Bayern - Österreich / Regulativ vom 15. März 1811

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief ("fco. Grenze", "Grenze" gestrichen und "Salzburg"
    vermerkt). Salzburg war vom 12.9.1810 bis 30.4.1816 bayrisch. Der
    Absender bezahlte bis Salzburg 12 Kr.rh. (Siegelseite vermerkt). Am
    10. März 1811 wurde der Brief abgesandt und am 16. März kam er
    in Steyr (Österreich) an. Einen Tag vorher wurde in Österreich für
    Auslandsbriefe pro halbes Loth 14 Kr. Bankozettel festgelegt (vom
    1.7.1810 bis 14.3.1811 waren es 48 Kr. Bankozettel). Gleichzeitig
    wurden die Bankozettel in Einlösungsscheinen umgetauscht. Daher
    strich man die "14" durch und vermerkte 1 Gulden 10 Kr. Einlösungs-
    scheine, die der Empfänger als Porto bezahlte. Sicherlich interessant
    vom zweiten Tag des neuen Regulativs. Auch habe ich bisher noch
    keinen Teilfrankobrief mit dem Vermerk "Franko Salzburg" gesehen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern


    Glückwünsche zu dem Superbrief :)


    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Liebe Freunde,


    mein zweitbester Fang heuer in Sifi war ein Post - Lieferschein aus Bamberg nach Prag und retour vom 8. April 1813. Ich muss zugestehen, dass ich keinen früheren kenne, schon gar nicht ins Ausland.


    Der Absender, der Herr Baron von Würzburg, schrieb einen recommandirten Brief in dienstlicher Weise (privat wäre es ein Retour - Recepisse gewesen) an den Herrn Hofrat von Kanka zu Prag. Brief mit Lieferschein trafen am 12.4.1813 dort ein und wurden gegen Unterschrift des Empfängers diesem ausgehändigt, wobei jetzt Johann Kankah oder Kankahn unterchrieben wurde.


    Der ausgefertigte Schein war unter Recommandation der Aufgabepost zu remittieren, welche ihn im Tausch gegen den Postschein des Barons von Würzburg in Bamberg diesem überließ (auch gegen Unterschrift).

  • Liebe Sammlerfreunde,
    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Lindau vom 25. Oktober 1814, entgegen der Vorschriften
    (nur Teilfrankobriefe waren zwischen Bayern und Österreich möglich)
    "ganz franco" nach Michldorf in Oberösterreich gesandt. Franko auf
    der Siegelseite nicht vermerkt. Porto vorne angeschrieben und wieder
    gestrichen.
    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    vorzüglicher Brief - nur so ein Gedanke: Wäre es möglich, dass man den Brief von Lindau über die nahe Grenze "geschmuggelt" hat und ihn dort aufgab? Mangels Aufgabestempel und "ganz frei", statt Teilfranko lassen diese These in den Bereich des Möglichen sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ich kann einen ähnlichen Brief wie den vom ersten Beitrag zeigen. Abgeschickt am 30.7.1811 in München lief er nach Steyr über Linz. Vorderseitig eine gestrichene 14, dafür 1f10 notiert. Die 14 bezog sich auf die Taxverordnung vom 15.3.1811, für einen Brief ins Ausland für 1/2Loth 14x in Einlösungsscheinen Wiener Währung WW. Wenn noch in den alten Bamcozettel WW bezahlt wurde, dann in fünffacher Höhe, das heißt 1f10.

    Was bezahlte der Absender für Bayern?

    Auf der Rückseite sehe ich eine 9 in Tinte.

    Viele Grüße

    Torsten

  • ... ja, das ist eine Münchener 9x Frankotaxe.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.