Thurn & Taxis nach Preußen

  • Liebe Sammelfreunde

    heute war in meinem Briefkasten ein nicht perfekter Brief vom 07.05.1859 von Gera nach Magdeburg - ca 19 Meilen getrennt. Es gibt nicht viele dieser Orte der zweiten Entfernungsstufe nach MD... die erste ist gar nicht möglich....
    Die Marke ist leider rechts angeschnitten, oben naja und auch nicht besonders schön gestempelt - ich hoffe zumindestens das dies echt ist.

    Interssanterweise wurde dieser Brief jedoch schon am 28.04. im 7,5 Meilen (von Gera) entfernten Rudolstadt (Kreuzergebiet) geschrieben, was immerhin schon 21 Meilen von MD entfernt ist und damit die 3. Entfernungsstufe entspricht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Magdeburger,

    ein netter Brief, da wird schon alles echt sein. Und für TT ist der Schnitt gar nicht so übel (da hab ich schon weit schlimmeres gesehen). Die 2 Sgr.-Frankaturen aus oder nach dem Taxis´schen sind von Magdeburg wohl ähnlich selten wie von Hamburg.

    Gruss

    senziger

    Einmal editiert, zuletzt von senziger (27. August 2011 um 22:25)

  • Hallo senziger

    ich weis nicht, ob es überhaupt möglich ist, von Taxis aus einen Brief der 2. Entfernungsstufe des DÖPV nach Hamburg zu bekommen.
    Die Gebühren innertaxisch kenne ich nicht, so daß ich mir nur einem Brief zum dortigen taxischen Postamt vorstellen kann.
    Vielleicht kannst Du oder ein Taxis-Sammler uns hier aufklären.

    Briefe der 2. Entfernungsstufe von und nach Magdeburg sind nur aus dem Raum um Gera möglich. Poesneck fällt mir noch mit 6 Kreuzer ein - ist jedoch schon grenzwertig - 150 km und damit möglicherweise gerade noch so unter 20 Meilen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (27. August 2011 um 19:40)

  • Hallo Magdeburger,

    es ist möglich :D , ich habe zufällig ;) einen Brief von Hamburg nach Schierbach bei Stadthagen, den ich heute oder morgen (meine Frau blockiert grad den Scanner) im Hamburg-Thread zeigen werde.

    Gruss

    senziger

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    jetzt ist das Forum schon so alt und es gibt hier noch keine Briefe von Taxis nach Preußen !?

    In Hungen, Großherzogtum Hessen, wurde dieser Brief am 15.2.1861 mit 3 Kreuzern frankiert aufgegeben. An wen er eigentlich gehen sollte, schien nicht so ganz klar zu sein, denn er wurde noch umadressiert. Statt Herr Pingel sollte dann August Herder den Beschwerdebrief über zwei zu hoch berechnete Goldstücke erhalten.
    Der Brief lief über Giessen ins preußische Wetzlar, wo er 2 Tage später zugestellt wurde. Für die Entfernung von ca. 4,5 Meilen hat man sich viel Zeit gelassen.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Sammelfreunde

    einen 3 Sgr.-Brief nach Magdeburg habe ich lange gesucht und nun hatte ich großes Glück.

    Zeigen kann einen aus Schmalkhalden vom 09.09.1859 gelaufen über Eisenach - wahrscheinlich weiter nach Erfurt - Halle.

    Die Marke ist 3seitig vollrandig nur oben doch stark angeschnitten.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Sammlerfreunde,

    mit dieser lapidaren Beschreibung fand ich dieses Rücklos bei einer Auktion:

    "1 Kr. grün, waag. Paar und 3 Kr. rot mit NS "258" Meiningen auf Briefhülle nach Königsberg"

    Allerdings reichten die frankierten 5 Kreuzer nicht für einen Brief von Meiningen nach Königsberg in Preußen. Es wäre die Postvereinstaxe von 9 Kreuzer fällig gewesen. Die Rückseite war online nicht abgebildet. Folglich war nicht zu erkennen, ob es sich um einen Brief oder evtl. ein Streifband handelt.

