Thurn & Taxis nach Preußen

  • ... bis 10 Meilen = 1 Groschen, Express 3 Groschen, Chargé 2 Groschen per Postschein, von den Gebühren passt das schon, aber so "verdrehte" Nummernstempel sind schon außergewöhnlich. Die untere Marke scheint authentisch zu haften, bei der Oberen bin ich mir nicht sicher. Da wäre eine kompetente Prüfung sicher ratsam.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Es stellt sich die Frage, was der helle Bereich links zwischen den beiden Marken ist. Mit einem großen Scan (1200 dpi oder mehr) der beiden Marken könnte man schon mehr sagen. Mit dem Beleg in der Hand hat ein T&T-Kenner allerdings die besten Voraussetzungen, den Beleg zu beurteilen.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Den hatte ich auch gesehen, aber wegen der schlechten Präsentation liegengelassen. Für 73 € ist er gestern weggegangen.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • Hallo Sammlerfreunde,

    noch habe ich das Original nicht vorliegen. Anbei aber nochmal zwei größere Bilder der Marken und auch die Briefinnenseite hinter den Marken.

    Ich möchte meine Frage nach der Zulässigkeit der Markenfrankatur im Jahr 1857 aber hier nochmal anfügen.

    Gruß

    bayernjäger



  • Herr Sem schreibt:

    01.04.1856 Briefporto durch Marken, Charge über Schein, Expresstaxe als Weiterfranko. Absender zahlt alles.

    01.09.1858 Briefporto durch Marken, Charge bar und Expressin Marken möglich.

    01.10.1861 Gesamtporto in Marken möglich.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • Liebe Freunde,


    ein Brief von C. Ernst wurde in Frankfurt am Main am 18.0.1860 mit einer Portofreiheits-Paraphe und dem liegenden X als Zeichen, dass hier nichts zu zahlen war, versehen an Farina in Köln aufgegeben, wo er am Folgetag ankam.


    Kann jemand, der besser googled als ich (also über 8 Milliarden Menschen mit und ohne Internetzugang) etwas über den Absender herausfinden, denn die aktive Portofreiheit hatten in FFM sicher nicht Hunderte von Leuten?

  • Lieber Erwin,


    Siegel hinten ausgeschnitten. Ankunftsstempel zeigte ich schon. Inhalt keiner, nur Absendervermerk, siehe oben. Mehr kann ich leider nicht zeigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Also Protofreiheit hatten nicht viele. Aber was sind viele? Bedenke in Frankfurt befand sich der Bundestag, dazu kamen jede Menge an Abordnungen von diversen Truppenteilen, Diplomaten und Gesandtschaften, auch von TT Postbeamten, etc. Im Staatskalender von 1852 sind da einige Namen zu finden. Natürlich auch welche mit dem Nachnamen ERNST . . .

    Und da nun den richtigen zu treffen, das dürfte schwer werden.

    Wie kommst du auf C. Ernst. bei franco 0 ist Ernst erkennbar.

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Lieber Heinrich,


    hinten hat der Absender C. Ernst, FFM, geschrieben, mehr nicht. Bei Abgeordneten stünde wohl eher "Abgeordneter des Parlaments", daher glaube ich daran eher weniger. Konsulate waren nicht portofrei und Botschafter schickten normalerweise Botschaftspost intern ab.

    Aber FFM war und ist eine Weltstadt, da ist mir schon klar, dass die Suche mit einem Allerweltsnamen nicht einfach sein würde ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Nun bei den diversen Bundestruppen gab es eine Menge an Büros, bzw. Niederlassungen in der Stadt. Ebenso Politiker und das ganze Geschmeide drumherum.

    Ein Ansatz wäre dtv. die Handschrift. Schau mal, ob du das was findest.

    Und bei Farina bestellte man halt Kölnisch Wasser und solche Sachen, besonders für die Damen aller Art . . .

    Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • ... schon klar, aber welche Handschrift soll ich mit welcher vergleichen? Inhalt gibt es keinen mehr, nur die o. g. Absendernotiz.

    Da ist von meiner Seite aus alles ausgereizt, leider!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Handschriften auf anderen Briefen aus dieser Zeit und Ort . . . wenn vorhanden.

