Briefe von und nach Altensteig (oder Altenstaig)

  • Lieber Bruno,


    keine Ahnung - vlt. drohe eine Verfristung? Grundlos sandte der Schwabe sicher kein teures Telegramm ab, aber die violetten Haken bestätigen ja, dass die Kosten "durchgewunken" wurden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    das mit den violetten Haken und den "durchgewunkenen Kosten" verstehe Ich nicht ganz.

    Kannst Du Dich bitte mehr erklaeren?

    Liebe Gruesse, Bruno

  • Lieber Bruno,


    damals galt ganz allgemein, dass alles, was mit Kosten verbunden war, abgesegnet werden musste, ehe es los ging. Nach dem Plazet wurde ein Telegramm abgesandt für XY - Kosten, wofür man eine (diese) Quittung erhielt. Mit dieser Quittung ging man zur Kassenprüfung und die prüfte die Höhe der entstandenen Kosten und sorgte mit dem Abhaken in violetter Tinte für die finale Erledigung im Kassenbuch und die Akte wurde geschlossen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    in Altenstaig wurde am 1. Mai 1851, als der Lehensvertrag zwischen dem Königreich Württemberg und Thurn und Taxis bald beendet wurde (zum 30. Juni 1851), noch eine Thurn und Taxissche Lehenspostanstalt eröffnet. Diese bestand daher nur zwei Monate, denn am 1. Juli 1851 wurde es eine württembergische Landespostanstalt (württ. Postexpedition). Aus diesen zwei Monaten folgender Portobrief aus Altenstaig vom 28. Mai 1851 mit Aufgabestempel ALTENSTAIG vom 30. Mai 1851. Der Brief ging an das Schultheissenamt Oberhaugstett im Oberamt Calw. Rückseitig Durchgangsstempel von Böblingen vom 31. Mai 1851 und Ankunftsstempel von Calw . 2 Kreuzer Porto wurden angeschrieben. Dazu kam noch ein Bestellgeld von einen Kreuzer (Calw und Oberhaugstett lagen 14 km einfachen Fußweg auseinander.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Dieter,


    vielen Dank. Bei ebay. Nach 7 Tagen konnte ich ihn bei 1,- Euro Ausruf für 2,- Euro steigern. Mit zuzüglich 1,- Euro Versandkosten kann man nicht meckern.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    ein wundervoller Brief von einem kleinen Postort in einer ganz engen Zeitspanne - da wäre eine Null dahinter noch geschenkt. Ich denke, der liebe Bruno hat gerade Schnappatmung.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,

    vielen Dank fuer das zeigen dieses tollen Beleges aus der engen Zeitperiode als die Post in Altenstaig noch unter T&T Lehenspost lief.

    Schnappatmung und Herzrasen wie von Ralph vorhergesagt. Wenn Du dieses Briefes mal ueberdruessig wirst wende Dich bitte an mich.

    Liebe Gruesse aus Beirut,

    Bruno

  • Lieber Hermann,

    so auf die Schnelle kann Ich hier nur mit 2 Briefen aus diesem Zeitraum antworten (es gibt aber noch einige wenige weitere bei denen Ich gerade die scans nicht zur Hand habe).


    Dienstbrief vom Schultheissenamt Altenstaig an das Wohlloebl. Stadtschultheissenamt Haiterbach vom 29. Juni 1851 (Kr ALTENSTAIG 29 JUN. 1851 in blau, Vermerk "amtl." und Diagonaler Roetelstrich als Zeichen der Portofreiheit, verso Z2 NAGOLD 29 JUN 1851).

    Danach mit Quittung zurueck von Haiterbach nach Altenstaig (Z2 NAGOLD 2. JUL. 1851).

    Der Brief lief also auf dem Hinweg unter T&T Lehenspost-Hoheit, auf dem Rueckweg unter Hoheit K. WB Post (da inzwischen der T&T Vertrag abgeloest wurde). Zu diesem Zeitpunkt waren sowohl Nagold als auch Altenstaig K.WB Postexpeditionen und Haiterbach vermutlich eine von Nagold aus betriebene Postablage (ohne eigenen Stempel). Am 1 Juli 1851 waren schon die Schilder der Postexpeditionen geaendert, die Beamten neu eingekleidet und auf den Koenig eingeschworen - ansonsten hat sich aber erst mal nichts geaendert.

    Liebe Gruesse,


    Bruno




    Einmal editiert, zuletzt von Altensteiger () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Lieber Hermann,

    und hier der zweite.

    Rechnung von A. Wiedemann & Comp an die Industrie Schule Ober-Enzthal, adressiert an das K. Pfarramt Enzthal bei Nagold. Abgestempelt mit blauem Kr STUTTGART 30 APR. 1851 6-7 und mit Vermerk "Armensache"? versehen. Am 1. Mai 1851 in Altenstaig eingetroffen und dort mit blauem Kr als Ankunftsstempel versehen. Also quasi ein Ersttagsbrief da die Postexpedition an diesem Tag eroeffnet wurde.


    Liebe Gruesse,

    Bruno