Portochargebrief Württemberg - Bayern 1849

  • Hallo Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich hier zeigen, dessen Taxierungen mir einige Rätsel aufgeben:
    Aufgabe Stuttgart 28. Oktober 1849 - Ankunft in Zwiesel am 31. Oktober 1849 (Letzttag Vormarkenzeit zumindest in Bayern, jedoch ohne Relevanz im vorliegenden Falle !!).

    Ich gehe davon aus, dass es ein Brief in der 1. Gewichtsstufe ist, da keinerlei Vermerke auf höhere Gewichte hinweisen. Die "589" links oben ist vermutlich die Manualnummer. In der Endsumme musste der Empfänger 27 Kreuzer "berappen", die sich vermutlich aufteilen in 9 Kreuzer württembergischer und 18 Kreuzer bayerischer Anteil. In wie weit Chargegebühren beinhaltet sind und wie sich die einzelnen Ländertaxe zusammensetzen vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht hat jemand aus der Leserschaft eine Lösung ?
    Kann noch jemand grenzüberschreitende Porto-Chargebriefe zeigen - in meinen Beständen habe ich keinen weiteren gefunden.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    Portochargébriefe in der VMZ sind nicht sooo häufig, aber es gibt sie doch hin und wieder. Hier war der Brief in der 2. Gewichtsstufe, also 6x plus 3x für Württemberg und 12x plus 6x für Bayern, wobei eine Leitung über Nördlingen (eigener Kartenschluß!) deutlich günstiger gewesen wäre, als die tatsächlich vorgenommene Leitung, die beiden Staaten finanziell hohe Anreize zu gewähren schien.

    Die Recommandation hatte nie Auswirkungen auf die Porti oder Franki, weil sie immer vom Absender zu tragen war - hier 4x für den Stuttgarter. Im Leistungsfalle hätte die Postanstalt, in deren Gewahrsam der Brief untergetaucht wäre, 25 Gulden Ersatzleistung dem Inhaber des Postscheins geben müssen, was umgekehrt genau so war.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    Hierzu folgender Brief:
    Unfrankierter eingeschriebener Brief von Hirschaid (seit 1.3.1846
    kgl. bayer. Postexpedition) nach Unterdeufstetten (Württemberg)
    bei Dinkelsbühl, leider ohne Datum. Der Empfänger bezahlte 6 Kreu-
    zer Porto. Der Brief kann nur vom 7.1.1847, - 1848 - oder 1849 sein.
    Zwischen 12 und 18 Meilen waren innerbayrisch 6 Kreuzer Porto,
    oder Franko mit dem Briefposttarif von 1843 geregelt. Er könnte
    auch vom 7.1.1850 sein (bis 1 Loth über 12 Meilen innerbayrisch =
    6 Kreuzer. Wie bekannt ließ man die Post aus Bayern nach Unter-
    deufstetten in Dinkelsbühl anliefern und holte sie dort ab.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • ... und ein Chargébrief ohne Reconummer findet man auch nicht an jeder Ecke! Schönes Stück.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch,

    Liebe Sammlerfreunde,

    herzlichen Dank. Dazu noch drei unfrankierte grenzüberschreitende Charge' Briefe: Nürnberg nach Crailsheim 3.9.1849 - Porto 9 Kr.; Ellwangen nach Dinkelsbühl 18.11.1827 - Porto 6 Kr.; Crailsheim und Dinkelsbühl waren der nächste Postort nach der Grenze. Die bayrische Post bestellte daher bis Crailsheim, bzw. die württembergische Post bis Dinkelsbühl, daher nur eine Taxierung. Nürnberg nach Reutlingen vom 9.3.1818. Porto 6 Kr. in Bayern und 4 Kr. in Württemberg.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Mods,

    kann man dieses Thema nicht geschlossen in den Thread: Württemberg - Bayern Postvertrag 1809 integrieren und diesen hier dann löschen? Danke!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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