Post-Contraventionen
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Lieber Erwin,
das ist ein Schmuckstück!
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und nicht so häufig
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... darauf wette ich ...
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Lieber Erwin,
sehr schön !!
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Lieber Erwin,
bisher habe ich keinen Passus gefunden, der dies vorgibt, aber allen preußischen Untertanen war wohl bewußt, dass man den König nicht auf den Kopf stellt.
Postalisch also keine Contravention, politisch sehr wohl.
Hier kann ich einen Brief zeigen, den ich schon länger gesucht habe und dann bei meiner Suche nach Russland-Briefen einfangen konnte.
1851 wurde der Brief direkt beim abfahrenden Zug in Deutz aufgegeben. Adressiert ist er an
Monsieur P. de SörngvistConseiller d'état actuel et Chevalier
Finlande
Helsingfors
(bitte um Korrekturen, falls jemand etwas anderes liest)
Zu dem Herrn habe ich leider bisher nichts gefunden.
Die Leitung nach Helsinki (Helsingfors) sollte via St. Petersburg erfolgen, woran man sich hier hielt. Über Deutz-Minden und Minden-Berlin (Retourstrecke) ging es dann weiter über die ungefähre Strecke der noch nicht fertigen Ostbahn nach Russland und von dort nach Finnland.
Bei der Aufgabe wurde korrekt der Aufgabeort mit blauer Tinte notiert und zudem der Kursstempel abgeschlagen (korrekt), dieser ebenfalls auf der Briefvorderseite (nicht korrekt, dieser war ausdrücklich auf der Rückseite anzubringen).
Beide Stempel wurden in diesen Typen nur 1851/52 verwendet.
Die Taxierung erfolgte noch nach dem Vertrag von 1843. Preußen setzte 6 Sgr. Porto an, der Empfänger hatte insgesamt 29 1/2 Kopeken zu zahlen.
Das Briefchen hat nur die Maße 13,9 x 5,7 cm, enthält aber noch den Inhalt von 4 eng beschriebenen Seiten auf sehr dünnem Papier.
Gruß
Michael
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Hallo preussen_fan,
ich würde auf NEUWIED tippen.
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Lieber Erwin,
dein Brief gehört sicher zu den Contraventions-Belegen, die Wappenmarken waren oben rechts anzubringen und hier haben wir die maximal mögliche Entfernung davon.
Der Tipp von weite Welle sieht gut aus.
Gruß
Michael
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Danke liebe Freunde,
ihr habt mir sehr geholfen
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Meiner Meinung nach hätte der Beamte noch einen weiteren lesbaren Stempelabschlag versuchen müssen
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Jetzt habe ich gerade festgestellt, dass der Brief auch um 1 Sgr. unterfrankiert ist.
Entfernung Neuwied – Gernsbach = 26 Meilen = 3. Entfernungsstufe zu 3 Sgr.
Es sind aber nur 2 Sgr. verklebt. Leider ist der Brief auf der Rückseite nicht vollständig.
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Liebe Sammlerfreunde,
wie soll man diese Unterfrankatur einschätzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der fehlende 1 Sgr. Auf der (nicht mehr vorhandenen) Rückseite befand.
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Lieber Erwin,
wahrscheinlich eine unentdeckte Unterfrankatur. Da leider die Rückseite fehlt, bleibt eine Unsicherheit. Ich habe mal einen Beleg gesehen, bei dem ein 3er-Streifen um die Kante herum bis auf die Rückseite geklebt wurde. Theoretisch wäre das bei deinem Beleg auch möglich. So etwas wäre eine weitere, schöne Contravention gewesen. Das noch eine Einzelmarke z.B. rechts oben verklebt war, die dann abfiel oder abgelöst wurde ist eher unwahrscheinlich.
Gruß
Michael
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Ja, schade, dass die Rückseite fehlt
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Liebe Freunde,
frisch eingetroffen ist eine schöne Bereicherung meiner Sammlung (diesmal allerdings gegen deutlichen Widerstand, ich weiß gar nicht, was andere mit solchen vollgemalten Belegen anfangen ... ).
Der Brief von Stromberg in das nur knappe 3 Meilen entfernte Sobernheim wurde von dem Postbeamten zunächst als Portobrief mit 1 Sgr. belastet. Als er den franco-Vermerk des Absenders sah, wurde die Taxe schwungvoll durchgestrichen und der Brief mit der 1 Sgr.-Marke beklebt. Diese ist schön vollrandig, aber warum sie nicht links oben, wo genügend Platz war, verklebt wurde, bleibt Geheimnis des Postlers. So sieht man jedenfalls deutlich, dass die Marke erst anschließend aufgeklebt wurde, da sie über der gestrichenen Taxe klebt.
Gruß
Michael
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Lieber Michael,
der sieht aber auch unverschämt gut aus - prima vista könnte man meinen, es wäre 1x taxisches Bestellgeld, das gestrichen wurde, als man merkte, dass der Empfänger in Sobernheim ein Postfach hatte - aber wenn man genau schaut, hast du natürlich Recht.
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Lieber Ralph,
1x taxissches Bestellgeld passt hier nicht, Sobernheim lag im preußischen Regierungsbezirk Koblenz.
Gruß
Michael