Briefcouverts Kaiser Franz Joseph

  • Durch den Kauf eines Briefcouverts aus Österreich darf ich jetzt erstmals staunen, was unser Nachbarland an Variationen von Umschlägen aufgelegt hat (dagegen ist Bayern ein "Entwicklungsland" geblieben :D ).
    Deshalb hier die Frage:


    Was ist das für Klappenstempel / Klappenschnitt?


    Der Ankunft-Stempel datiert nach 1875 (ca. 1877/78). Ist der Aufgabestempel zu datieren?


    Auch wenn ich wenig Hoffnung habe, hier einen Spezialisten zu finden, hoffen darf man ja :thumbup:


    Luitpold

  • Hallo Bernd, vielen herzlichen Dank für deine Erläuterung und die Abbildungen. Gerade der Klappenstempel (es soll 10 verschiedene geben) würde mich interessieren. Wobei die Datierung auch ohne diesen klar ist, nachdem der Umschlag der letzte dieser Ausgabe ist. Verwunderlich ist nur, dass diese Umschläge offensichtlich nicht so häufig sind wie es die geringe Katalognotierung vermuten lässt. Das ist wie bei anderen Stücken auch. Gerade diese niedrigpreisigen Stücke bekommt man selten zu sehen bzw. zu kaufen :D


    Freundlichste Grüße von Luitpold


    PS


    Zum Tarif (1872): Es beträgt das Porto für einen frankirten gewöhnlichen Brief bis 1 Loth einschliesslich schwer (Lettre normale afiranchie) 1 Sgr. 3 Kr. süddeutsch 5 Kr. Oesterr.

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    4 Mal editiert, zuletzt von Luitpold ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Luitpold


    Von Erich Skarupke in Arge Österreich (wo ich auch Mitglied bin) habe ich diese Antwort bekommen:


    Als Hilfsmittel benutze ich den MICHEL-Österreich Spezial 2012 S.551
    -552. Dort finden sich Abbildungen der Klappenschnitte und der
    Klappenstempel.
    Ich habe mir die beiden Abbildungen genau angeschaut. Leider ist der
    Klappenstempel - wie fast immer, selbst bei Vorlage des Originals -
    schlecht zu erkennen. Durch die Kopie wird das nicht besser. (Laut
    Tabelle kommen K3, 4a, 4b, 6a, 6b, und 7 in Frage).
    Zum Klappenschnitt kann ich mehr sagen: meiner Meinung nach handelt es
    sich um Klappenschnitt IV, da die Seitenklappen eindeutig abgerundet
    sind. III hat eckige Enden und V kommt nicht in Frage. Es wäre
    hilfreich, wenn ich das Format (Länge x Breite) erfahren könnte, dann
    könnte man die Auswahl weiter einkreisen.
    Momentan tippe ich auf die Briefe mit der Nummern U 59-61 von 1872 (die
    nächste Auflage erfolgte erst 1883!). Den Stempel lese ich als (18)76.
    Das würde ja einigermaßen passen. Und die Spätverwendung von Ganzsachen
    ist normal.




    Hoffentlich ist es auch Hilfreich. Aber Offen bleibt also einige Fragen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Es wäre hilfreich, wenn ich das Format (Länge x Breite) erfahren könnte, dann
    könnte man die Auswahl weiter einkreisen.
    Hoffentlich ist es auch Hilfreich. Aber Offen bleibt also einige Fragen.


    Viele Grüsse
    Nils

    Hallo Nis,


    das ist ja fast schon eine Expertise :D Ich bin sehr überrascht und natürlich begeistert, dass du dir diese Mühe gemacht hast. Danke dir vielmals und auch Herrn Erich Skarupke :thumbup:


    Das Format ist 154 mm breit x 85 mm hoch. Aber wenn das Jahr auf dem österr. Stempel 76 ist, dann passt das schon und reicht mir völlig aus. Wunderbar mir wurde mehr als geholfen.


