Briefe innerhalb von Hohenzollern

  • Beginen möchte ich mit einem Beleg vom 27 November 1835 von Sigmaringen nach Haigerloch.
    Von der Entfernungsstufe würde ich den Beleg bei 3 bis 6 Meilen einordnen wollen, Luftlinie ca. 44 km.
    Etwas stutzig macht mich doch das relativ hoch angeschrieben Porto von 8 Kreuzern + 1 Bestellkreuzer.
    Sodass der Empfänger gesamt 9 Kreuzer bezahlen durfte.
    In Württemberg hätten 8 Kreuzer für 18 bis 24 Meilen gereicht!
    Wenn wir von einem Doppelbrief ausgehen sprechen wir immer noch von 6 bis 12 Meilen.


    Wie hielten das unsere Preissischen Freunde?


    Schönen Sonntag


    Ulrich


    Finale Beschreibung
    Entfernungsstufe 6 bis 12 Meilen
    1 bis unter 1,5 Loth 8 Kr.
    1 Bestellkreuzer
    so ergeben sich die angeschriebenen 9 Kreuzer, welche dann vom Empfänger eingezogen wurden.

    Bilder

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke ()

  • Hallo Minimarke,


    bis 6 Meilen 3x, 4x, 6x und 8x, also hier über 1,5 bis 2 Loth Gewicht, wenn man rechnete, wie in Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    die Taxen innerhalb Hohenzollerns gliederten sich zu der Zeit folgendermassen.


    bis 6 Meilen: bis 1 Loth 3 Kr., bis 1,5 Loth 6 Kr., bis 2 Loth 7 Kr., bis 2,5 Loth 9 Kr.
    bis 12 Meilen: 4 Kr., bis 1,5 Loth 8 Kr.


    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,


    wenn Minimarke Recht hat, dann waren es unter 6 Meilen und damit kämen wir nicht auf 8x Porto.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Danke Ihr beiden!
    Dies bedeutet also 2 Entfernungsstufe waren in Preussen 6-12 Meilen, zweite Gewichstufe bis 1,5 Loth.
    Erbigt dann die angeschriebenen 8 Kreuzer.
    Ich denke das es für diese 2 Entfernungsstufe, innerhalb von Hohenzollern, nicht allzu viele Möglichkeiten geben wird.


    Schau mer mal was so sonst noch so alles an innerhalb der Hohenzollerischen Lande gelaufenen Belege gibt!


    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Michael,
    vielen herzlichen Dank.
    Gab es dann die theoretische Möglichkeit einer dritten Entfernungsstufe innerhalb der hohenzollerischen Lande?


    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Liebe Sammlerfreunde,


    erst mit Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 wurde die Vereinigung der Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen mit dem Preußischen Staatsgebiet vollzogen. Die Post wurde aber weiterhin durch Thurn und Taxis betrieben (Heinrich Stephan Geschichte der Preußischen Post, 1859).


    Innerhalb Hohenzollerns galt seit 1806 (Hohenzollern-Hechingen), bzw. seit 1819 (Hohenzollern-Sigmaringen) der württ. Tarif, der am 1.4.1823 revidiert wurde bis 31.12.1860. Im Verkehr mit dem übrigen Taxisgebiet und den Postvereinsgebiet galt ab 1.6.1852 der Postvereinstarif).


    Briefposttarif innerhalb Hohenzollerns:


    bis 3 Meilen: bis 1 Loth 2 Kr. (1 bis unter 1,5 Loth 4 Kr.) (1,5 bis unter 2 Loth 5 Kr.) 2 bis unter 2,5 Loth 6 Kr.) (ab 2,5 bis unter 8 Loth pro 1,5 Loth 1 Kr.).


    3 bis 6 Meilen: bis 1 Loth 3 Kr. (1 bis unter 1,5 Loth 6 Kr.) (1,5 bis nter 2 Loth 7 Kr.) 2 bis unter 2,5 Loth 9 Kr.) (ab 2,5 bis unter 8 Loth 1,5 Kr. , jeweils nach oben auf volle Kreuzer aufgerundet)


    6 bis 12 Meilen: bis 1 Loth 4 Kr. (1 bis unter 1,5 Loth 8 Kr.) (1,5 bis unter 2 Loth 10 Kr.) 2 bis unter 2,5 Loth 12 Kr.) (ab 2,5 bis unter 8 Loth pro 1,5 Loth 2 Kr.).


    12 bis 18 Meilen: bis 1 Loth 6 Kr. (1 bis unter 1,5 Loth 12 Kr.) (1,5 bis unter 2 Loth 15 Kr.) 2 bis unter 2,5 Loth 18 Kr.) (ab 2,5 bis unter 8 Loth pro 1,5 Loth 3 Kr.).


    (Quelle: Die Vereinheitlichten Taxen der Thurn und Taxisschen Post von Heinz Felix Lethaus und Horst Schenk.)


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Vielen herzlichen Dank an alle, die Bschreibung wurde beim Ursprungsbild entsprechend ergänzt!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu drei Briefe innerhalb des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen.


    Dienstbrief von Sigmaringen (Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen / Thurn und Taxissches Postgebiet) aus dem Jahr 1825 nach Achberg (Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen - Exklave bei Lindau in Bayern). Der Brief lief über Thurn und Taxis, Baden, Württemberg und Bayern nach Lindau im Bodensee und wurde von dort mit einen Amtsboten aus der Exklave Achberg bei der Postexpedition Lindau abgeholt. Der Brief lief durch alle 4 Postgebiete gebührenfrei.


    Teilfrankobrief aus Wald (Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen), der im 8 km entfernten Meßkirch (Großherzogtum Baden) aufgegeben wurde. Der Absender bezahlte 6 Kreuzer bis zur badisch / württembergischen Grenze. Als Porto fielen 6 Kr. für Württemberg und 4 Kr. für Bayern an, die der Empfänger bezahlte.


    Unfrankierter Brief aus Wald (Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen), der im 8 km entfernten Meßkirch (Großherzogtum Baden) aufgegeben wurde. Der Empfänger bezahlte 9 Kreuzer Porto. Beide Briefe leider ohne Datum.


    Beste Grüße von VorphilaBayern