Durch Westphalen und Berg nach Frankreich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Dieser Brief in Republik Danzig in 1811 geschrieben lief wohl über Westphalen und Berg nach Frankreich. Der rote Hesse Stempel stammt laut van der Linden aus Deutz, somit ist der Grenzübergang sicher.


    Und die blau-grüne Taxierung stammt wohl aus Westphalen. Aber wie soll man alle die Taxierungsvermerke verstehen? Ich kann auch nicht alles deuten.


    Der Empfänger in Paris musste 12 Decimes bezahlen.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,


    Zitat

    Der rote Hesse Stempel stammt laut van der Linden aus Deutz, somit ist der Grenzübergang sicher.

    nun ja ...
    Meines Wissens wurde der HESSE-Stempel auch in Kehl und vor allem Frankfurt geführt.
    In den späteren Jahren der westphälischen Post versuchte diese durchaus, die Post auch um Berg herumzuleiten. Daher ist ein Leitung via Frankfurt und dann direkt nach Paris denkbar.
    Irritierend ist das Fehlen jeglichen sonstigen westphäl./bergischen Stempels.
    Ich erkenne im Moment 3 Taxen: rote Tinte (Preußen), blaue Tinte (Westphalen) und schwarze Tinte (Frankreich).
    Links neben der blauen Taxe scheint ein fr...-Vermerk zu sein, den ich aber nicht entziffern kann.
    Die französische Taxe von 12 Déc. entspricht der üblichen Taxe bis Paris. Dies spräche für eine Frankierung bis zur französischen Grenze.
    Ebenfalls nicht einordnen kann ich den D(ouble)-Vermerk in roter Tinte neben dem HESSE-Stpl.


    Ich hoffe, andere können noch erhellendes beisteuern.


    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    nun ja ...
    Meines Wissens wurde der HESSE-Stempel auch in Kehl und vor allem Frankfurt geführt.

    Hallo Michael


    Danke für die Antwort.


    Bei vdL ist Frankfurt und Kehl mit schwarzen Stempelfarbe bekannt, in Deutz mit roten Stempelfarbe, auch bei Feuser wiederholt. Daher meine Vermutung. Aber hier habe ich sonst kein Wissen.


    Der von dir genannte Vermerk habe ich auch als Dobbelvermerk zuerst gelesen, aber gab es solcher in Preussen? Daher habe ich diese Hypothese verlasen.


    Vielleicht gibt es anderen die ähnliche Briefe haben?


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,


    hier ist ein weiterer Brief mit dem roten HESSE-Stempel:



    Am 20. Dec 1812 in Cassel vom Westphälischen Auswärtigen Amt nach Paris an Monsieur Pichon aufgegeben.
    Zu dieser Zeit bestand die Möglichkeit eines direkten Paketschlusses mit der französischen Post. Eine Leitung um Berg herum war also denkbar. Auch bei diesem Brief gibt es keinen bergischen Transitstempel.
    Die Taxierung kann ich nur erklären, wenn die französische Post die westphälische Franchise ignorierte:
    7 Déc. für die deutsche Strecke + 8 Déc. französisches Porto (bis 600 km) = 15 Déc.
    Bei einem Briefgewicht bis 15 Gramm (links oben notiert) fiel das doppelte Porto an: 15 * 2 = 30 Déc.


    Höre aber auch gerne andere Interpretationen.


    Viele Grüße
    Michael


    NB: Brack zeigt in seiner Arbeit Portobriefe Deutschland --> Frankreich auch einen Brief mit rotem HESSE-Stempel, den er Frankfurt zuordnet.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael


    Danke fürs Zeigen :)


    Kein schlechter Brief muss ich sagen. :)


    Ich habe bei Briefe aus Cassel auch franko Marburg gesehen. Es heisst dann ein Porto für Taxis und Frankreich, dann wohl auch über Frankfurt?


    Die Vermutung wenn es um die Stempelfarbe geht dass wir die rote Stempel nur aus Deutz finden könne, muss man auf jeden Fall verlassen.



    Ich hoffe auch dass anderen hier ihre Briefe zeigen wollen ;)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammelfreunde


    der nachfolgende Brief wurde am 10.Juli 1816 in Magdeburg geschrieben und lief nach Bordeaux. Paßt also zeitlich hier nicht mehr so richtig...


    Vorderseitig ist in Rötel etwas geschrieben - vielleicht Franco B(erg) 5 Ggr - ein roter HESSE-Stempel und 19 Decimes Porto. Siegelseitig ist eine 4 und eine 3 notiert worden.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    ich lese - mit aller Vorsicht - franko B(ayerische) G(renze). Dann vlt. korrigiert in F(rankfurt am Main). Es könnte auch B(ergische) G(renze) heißen.


    Aber alles unter Vorbehalt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Magdeburger,


    ich sehe es so, wie ich es schrieb - danke für den Scan.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:

    Brief aus St. Petersburg (Rußland) vom 25./ 7. Oktober 1806, franko Grenze (welche ?) mit Durchgangsstempel "R.1.DÜSSELDORF" (Großherzogtum Berg) und Stempel "R.N.2." (warum jetzt Rayon 2 ?), nach Rheims (Frankreich). Der Empfänger bezahlte 12 Decimes Porto. Die Taxierung unter dem Stempel "ST. PETERSBURG" kann ich nicht deuten.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Freunde der Postgeschichte.


    Bedingt durch die derzeitige Schließung von Bibliotheken und anderen Anstalten ergeht von einem DASV-Mitglied die Bitte um Hilfe zur Klärung der Taxierungen bei den folgenden Belegen, aus der Zeit um 1809-1811.



