Thurn und Taxis - Preußen

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich habe vor einiger Zeit dieses Briefchen für meine Heimatsammlung erwerben können.

    Der Brief wurde geschrieben am 28. März 1846 in Bremsnitz, aufgegeben am 30. März 1846 in Roda nach Görlitz.

    Der Brief hat den Stempel PORTOv.NAUMBURG i/S (Feuser Nr. 456) und rückseitig den Kartierungsstempel von HALLE 31.3.

    Kann mir einer der Spezialisten die Taxierung sowie auch die Postroute erklären?

    Liebe Grüße Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief aus Ostheim (Sachsen-Weimar-Eisenach / Thurn und Taxissches Postgebiet / seit Dezember 1838 Postexpedition) vom 7. März 1848, jedoch nicht in Ostheim, sondern im benachbarten Mellrichstadt (Königreich Bayern) am 8. März 1848 als Portobrief aufgegeben. 6 Kreuzer bis zur bayerischen Grenze in Hof vermerkt. Ich lese aber die Umrechnung 1 3/12 Sgr und Hof. Die 1 1/4 Sgr. entsprechen aber nicht 6 Kreuzer. Der Empfänger in Möckern bei Magdeburg (Preußen) bezahlte 4 3/4 Sgr. Porto. Vom 12. März 1848 ist der Ankunftsstempel von Möckern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ein feiner Brief, aber ich lese 1 3/4 Sgr. und das entspricht lt. Reduktionsliste genau 6x, wie vermerkt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph und Dieter,

    herzlichen Dank. Hätte der Absender den Brief in Ostheim aufgegeben, wäre er für den Empfänger 1/2 Silbergrochen teuerer geworden, denn zwischen Ostheim und Mellrichstadt galt ein Nahbereichstarif von 1/2 Silbergroschen, bzw. von 2 Kreuzer. Mich wundert, warum er den weiteren Weg über Hof genommen hat, denn schneller ging es sicherlich nicht, denn der Brief kam erst 4 Tage später beim Empfänger an. Außerdem bestand zwischen Mellrichstadt und Erfurt ein direkter Paketschluß und ich frage mich, warum nicht dieser genommen wurde. Evtl., weil der Brief vielleicht erst zu einer späteren Zeit weiter gegangen wäre ?

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,

    der direkte Paketschluss Mellrichstadt-Erfurt mit den Briefen in die Gegend von Magdeburg wurde in Mellrichstadt jeweils am Sonntag und Mittwoch früh abgefertigt.

    Der 8.3.1848 war ein Mittwoch. Der Brief dürfte daher erst nach der Abfertigung des Paketschlusses bei der Post eingegangen sein. Daher wurde er nach Hof geleitet.

    Grüße

    Karl

  • Liebe Freunde,

    ein Brief aus dem hessischen Friedberg lief am 2.8.1843 an den Herrn Baron de Bö??ayer in Bonn. Die Aufgabepost taxierte ihn bis zur preuss. Grenze mit 2 1/2 Groschen in roter Tinte. Der Brief war "Poste restant" gestellt und hätte von daher 3 Monate in Bonn liegen bleiben sollen. Aber schon am 4.8. sehen wir ein großes Fragment eines Bonner Aufgabestempels, die Streichung von Bonn, jetzt dafür gesetzt Aachen und später Terworm. Terworm lag aber in den Niederlanden und jetzt komme ich mit den Taxen nicht mehr hinterher und wäre froh, von TT oder Preussen-Spezialisten die Reise dieses Briefes erklärt zu bekommen, der hinten völlig blank ist, entgegen jeder Annahme.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    habt vielen Dank - bin nicht darauf gekommen. Könnt ihr die Taxen usw. klären?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Der Brief wurde von Bonn aus weitergeleitet nach Aachen und dort Post restant gestellt, da der Herr Baron in Terworm weilte. Der Ort liegt bei Heerlen und ist nur ca. 15 km von Aachen entfernt.

    Der Vermerk frei wurde mit der gleichen Tinte geschrieben wie die neue Adresse.

    ich verstehe die Taxierung auch nicht. Die blaue Farbe der 2½ deutet auf Porto in Preußen hin. Im Jahr 1843 reichte das nach dem Regulativ von 1824 für eine Strecke bis 10 Meilen. Die Strecke Friedberg - Bonn ist aber viel länger. War der Herr Baron bzw. der Schreiber im T&T-Gebiet eventuell befreit?

    Was bedeuten die roten Taxen? Ich lese in der Mitte 1¼ und weiß jetzt nicht weiter. Wofür die Taxierung unten?

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ich bin mir bei den Taxen ganz unsicher und kann keine Chronologie erkennen, kenne mich aber auch mit innerpreussischen Gegebenheiten nicht wirklich gut aus. Vlt. weiß ein anderer mehr? Bin für alle Tipps dankbar.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Nun das hessische Friedberg hatte Kreuzerwährung. Der Briefstempel zeigt das Datum von 1843. Leider habe ich keine Taxentabelle aus dieser Zeit.

    Nachgesendet von Bonn nach Aachen.

    Ist auf der Rückseite noch irgendetwas zu sehen?

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Also: nach dem Tarif von 1824 bei TT im Großherzogtum Hessen waren von Friedberg nach Köln/Aachen bei 1 Loth Gewicht und zwischen 18 1/2 und 24 Meilen Entfernung 20 Kreuzer zu zahlen. Bis 30 Meilen 24 Kreuzer.

    Ob für die Nachsendung etwas anfiel, kann ich nicht erkennen.

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Lieber Heinrich,

    wie ich schon schrub, ist hinten gar nichts - kein Vermerk, keine Taxe, kein Stempel, gar nichts.

    Ich weiß nicht, ob Preussen und TT 1843 schon einen gemeinsamen Vertrag hatten - wenn nicht, waren ja wegen des Franko-Vermerks 2 Postgebiete zu bedienen. Der Brief lief zuerst nach Bonn, nicht nach Köln oder Aachen. Gab es einen gemeinsamen Postvertrag, wäre Friedberg - Bonn meilentechnisch zu berechnen. Hinweise auf einen schweren Brief fehlen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Es sieht so aus, als ob der Brief am 2.8. nach Bonn ging und dann am 4.8. nach Aachen weitergeleitet wurde als Poste restante, der Herr Bröseliger war wohl abgereist. Zumindest sieht man das an der Handschrift. Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Liebe Freunde,

    zu klären ist:

    1. Wieviel zahlte der Absender für welche Strecke?

    2. Welcher Postvertrag TT-Preussen lag zugrunde?

    3. Warum wurde der Brief von Bonn aus praktisch sofort nach Aachen weitergeleitet (Gründe? Ausgeliefert worden? Wenn ja, an wen? Welche Kosten fielen dafür an?

    4. Wie wurde von Aachen aus der Brief in die Niederlande zugestellt, oder lag er nur poste restante in Aachen und man wartete, bis jemand kam, den Brief dort abzuholen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Habe das hier gefunden. Absolutes Neuland für mich. Würde es aber gerne verstehen und dieser Beleg muntert zum mitmachen auf.

    Quelle

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main