    Bedenke auch bei der TT-Post waren an allen Tagen die Expeditionen selbst im kleinsten Ort geöffnet. Und, was vorkommt, das TT-Bedienstete die Portofreiheit für andere Dinge nutzten.. .Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • ... das mit dem Handschriftenvergleich mangelt bei mir an der Masse - ich habe vlt. 50 TT - Briefe, aber sicher keine 5 aus 1860. Da werden wir nicht weiter kommen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Schau mal bei poste restante Nr. 242 und 244, da habe ich ein wunderschönes Beispiel gezeigt für Portomissbrauch bei TT in Rödelheim. Gruß Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • ... gerade (wieder) gelesen - Superbrief.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    ein Brief von C. Ernst wurde in Frankfurt am Main am 18.0.1860 mit einer Portofreiheits-Paraphe und dem liegenden X als Zeichen, dass hier nichts zu zahlen war, versehen an Farina in Köln aufgegeben, wo er am Folgetag ankam.


    Kann jemand, der besser googled als ich (also über 8 Milliarden Menschen mit und ohne Internetzugang) etwas über den Absender herausfinden, denn die aktive Portofreiheit hatten in FFM sicher nicht Hunderte von Leuten?

    Habe etwas gefunden. Aber ob das der Herr Ernst ist?

    Genossen Ober-Postamts-Secretaire Portofreiheit?

    Dieses " 0 Ernst" sieht mir schon nach einem postbekannten Menschen aus. Abgeordnete würden m.E. irgendwie anders tituliert.


    Zumindest mal eine Diskussionsgrundlage.


    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • ... an einen Abgeordneten glaube ich nicht, der hätte sich als solcher unten links ausgegeben, aber mit dem hier könntest du recht haben - super Recherche, danke sehr. :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    ein schöner, barfrankierte Brief mit farbigem Stempel ist mir oft lieber, als einer aus dem Hühnerhaufen mit lieblos geschnittener Marke und versauter Entwertung.

    Ein mit 9 Kreuzer bar frankierter Brief aus Frankfurt am Main vom 19.10.1866 an Joh. Maria Farina in Köln kam noch am selben Tag in Köln zur Ausgabe. Auch wenn das nicht durchgehend der Fall war, zeigt es doch noch die alte Sitte der kaiserlichen Reichspost und danach, dass Frankobriefe rote Stempel, aber Portobriefe schwarze Stempel aufwiesen, jedenfalls oft.

    Absender war C. Dieterle (wohl Sekretär von Rothschild und Söhne in FFM) und er wünschte 1 Kiste mit 6 Dutzend Flaschen an Herrn Baron Ferdinand von Rothschild (!!) in London zu Händen seiner Firma Rothschild & Sons zu verschicken und dies nach London auch zu avisieren, jedoch die Rechnung zu ihm selbst nach FFM zu schicken.

  • Liebe Freunde,


    hier ein Brief, den ich in meiner Mappe mit dem Fragezeichen (= da ist noch was zu klären) wiederentdeckte.

    1858 ging es von Detmold (Fst. Lippe-Detmold) ins wenige Meilen entfernte preußische Bielefeld, rs. findet sich ein Durchgangsstempel vom benachbarten Herford.



    Der Brief ist mit einer 1 Sgr.-Marke freigemacht, allerdings fehlt ein franco-Vermerk. Dafür sieht man eine Porto-Taxe von 2 Sgr., die anscheinend mit Tinte annulliert wurde !?

    Eine plausible Erklärung wäre: Aufgabe zunächst als Porto-Brief - 1 Sgr. Briefporto + 1 Sgr. Zuschlag im DÖPV. Dann überlegte es sich der Absender und bezahlte doch den Sgr., der Porto-Vermerk wurde gestrichen, die Freimarke aufgeklebt und entwertet.

    Nun habe ich aber Schwierigkeiten, den Nummernstempel als die Nr. 321 von Detmold zu identifizieren. Die linke 3 passt, die rechte 1 im Prinzip auch (der längere Abstrich unterhalb der Marke könnte einem verkanteten Abschlag geschuldet sein). Die mittlere Ziffer sieht für mich aber nicht nach einer 2 aus ...


    Wie ist eure Meinung dazu?



    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte