Thurn und Taxis - Preußen

  • Hallo Harald,

    also sind die angeschriebenen Beträge vermutlich gGr. Allerdings kann es durchaus sein, daß von T&T nach Preußen anders gerechnet wurde. Friedberg liegt ca. 25 km nördlich von Frankfurt, was man nicht außer acht lassen sollte. Ich habe keine Ahnung, ob Post von Friedberg nach Preußen über Frankfurt geroutet wurde.

    viele Grüße

    Dieter

  • ... bei dem interessanten Beitrag zeigt sich, dass die Reduktionen von Gutengroschen zu Silbergroschen sehr individuell waren. Aber Friedberg lag im Kreuzerbereich, da weiß ich nicht, ob diese Reduktionen von Ggr. in Sgr. hilfreich sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • So wie ich es verstehe sind die Passagen im Beitrag nur Beispiele zwischen Solingen und Frankfurt a.M. aus preussischer Sicht gesehen.

    Beginnen wir mal am Anfang in Friedberg. So wie es aussieht ein einfacher Brief nach Bonn. Was hätte der Mann notieren sollen/müssen?

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • 1843 gab es noch keine Eisenbahnverbindungen in Friedberg, erst 1852 war man am Netz angeschlossen. Also ging das Brieflein nach Bonn entweder über Gießen in Richtung Bonn oder über Frankfurt, dann wäre aber auf der Rückseite ein Frankfurtstempel zu sehen. Daher vermute ich mit der Kutsche nach Gießen und von dort weiter über Wetzlar, Limburg, Siegen nach Bonn. Es ist auch nicht erkennbar ob der Brief über 1 Loth lag. Der 1824er Tarif ist in 1/2 Loth gegliedert und zeigt bis Bonn ca. 20 Meilen an. Dafür waren bei bis 1/2 Loth Gewicht 10 XR, darüber bis 1 Loth 15 XR zu zahlen. Nehmen wir an, es waren die 10 Kreuzer, so sind diese mit 3,5 zu multiplizieren, also 35 XR, diese würden 5 Sgr entsprechen. Die Nachsendung nach Aachen, bzw. zum Bestimmungsort war eigentlich kostenlos.

    Um den Brief zu bestimmen müsste eigentlich auf der Rückseite ein oder mehrere Durchgangsstempel vorhanden sein. Die sind aber nicht drauf. Ein Inhalt wird wohl auch nicht vorhanden sein. Daher ist eine Taxenberechnung sehr schwer nachzuvollziehen.

    Bei den Routen war es so in Friedberg, wenn die nächste Kutsche abging, dann entweder nach Frankfurt oder nach Gießen und von dort weiter.

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Die Nachsendung nach Aachen, bzw. zum Bestimmungsort war eigentlich kostenlos.

    Lieber Heinrich,

    eben nicht - poste restante Briefe galten als der Post ausgeliefert. Daher waren Weiterleitungen immer kostenpflichtig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Da hast du recht. Und vor allem in Holland war ja auch noch etwas zu zahlen. Nur wenn es ja Poste restante bis Aachen ging hat der Mann wohl in Aachen den Brief abgeholt, zumindest sollte dann auch die Lagergebühr bzw. das Weiterleitungsporto vermerkt sein. Das Brieflein gibt uns Rätsel auf, die wir nicht einfach lösen können.

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Lieber Heinrich,

    wenn poste restante erst in Bonn angebracht worden wäre und nicht vom Absender, wäre er nach Aachen weiter zu leiten gewesen, aber diese Strecke war dann deutlich weiter, als nur bis Bonn, von daher wäre er mit einem weiteren Portoansatz zu versehen gewesen. Aber da ist ja praktisch alles gestrichen worden, sogar der Stempel der Aufgabepost ... und ein erklärbares Kreuzer-Franko kann ich nicht finden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Taxis und Preussen Freunde,

    Folgender Brief dürfte in Kürze eintreffen. Von Weimar ((taxis) poste restante nach Erfurt( preussisch) und von dort per express an Empfänger nach Stotternheim ( Taxis) dieser zahlte 10 Sgr Botenlohn für den express Dienst, was siegelseitig quittiert wurde.

    Das Besondere ausser p.r.: da Stotternheim unmittelbar an der Stadtgrenze zu Erfurt lag, hatte man zwischen der preuss. Und taxischen Postverwaltung vereinbart, Expressbriefe ins taxische Stotternheim dennoch vom preußischen Erfurt aus zuzustellen. Ohne den Zusatz Express, wäre er nicht durch preußisches Gebiet gelaufen.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas