die Entfernung Niedereschach - Schwenningen liegt mit 9,88 km Luftlinie in der Tat noch innerhalb der
    10 km Grenze, allerdings gehörte Niedereschach ab 1810 zum Großherzogtum Baden.


    Ansonsten kann ich mich den Glückwünschen an Lebenslauf für das wunderschöne Telegramm, von denen
    es höchstwahrscheinlich kein zweites in dieser Kombination geben dürfte, nur anschließen


    mfG


    oisch

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch ()

  • Leinenkaschierter Umschlag der dritten Gewichtsstufe bis 80 Gramm aus Keetmanshoop (Deutsch-Südwestafrika), abgestempelt
    am 15/11-97 nach Berlin, Ankunfststempel rückseitig, bestellt vom Postamt 33, 3/1.98, 7-8 1/2V.
    Die Frankatur besteht aus einer 5 Pfg. Marke der Michel-Nr. 46c,
    fünf 3-Pfg.-Marken Michel-Nr. 45e und sieben 10-Pfg.-Marken
    Michel-Nr. 44d. Der Umschlag ist 10 Pfg. überfrankiert,
    das Porto betrug für die 3. Gewichtsstufe
    60 Pfennig + 20 Pfennig Einschreibegebühr = 80 Pfennig.
    Größe des Beleges: 22,5 x 19 cm.


    Gruß
    lebenslauf

  • Hier ein Rückschein zu einem Einschreiben von Neustadt (Schwarzwald) nach Fennimore Wisconsin USA an einen Johann Blessing.
    Das Einschreiben wurde am 23.11.1891 aufgegeben und die Rückscheingebühr durch Frankatur mit einer 20 Pf Krone Adler Marke
    Mi.-Nr. 48 beglichen. Entwertung mit Kreisobersegmentstempel Neustadt (Schwarzwald). Das Einschreiben wurde laut Stempel
    auf der Rückseite am 9.12.1891 in New York registriert und 7 Tage später dem Empfänger ausgehändigt, was dieser durch seine
    Unterschrift (Johannes bereits durch die engl. Version John ersetzt) neben der des Postmasters Wright bestätigte.
    Laut handschriftlicher Notiz hat der Absender den Rückschein am 25.1.1892 wieder zurück erhalten.


    Gruß oisch

  • Hallo oisch,


    wunderschön und selbst vom Dt. Reich sicher nicht häufig. Danke fürs Zeigen dieses Schmankerls. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Leider reichen meine nicht vorhandenen frnazösishen Sprachkenntnisse nicht aus um den Sinn oder Unsinn dieser mit 20 Pfennig frankierten Karten zu erkennen.


    Da wende ich mich voller Vertauen an das Auditorium!

  • wenn ich das richtig erkenne handelt es sich um Briefe!?


    Hallo Klesammer,
    dann wären diese Innen bedruckt und beschrieben gewesen.


    Es handelt sich aus meiner Sicht um Karten, oder mit dem Loch angebunden um Beutelfahnen.


    Vielleicht bringen die Texte Klarheit.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo,


    Es handelt sich bei beiden Belegen um Bestellungen von Regenplanen.


    Die aus 1905:
    Eine Plane aus Segeltuch, grün beschichtet der Qualität ....
    Größe 8. x 5.
    mit 28 Ösen N° 3, Abstand 1 Meter
    mit 2 Markierungen, eine auf jeder Seite


    Eine gleiche Plane
    Größe 6- x 5-
    mit 22 Ösen N°3 & 2 Markierungen wie oben


    Markierung: Strassburger Baugesellschaft


    Links vermerkt: geliefert und fakt(uriert) 7 Februar 05


    Soviel zur unteren Karte.


    viele Grüße


    Dieter


    PS: Pons Internet-Wörterbuch lässt grüßen [Blockierte Grafik: http://altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/wink.png]

  • Wie groß sind die Belege? Die Briefmarken kommen mir maßstäblich recht klein vor.


    ca. 18 X 12 cm

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo zusammen,


    hier eine einfache Ganzsachenpostkarte, die allerdings wirklich sauber gestempelt wurde. Ich zeige sie, da ich noch einmal aufzeigen möchte, wie fleißig die Postler damals waren:
    Am 31.12.1896 (Silvester) wurde die Karte um 5-6 Uhr nachmittags gestempelt. Obwohl Neujahrsnacht, die Karte kam am Neujahrsmorgen um 10-11 Uhr im ca. 600 km entfernten Steglitz an. Das waren nur 15 Stunden. Heute würden daraus wegen der Feiertage sicher 2-3 Tage.


    beste Tage


    Dieter

  • Heute würden daraus wegen der Feiertage sicher 2-3 Tage.


    ... oder man hätte die Karte gleich entsorgt, weil man sich außerstande sah, auch noch billige Postkarten zu vermitteln ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.