    Fast möchte ich sagen, "Felix Austria", auch wenn der Spruch so nicht ganz passend ist. Aber glücklich bin ich :D


    Nochmals vielen herzlichen Dank an Alle. Es grüßt Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo,
    Ich lege ein sehr interessantes Beleg-Stuck:
    Osterreich - Ganzsachen - Umschlag 1867, 25 Kreuzer violett Type D, Format C, WZ III, Kl.Schnitt C. Als Reco-Brief (1884) der 2. Gewichtsstufe nach Kopenhagen. Allgemeines Postvereinsporto ab 1875 10kr + 10kr (Gewicht) + 10Kr Recogebuhr, mit Zusatzfrankatur 5kr 1883(!). Marke war hinter und ist von dieser extrem seltenen Frankatur abgefallen. Entwertet mit einem verschmierten Abdruck des Stempel LANDSKRONGASSE WIEN 9.4., Ankunft - St. "K 11.4.84". Absender war ein beruhmter Briefmarkenhändler Heinrich Koch. Umschlag ist bis auf fehlende Marke komplett erhalten, nur bischen abgenutzt.

  • Hallo PIETRO,


    wieder ein bemerkenswerter Brief, den man so kaum einmal finden wird.


    Danke fürs Zeigen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pietro


    Gibt es eine Hinweis wo die Marke abgefallen ist? Auf den Bild sieht man klar dass die Marke abgestempelt war. So es war dann sicher irgend wann nachdem der Brief den Postschalter verlassen hat. Wenn in Wien abgefallen, würde wir vielleicht ein Bezahlt 5 Kr finden und nicht nur eine blaue 5 falls es keine Marke vorhanden war.
    Und der Brief war nicht nachtaxiert geworden, so entweder war die Marke da wenn Kopenhagen angekommen war oder man hat die blaue 5 als bezahlt verstanden.


    Die blaue 5 ist denke ich auf jeden Fall nachher vermerkt geworden, also nachdem die Marke abgefallen fall.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils.
    Leider kein Hihweis wo die Marke abgefallen ist und wo die blave 5 notier war.Wir haben hier kein Strafporto 5+5kr. und man sieht devtlich das diese Brief mit die Marke abgegeben wahr.

  • Hosterlitz (tschechisch Hostěradice ) ist eine Gemeinde in der Region Südmähren mit etwa 1.500 Einwohnern. Am 20.12.1875 schickte die Gemeindeverwaltung von Hosterlitz



    ein mit einem amtlichen Papiersiegel verschlossenes Schreiben über Misslitz (Durchgangsstempel rückseitig) nach Brünn. Als Frankatur diente eine Marke zu 5 Kreuzer, Mi. 37 IIb.







    Viele Grüße

    Ingo

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich ein 2 Neukreuzer-Kuvert als Drucksache aus Wien vom 9.12.1881 an "Löbliches k. k. Postamt Gottesgab in Böhmen". Da entzückt mich allein schon der Name "Gottesgab". Doch das löbliche k. k. Postamt war wohl nicht so hingerissen von dem guten Stück, denn siegelseitig notierte man "nicht angenommen, gez. Unterschrift" und vermerkte vorne "retour Wien".

    Siegelseitig zieren die Stempel von Gottesgab 10.12. und Schlakenwerth selbigen Datums die Drucksache, wie auch der Ankunftsstempel von Wien 4 Tage später.

    Was mag wohl der Inhalt dieser Drucksache gewesen sein, dass ein Postamt als Empfänger die Annahme verweigerte? Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein Poststück an eine Poststelle gesehen zu haben, die die Annahme verweigert hätte, geschweige denn eine Drucksache, die an ein Postamt zu verschicken eh äußerst ungewöhnlich gewesen sein dürfte ...


    Gottesgab, heute: Boží Dar, hat jetzt immerhin 251 Einwohner.

    Schlakenwerth, heute: Ostrov nad Ohří, war da schon deutlich größer.

  • ... ja, und doch gibt oder gab es sie - macht die Stücke ja nicht schlechter. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



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