Wohin mit diesem Beitrag?

  • ... aber für einen anderen kann der Inhalt großes Kino sein ...

    Bei diesem Umschlag gibt es keinen Inhalt. Würde da links oben nicht der Hinweis auf den Absender stehen, der Umschlag wäre in der Wühlkiste gelandet. Übrigens sieht die Handschrift des Vermerkes nach der Handschrift von Dr. Ruland aus. Und die wohl zittrige Adresse wird wohl dem Befinden des Absenders geschuldet sein, da der Brief wenige Monate vor dem Tod des Bischofs geschrieben wurde.


    Wer interessiert ist an der Geschichte von Briefen (also Zeit, Absender, Empfänger usw.) findet eben auch immer wieder Autographen (das ein gesondertes Sammelgebiet ist). Wir Philatelisten können da so manches Stück einfach "als Beifang" erwerben. Nur muss man dies auch erkennen wollen.


    Mein schönstes Stück z.B. ist ein Umschlag, den ein Nobelpreisträger kurz vor seinem unfreiwilligen Ende, doch in Treue fest "Für Gott, König und Vaterland auf dem Felde der Ehre 1917 gefallen",

    geschrieben hat. Dieser unscheinbare Feldpostbrief wird eben nur durch die Tatsache der Geschichte des Absenders zu einem besonders interessanten Sammlerstück (auch für Autographen-Sammler).


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • So wie bei der Philatelie ist die Spannweite bei der Musik, für jeden ist etwas dabei :)


    Und wer gedient hat, dem ist auch die Militärmusik nicht ganz fremd. Marschieren mit Musike geht einfach besser, was auch unsere alten Militärs wußten.


    Nach dieser Vorrede soll also ein Militärmarsch für diesen Briefumschlag für die rechte Einstimmung sorgen, denn immerhin war der Empfänger ein Major a la suite *:!:



    Und der trug den Namen eines Ritter-Geschlechtes, das einen berühmten bayerischen Generallieutenant hervorbrachte, dem sein Heimatort sogar ein großes ehernes Standbild errichtete.


    https://www.bing.com/images/se…x=2&ajaxhist=0&ajaxserp=0


    Hier für die Ohren - der "von der Tann-Marsch" zu Ehren seiner Excellenz.



    https://www.bing.com/videos/se…751B5856C663&&FORM=VDRVSR


    Übrigens der Absender war auch ein von der Tann, jedoch gab es damals 11 Offiziere in der bayerischen Armee mit diesen stolzen Namen. Daher, wer war's, ist leider nicht mehr zu erfahren.


    Beste Unterhaltung wünscht Luitpold


    * Freiherr Arthur von der Tann, Cousin zum Ludwig Freiherr von der Tann (wen die Familien-Geschichte un die von Tann a.d. Rhön interessieren sollte, gerne ergänze ich diesen Beitrag)

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Zum Thema "Frauen bei der Post" findet sich selten was. Deshalb hier die Behauptung, dass eine Frau um die Jahrhundertwende, Anfang des 20. Jahrhunderts nur den Titel Postdirektor erhalten konnte, wenn sie heiratete - siehe Kartenbrief.



    Die Staatsregierung in Bayern hatte doch so ihre Bedenken ...



    Screenshot Alphabetisches repertorium über die Verhandlungen der beiden Kammern des Landtags des Königreichs Bayern 1903 - Google Books


    Lutipold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,


    Frauen bei der Post gab es in Bayern – sie führten unter Thurn & Taxis und unter staatlicher Ägide Expeditionen, häufig als Witwen von Expeditoren und bis der Sohn so weit war, die Arbeit übernehmen zu können. Gut, sie waren eine Ausnahme, aber es gab sie und zum Teil leisteten sie den Dienst Jahre lang.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,


    an diese "Ausnahmen" habe ich nicht gedacht, da ich von der Jahrhundertwende sprach und den Frauen im allgemeinen Postdienst, also den Telephonistinnen, dem "Fräulein vom Amt". Diese anstrengende Arbeit durften sie machen, aber in den höheren Dienst kamen sie erstmal nicht.


    Viele Grüße nach Erding von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Liebe Sammlerfreunde,


    im Archiv für Postgeschichte in Bayern Heft Nr.1 von 1958 steht ein kleiner Beitrag. Man hat ihn anscheinend unter Verschluß gehalten. Vielleicht kann ihn einer finden.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo VorphilaBayern,


    interessant ist die Formulierung, dass dieser Beitrag nicht bezogen, sondern nur zur Einsicht in einer Postdienststelle angefordert werden konnte.

    Steckt da mehr dahinter?


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,


    der Grund wird darin zu suchen sein, daß man keine Werbung für die Arbeit für Frauen machen wollte. Die Frau mußte zu Hause beim Herd und den Kindern sein. Die Frauenfeindlichkeit war zu dieser Zeit noch viel höher als es jetzt noch ist.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Luitpold,


    selbst diese »Ausnahmen« werden in der Regel vergessen, deshalb mein Hinweis darauf. Übrigens waren auf dem Land ab den 1950er-Jahren auch viele »Posthalterinnen« im Dienst, die die Poststellen II betrieben. Aus dem fränkischen Raum gibt es sogar ein Buch darüber, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.


