Beschädigte Postsendungen

  • Gemäß dem Reglement zu dem Gesetze über das Postwesen wurde im Paragraphen 18 festgelegt, wie mit offenen oder beschädugten Postsendungen zu verfahren war.


    Bei einer vor kurzem stattgefundenen Auktion ist es mir gelungen, einen Beleg für diese Relegung zu ergattern. Dabei war diese Besonderheit in der Beschreibung nicht einmal angezeigt. Und eigentlich wollte ich den Beleg ja nur für mein Posttarife Objekt ...


    Beschreibung:
    Mi.Nr. 3 zweimal auf 2 Gr.-Ganzsachen-Umschlag als portoger. MiF, handschriftl. Gewichtsangabe "2 1/20 Ct.", beide Marken zentr. mit Ring-Nr.-Stpl. "189" von BRILON entwertet, Umschlag senkr. außerhalb der Frankatur gefaltet und übliche Alters-/Bedarfsspuren, rücks. die noch fast vollst. erhaltenen Siegel


    Bemerkenswerterweise sind die erhaltenen Siegel (Mehrzahl !!) erwähnt, aber die handschriftliche Notiz zu dem offiziellen Siegel der Postanstalt von Oldendorf eben nicht.

  • Hallo preussensammler,


    ein Brief so ganz nach meinem Geschmack (ein sog. Vortragsbrief).


    Zitat

    Bemerkenswerterweise sind die erhaltenen Siegel (Mehrzahl !!) erwähnt, aber die handschriftliche Notiz zu dem offiziellen Siegel der Postanstalt von Oldendorf eben nicht.


    Den Satz verstehe ich aber nicht. Auf der Siegelseite steht ja: "Offen angekommen und amtlich verschlossen - Ort 21.12.1851 Unterschrift".

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ich meinte die Beschreibung des Loses, in der zwar die Siegel, aber nicht die Besonderheiten des amtlich verschlossenen Briefes erwähnt wurde (die Rückseite war übrigens im Auktionskatalog nicht abgebildet!). Andererseits wäre der Brief dann vielleicht doppelt so teuer gewesen ...

  • Hallo preussensammler,


    verstehe - gut für dich und Glück, dass du diese Rosine günstig geschossen hast. Der Prozentsatz von Briefen, deren Versiegelung auf dem Transportweg aufsprang, ist minimal. Da ist jeder Brief eine echte Rarität. Wenn er dann noch so schön ist wie deiner und beide Siegel gut zeigt, darf man sich glücklich schätzen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    zu diesem Thema kann ich folgenden Paketbegleitbrief zeigen.



    1856 aus Leipzig nach St. Petersburg.
    Das Paket kam durchnässt in Berlin an und musste dort neu verpackt und gesiegelt werden. Da Paket und Begleitbrief gleiche Siegel aufweisen müssen, wurde der Brief entsprechend mit gesiegelt.


    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    ein Traum - danke fürs zeigen!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Peter,


    da weiß man nicht, welche Seite die schönere ist - von vor schon bildhübsch und von hinten ein Traum. Wenn du mal einen nach Bayern findest, stehe ich auf der Abnehmerseite Gewehr bei Fuß!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo preussensammler,


    das sind typisch preußische Preise - einen Umschlag mit dienstlichem Verschluß wird man bei anderen AD - Staaten Jahrzehnte suchen müssen, wenn man so etwas überhaupt finden kann. Glückwunsch zu dieser Sonderangebotsrosine. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Irgendwie fliegen mir im Moment diese besonderen Belege einfach nur so zu.


    Hier mal ein Wertbrief über 165 Taler, der in Stettin mit aufgegangenen Siegeln angekommen ist. Er ist mit insgesamt 7 Silbergroschen freigemacht (3 Silbergroschen Brieftaxe, 4 Silbergroschen Versicherungsgebühr).


    Rückseitig sind sogar 2 Unterschriften zu erkennen (wie in der Vorschrift für größere Postanstalten vorgesehen). Interessant sind auch die Gewichtsnotierungen. Bei der Aufgabe waren es noch 17/20 Lot, nach dem Verschluß nur noch 15/20 Lot. Das müssen schwere Siegel gewesen sein.

  • liebe Freunde,
    so ganz passt der folgende Beleg hier nicht, weil er ja nicht im eigentlichen Sinne beschädigt ist. Aber wohl vorsichtshalber hat der Beamte vermerkt:
    Beschmutzt zur Post gegeben.
    Freundlicherweise wurde auch in Rot das Datum 29/5 55 vermerkt.
    Interessant ist auch die Stempelform, die es in dieser Form hauptsächlich für "Ortsangabe - Bahnhof" gab,

  • liebe Sammlerfreunde,

    hier ein Wertbrief von Düren nach Crefeld. Der Ganzsachenumschlag der 9. Ausgabe wurde 1863 verausgabt. Abgestempelt ist der Adler-Werteindruck mit den Stempel von Düren in Aachener Sonderform mit spitzem Zierstück. Leider ist die Zusatzfrankatur entfernt worden.

    Weshalb ich den Beleg trotzdem genommen habe, zeigt die Rückseite ( vorne Vermerk "verte").

    Dort steht: Wegen eines gesprengten Siegels in Crefeldamtlich verschlossen Unterschrift

    Im Brief befanden sich für 15 Thaler Cassenscheine, die Entfernung Düren - Crefeld betrug 8 Meilen.

    Gebührenberechnung:

    in der 1. Entfernungsstufe 1 Sgr.

    Prokuragebühr unter 10 Meilen bis 50 Thaler 3 Pfg.

    Das heißt, es fehlt entweder eine 3 Pfg.-Marke, wenn der Brief ab 1865 verschickt wurde, oder ein 4 Pfg.-Mark, wenn er früher versandt wurde.

    Kann jemand den Text auf der Vorderseite unter Reifenberg & Cie. lesen?







    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Leider ist die Zusatzfrankatur entfernt worden.

    Weshalb ich den Beleg trotzdem genommen habe, zeigt die Rückseite ( vorne Vermerk "verte").

    Sehr seltener Vorgang im Postablauf, von Württemberg habe ich in der Zeit von 1875 bis 1920 keine 5, congrats. Vielleicht findet sich die Marke ja noch! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Lieber Dieter,

    danke, das ist erhellend und heißt wahrscheinlich :

    vor dem Verschluß

    in Crefeld 7/10 Loth, nach

    demselben 15/20 Loth

    Lieber Ulrich,

    danke für die Glückwünsche. Ich bin froh, dass ich den Beleg bei Ebay nicht übersehen habe. So etwas nehme ich immer gerne.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Sehr seltener Vorgang im Postablauf, von Württemberg habe ich in der Zeit von 1875 bis 1920 keine 5, congrats.

    Lieber Ulrich,

    ich habe gerade gesehen, dass ich noch einen habe.

    defect eingegangen & amtl. verschlossen

    1. Unterschrift ?? + 2. Unterschrift Jankiewics, Postboth.


    Schwarzes amtliches Siegel


    Bei offen ankommenden Briefen waren zwei Postbeamte beteiligt, sog. 4-Augen-Prinzip





    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan ()

  • Noch mal zu #13,

    ich glaube, dass zwei Unterschriften auf der Rückseite sind.

    In Blau Berker oder so ähnlich

    weiter unten in Schwarz Rosomitz oder so ähnlich

    Bei offen ankommenden Briefen waren zwei Postbeamte beteiligt, sog. 4-Augen-Prinzip

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... so ist das richtig ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.