    1.     Brief aus Breslau vom 18. Februar 1810 nach Rheims über Magdeburg im Transit durch das Königreich Westfalen, Transitstempel von Kassel „DE PRUSSE / PAR MAGDEBOURG“ (Postvertragsstempel Preußen–Westfalen 9. April 1809) und Stempel des französischen Grenzpostamtes „PRUSSE PAR / NEUSS“, oben links Gewichtsvermerke sowie westfälische Taxierung „2 f 45“ – vermutlich 2 Fr., 45 Cent. Und zwei französische Taxierungen „ 62 90 “ ?

    Es folgen noch weitere 4 Beiträge.

  • Beleg 2

    Teilfranko-Brief aus Königsberg vom 20. Dezember 1809 nach Bordeaux im Transit durch das Königreich Westfalen, Transitstempel von Kassel „DE PRUSSE / PAR MAGDEBOURG“ und „FRANCO Grz“ – Austausch Marburg – Gießen (Thurn und Taxis) und dem Stempel „HESSE“ vermutlich Frankfurt, französische Taxierung „17“ Dec. Der oben links angebrachte „V“-Vermerk könnte für ein höheres Gewicht stehen?



  • Beleg 3

    Brief aus Breslau vom 8. Juli 1809 nach Paris mit Vermerk „p Berlin“ – Berliner Postkurs im Transit durch Westfalen über Magdeburg mit Grenzstempel „prusse p. m.“ (Preußen über Magdeburg) und Transit durch das Großherzogtum Berg mit Grenzeingangsstempel „NEUKIRCHEN (PAR)“ (Verwendung in Dorsten, Lippstadt u. Münster) vermutlich Lippstadt und undeutlicher franz. Grenzeingangsstempel „PRUSSE/PAR NEUSS“ – Taxierung „12“ Dec. – Klärung der weiteren Taxierungen.




  • Beleg 4

    Porto-Brief aus Königsberg 1811 mit vermutlichen Aufgabevermerk „K Pr“ – Königsberg in Preußen nach Bordeaux mit Taxierungen, Transitstempel „HESSE“ – französische Taxierung „19“ Dec. – weitere Taxierungen „45“ vermutlich Westfalen 45 Cent.

  • Beleg 5

    Brief 1810 aus Landsberg/Warte in Preußen an den Domherrn Maximilian von Elberfeld in Paderborn – Königreich Wetsfalen über Magdeburg mit Grenzeingangsstempel „prusse p. m.“ mit Vermerk des Empfängers „kann nicht aceptiert werden ...“ Entlastungsstempel „DÈBOURSÈS / PADERBORN“ und Rücksendevermerk „ret Landsberg“ – Brief mit diversen Taxierungen – wer kann die Taxierungen auflösen?

  • Liebe Freunde,


    ein lieber Sammlerfreund besitzt diese 3 Briefe, kann sie aber nicht sicher beschreiben und hofft auf Hilfe (ich konnte ihm leider keine geben, da nicht meine Zeit und mein Gebiet).


    1. Brief


    Bief aus Königsberg vom 22.12.1809 über Magdeburg (Grenzübergangsstempel) und Kassel sowie "Franco Grenze" wohl bis


    Marburg/Gießen (Taxis) frankiert, dann nach Frankfurt (HESSE) und von dort nach Frankreich (17 Decimes).

    Was bedeutet das "V" oben links (höheres Briefgewicht ?), was die Taxierungen in Rötel und der Vermerk in roter

    Tinte? (Rückseite ist blank).


    2. Brief


    Portobrief vom 18.02.1810 aus Breslau nach Rheims (30 Decimes); 2 x Grenzübergangsstempel.


    Was bedeuten die blauen und braunen Tintenvermerke?

    Nach meiner Meinung "16" Gr. Gewicht; westphälische Taxierung 3 f 45; was aber alle übrigen Taxvermerke? (Rückseite ist blank).


    3. Brief


    Teilfrancobrief (a taxer depuis Neuss) aus Königsberg v. 15.09.1816 nach Rheims. Gewicht wohl 1 Loth (?) sowie 12 Decimes

    für Frankreich. Was bedeutet der Frankobaum 8 7/21?


    Er bedankt sich schon jetzt sehr für eure Mühewaltung und auch Teilbeschreibungen sind sehr hilfreich.

  • Liebe Freunde,


    darf ich die Kenner dieser Postgebiete nochmals bitten, einen Blick auf die 3 Briefe und deren Laufwege bzw. Taxierungen zu werfen? Es wäre schade, wenn die nicht zu knacken wären ... Danke sehr. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    leider stehe ich mit der Westphalenzeit auch ein wenig auf Kriegsfuß.

    Zum 1. Brief denke ich, dass er nur bis Magdeburg frei gemacht wurde und leider bekomme ich nicht heraus, was hinter den "f" stehen könnte. Oben links dürfte eine "2" stehen für doppeltes Gewicht.

    Dazu mal ein Brief vom 28.04.1811 von Magdeburg, ebenfalls nach Bordeaux und wir finden auch die 3 Gute Groschen und eine um 1 Decimes höhere Taxe, was mit dem Gewicht zu tun haben könnte.

    Ab hier wurde ebenfalls schon einmal über so einen Brief diskutiert:


    Elbe-Departement


    Zum Rest kann ich leider nichts sagen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    ich danke dir - bin leider gar nicht involviert in diese Briefe und kann nichts Sinnvolles dazu beisteuern. Aber ein Anfang ist gemacht und vlt. bekommen wir sie noch geknackt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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