    In einigen Ausgaben des »Archivs für Postgeschichte« wurden auch Erinnerungen von Frauen aus dem Postdienst abgedruckt, die sich sehr interessant lesen. Für sie bot die Post, insbesondere auf den neuen Feldern Telekommunikation und Datenverarbeitung, die erste Möglichkeit, überhaupt in ein eigenständiges Berufsleben einzusteigen, eine Gelegenheit, die sie gerne ergriffen. Die Stellen waren besser bezahlt als andere, die Frauen offen standen, und boten die Möglichkeit für eine Qualifizierung.


    Bei allem Interesse für die lange Zeit geringe Rolle der Frau im postalischen Berufsleben dürfen wir nicht übersehen, dass sich der Mehrzahl der bei der Post beschäftigten Männer selten bessere Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten eröffneten. Gehobener und höherer Dienst waren für die meisten Menschen schon wegen der frühzeitigen Weichenstellung für die einzelnen Bildungswege unerreichbar.



    Lieber Will und lieber Hermann,


    ich kann auch nur spekulieren, weil ich die Arbeit nicht kenne. Möglicherweise hätte man anhand der Untersuchung von Herrn Grötsch feststellen können, dass es bei der Post ab 1940 ohne Frauen nicht mehr ging. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Rad nicht mehr so einfach zurückzudrehen, weil es plötzlich Fachfrauen und einen Männermangel gab. Das gefiel nicht jedem. Bis zum Gleichberechtigungsgesetz 1958 entschied der Ehemann darüber, ob seine Frau arbeiten durfte. Vor diesem Stichjahr durfte sie auch kein eigenes Konto eröffnen. Erst seit 1977 gibt es keine gesetzliche vorgegebene Rollenverteilung in der Familie mehr, bis dahin durften Frauen nur arbeiten, wenn die Arbeit mit Ehe und Familie vereinbar war.


    1979 gab es einen Skandal, weil eine Abgeordnete im Bundestag im Hosenanzug erschienen war, wie die Journalistin, Leiterin der Presseabteilung der Post und Gleichstellungsbeauftragte der Telekom Heli Ihlefeld in ihren lesenswerten Memoiren berichtet. Sorgen hatten die Leute …

  • Zitat: "Oh, diese Weiber"


    Habe ich in einer damaligen österreichischen Zeitung "Die Post" gelesen. Und man muss schmunzeln, ja lachen, wenn man die Argumente gegen weibliche Beschäftigte im Staatsdienst, bei Post und auch Eisenbahn so liest:


    Wer möchte ...


    https://www.google.de/books/ed…PA605&printsec=frontcover


    https://www.google.de/books/ed…5-PA4&printsec=frontcover


    1914 - Berufe für Frauen und Mädchen:



    das kommt mir irgendwie bekannt vor ...



    - was war das denn "fehlerhafte Liebesbriefe höchst reizend"?



    PS Leider finde ich das Werk "Die Frau im Dienste der Post in Bayern" nicht, jedoch gibt es zumindest dies: https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013184037

  • Wer den Sender ARTE kennt, weiß dass dort immer interessante geschichtlich Dokumentationen zu sehen sind. So auch über die Kaiserin Elisabeth von Österreich.



    Ganz gekrippelt hat es mich, als ich diese Szene sah, einen Hobbyhistoriker im Archiv mit einer Korrespondenz der Kaiserin. Wow, da hätte ich gerne "Mäuschen" gespielt, auch wenn ich nur mitanschauen dürfte. So etwas habe ich ja schon getan, das ist Historie live!


    Wen's interessiert und noch nicht kennt:


    https://www.arte.tv/de/videos/…0-A/sissi-die-getriebene/


    Noch was: Versailles 1871, gestern in deutsch. In der Mediathek höre ich nur französisch?

    https://www.arte.tv/de/videos/…aiserspiel-in-versailles/

    War sehr geschichts getreu, nur Bismark war mir etwas zu ruhig, aber ein sehr guter Schauspieler, vom Typ her sehr passend. Auch empfehlenswert.

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Ein Wunsch jedes Briefmarkensammlers zu Weihnachten 1888:?:


    aus "Illustrierter Zeitung" 1888


    Besonders interessant, die damals weltweit


    gesammelten Marken - darunter guckt 'ne Bayern hervor :)



    Bemerkenswert für Ganzsachen-Sammler, der Hinweis "... ganze Postkarten!",


    da es die Sammelweise nur der Wertstempel-Ausschnitte gab.

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    Einmal editiert, zuletzt von Luitpold ()

  • ......


    Sammlerträume ..... :):P



    ... buntes Sammelsurium für die Augen... ;)


    Schöne Grüße

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • 20 Bücher hatte ich nach 2 Jahren Bayernsammeln. 200 nach 15 Jahren ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.