Italien über Bayern nach Württemberg

  • Hallo,


    ich habe einige Briefe aus dieser Korrespondenz, die von Treviso nach Schwaigern gelaufen sind.
    Das Schloss in Schwaigern war der Hauptsitz der Herren von Neipperg. Adam Albert von Neipperg war in erster Ehe mit Theresa Gräfin Pola de Treviso verheiratet, daher diese Korrespondenz.
    Die Briefe wurden alle zwischen 1813 und 1815 geschrieben. Sie wurden alle bis zur bayerischen Eingangsgrenze bezahlt. Bayern setzte seinen Transit von 8 Kr. an. Württemberg sein Inlandsporto auf 6 Kr., Gesamtporto in Württemberg somit 14 Kr.
    Bei 2 Briefen wurde jedoch der württembergische Ansatz von 6 auf 8 Kr. korrigiert und demzufolge das Gesamtporto von 14 Kr. auf 16 Kr.
    Was könnte die Ursache gewesen sein?
    Am Gewicht kann es nicht gelegen sein, denn wenn der einfache Brief 6 Kr. kostete, dann lag die 2. Gew.-Stufe bei 9 Kr.
    Landboten haben in der Regel ihren Botenlohn separat aufgeführt. Hier vielleicht eine Ausnahme?
    An einen unterschiedlichen Eintritt nach Württemberg glaube ich nicht, denn dann wäre dies sofort mit 8 Kr. angeschrieben worden.
    Hat jemand eine Idee?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    an einen Botenlohn glaube ich nicht - da dürfte einer der Lakeien des Hauses allmorgentlich seinen Weg zur Post gegangen sein und wenn die Post zweimal pro Tag ankam, dann halt nochmals am Nachmittag.


    Bayern war der Leitweg zur bayerisch - württembergischen Grenze ja egal, es blieb ja immer bei 8x. Daher halte ich unterschiedliche Instradierungen für die einzig sinnvolle Möglichkeit, denn es gab ja dort die 2x Abstufung, die auf die Entfernung abzielt und nicht auf das Gewicht.


    Immer möglich wäre auch ein Verrechnen, weil man das nie ganz ausschließen kann.


    In jedem Fall zwei sehr schöne Briefe. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    so könnte es durchaus gewesen sein. Der Brief dürfte mit dem direkten Paketschluss Augsburg - Stuttgart spediert worden sein. Das Paketschlussamt Stuttgart wird den Brief mit 6 Kr. taxiert haben. Nach dem württembergischen Tarif sind ab Ulm sowohl nach Stuttgart als auch nach Heilbronn 6 Kr. fällig geworden. Beim Abgabepostamt Heilbronn dürfte dann die Korrektur vorgenommen worden sein, warum auch immer.


    Grüsse von liball