    Da ich hinter der Frankatur ein Streifband der 5. Gewichtsstufe vermutete, wurde ich mit dem Auktionshaus schnell einig.

    In der Tat, ich sollte recht behalten, es handelt sich um ein Streifband, frankiert mit 5 Kreuzer für eine Drucksache bis 5 Loth innerhalb des DÖPV.

    Als Bayern-Sammler müsste ich ein Streifband der 5. Gewichtsstufe vermutlich ewig suchen. Ich vermute dies verhält sich bei Thurn & Taxis ebenso?

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Inlandsbrief vom 6.5.1855, von Bückeburg nach Siegen.

    Frankatur 3 Kreuzer.

    Die Marken wurden mit den Nummernstempel 320 entwertet.

    Rückseitiger Stempel AUSG. 8.5.

    Briefgebühr : 2 Kreuzer bis 1 Loth, dazu 1 Kreuzer Bestellgeld = 3 Kreuzer (ich hoffe, es stimmt so).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    das ist ein Postvereinsbrief unter 1 Loth über 20 Meilen von TT nach Preussen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    das sind nicht 3 Kr sondern 3 Sgr. Für die rund 170 km ~ 23 Meilen hätten 3 Kr wohl kaum gereicht.

    Die Darstellung des Franko mit 3 blauen Marken finde ich sehr hübsch. :)

    liebe Grüße

    Dieter

    PS: Wo hast du deine Brille hingelegt? ;)

  • Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus Arnstadt nach Sondershausen, mit 1 Sgr. ausreichend frankiert.

    Rückseitig finden sich ein undeutlicher T&T-Stempel von Neudietendorf, ein preußischer Stempel von Erfurt und ein preußischer Ausgabestempel.

    Die Besonderheit dieses Briefes kann man gut an folgender Karte veranschaulichen.

    Arnstadt liegt im Fürstentum Schwarzenburg-Sondershausen (Oberherrschaft) und hatte eine T&T-Post. Von hier lief der Brief nach Neudietendorf (auf der Karte mit rotem Stern markiert), das im Hzgt. Sachsen-Coburg und Gotha lag und ebenfalls eine T&T-Post hatte. Neudietendorf lag an der Eisenbahnlinie Halle-Eisenach-Gotha. Von hier ging es mit dem Zug nach Erfurt (Preußen), wo die preußische Post übernahm. Hier ging es dann nördlich nach Sondershausen, das wiederum zu Schwarzburg-Sondershausen gehörte, allerdings zur Unterherrschaft (getrennte Landesteile) und in diesem Teil des Fürstentums war die preußische Post zuständig.

    Postalisch gesehen war es ein Auslandsbrief , T&T-Post an die preußische Post. Politisch gesehen war es ein Inlandsbrief mit Transit durch 2 Länder und Wechsel der Posthoheit.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael (28. Juli 2022 um 21:56)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Taxis ist nicht mein Gebiet, weshalb ich um kurze Erläuterung bitte.

    Gotha - Erfurt vom 28.1.1857

    Der Absender wünschte Expressbestellung und zahlte 3 Sgr. mit Marke.

    Irgendwie sieht die untere Marke aber komisch aus, gehört die überhaupt auf den Brief?

    War die komplette Markenfrankatur überhaupt möglich?

    Oder wurde der Brief nur in Erfurt gar nicht als Expressbrief behandelt.

    Rückseits befindet sich nur ein Teil eines Bahnpoststempels Eisenach - Halle

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo,

    ich weiß nicht, welche Gebühren Taxis im Jahr 1857 hatte.

    Für die etwas mehr als 3 Meilen reichte im Postverein 1 Sgr und die Chargé-Gebühr betrug 2 Sgr. Anscheinend kostete die Express-Zustellung 1 Sgr.

    Was dich an der unteren Marke stört, ist mir nicht klar. Für mich sehen die Stempel-Übergänge gut aus, so daß meine Alarmglocken nicht läuten. Ich lasse mich aber gerne korrigieren, falls es anders sein sollte..

    viele Grüße

    Dieter