Bahnpost 1876-1920

  • Hallo zusammen,


    ein wenig verwunderlich, dass dieser thread noch nicht zur Eröffnung gekommen ist, denn die Möglichkeiten darunter etwas einzustellen sind ja schon enorm vielseitg. Nun denn, irgendwann fängt alles einmal an. Die Gelegenheit sei genutzt, gleich einmal einen "Ausreißer" vorzustellen.


    Sehr wahrscheinlich wird der nachstehende Beleg vom Januar 1912 irgendwo in der Südpfalz aufgegeben worden sein. Der Reichspost-Bahnpoststempel der Strecke Bruchsal-Germersheim läßt zumindest einmal in dieser Richtung darauf schließen.


    Auf der linken Luitpold 10 Pf-Marke (Mi-Nr. 78III) findet sich oben an der ersten "1" von "1911" noch eine nette Abart (s. Detail)


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,


    die nachstehende Poka bedarf bei dem einen oder anderen Betrachter evtl. eines zweiten Blicks. Reichspostkarte zu 5 Pfennig in Wellesweiler (Rheinpreußen - Reg.-Bezirk Trier) an einen Techniker in Kaiserslautern adressiert, im nahe gelegenen Neunkirchen (ebenfalls Rheinpreußen - Reg.-Bezirk Trier) in den Bahnpostwagen eingeworfen und dann erst mit bayerischem Bahnpoststempel auf der Strecke Neunkirchen-Neustadt/Haardt entwertet.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Vorphila Bayern,


    wer sagt, daß dies eine Bahnpostentwertung ist.
    Es kann auch eine Entwertung der Postexpedition sein.

    also wenn in der - seinerzeit vergleichsweisen großen - Stadt Ludwigshafen am Rhein zum 12.05.1895 weder ein Poststempel, noch einen Aushilfstempel geführt worden sein sollte....tja dann würde mich das schon sehr sehr wundern. Dann wäre das Briefstück gerade zur Pfennigzeit sicherlich eine Rarität sondersgleichen, aber in der Regel war es ja schon der der Einwurf in einen Bahnpostwagen, der solche handschriftlichen Entwertungen nach sich gezogen hat. Aber Dein Sahnestück bestätigt auf jeden Fall mal wieder die berühmte Ausnahme von der Regel...sagenhaft ! :thumbup:


    Viele Grüße !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis


  • Was sagen die Spezialisten zu dieser "Ortskarte" ?(

    Rückseitig AK Wü II vom gleichen Tag natürlich mit Text "besuche mich heute"!

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,


    Ortskarte (besser: Lokalbezirkskarte) wäre schon möglich, wenn der Zug von Mannheim kommend im Bereich der Hauptbriefpostexpedition Würzburg vor Würzburg Hauptbahnhof gehalten hätte und man dort die Karte einwarf. Dann (und nur dann) wäre alles korrekt für 3 Pfennige.


    In Nürnberg kenne ich das von Dutzendteil, wo es sogar eine Schwarze Eins mit gM 406 nach dorthin gibt ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    solche Belege wie anbei sind keine Massenware, insofern ist umso erfreulicher, dass da nun wirklich alles dran ist, was man braucht. Sogar das volle Datum wurde auf dem handschriftlich von der Bahnpost entwerteten Wertstempel notiert und auf der Rückseite ein Ankunftsstempel abgeschlagen, der belegt, dass der Postdurchlauf in ca. einem halben Tag erledigt war.

    .

    Viele Grüße

    .

    vom Pälzer

  • Hier zeige ich die österreichische Postkarte Mi.Nr.251 mit "Werteindruck Wappenadler quadratisch, Wertangabe im Dreieck", 200 Kronen hellrosa.
    Die Karte ist portorichtig am Letzttag (!) der 11. Infla-Portoperiode (1.8.1923 - 30.11.1923) gelaufen; Porto für Postkarte 300 Kronen. Die für die 10. Portoperiode vorgesehene Karte (Postkartenporto 200 K.) weist daher die Zusatzfrankatur von 100 K. auf, abgedeckt mit 2 x 50 K. - "Landschaft, Gewerbe, Industrie" MiNr. 374; braunorange) Interessant ist in diesem Zusammenhang der wieder gestrichene Taxvermerk: Die beiden aufgeklebten Marken waren speziell als Zusatzfrankatur auf Ganzsachen länger frankaturgültig und zwar bis zum 31. Dezember 1923. Dieser Sonderregelung wurde offenbar anfänglich keine Beachtung geschenkt, und erst nach dem Bemerken des Irrtums wurde das „T“ mit Blaustift wieder gestrichen.

  • Hallo abrixas,
    vielen herzlichen Dank für's Zeigen dieses wunderbaren Beispiels einer grenzüberschreitenden Bahnpost!
    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,


    bei dem Beleg anbei geht es mir einmal um den Hergang der Dinge. Es handelt sich um eine Abholbenachrichtigung für 1 Stck. Expressgut von 30 kg Gewicht. Es wurde von der Güter-Eilgutabfertigung in Glan-Münchweiler aufgegeben und lief zuerst an den Adressaten ins ca. 11 km weiter westlich gelegene Herschweiler-Pettersheim. Der Adressat, der Steuereinnehmer Essig weilte dort jedoch gerade nicht, so dass die Karte von dort aus ins südpfälzische Edenkoben weitergeleitet wurde. Soweit so gut. Wo aber kam eigentlich aber der Bahnpost-Kursstempel KUSEL-LANDSTUHL auf die Marke ? Ok, die Güter-Eilabfertigung in Glan-Münchweiler lag direkt an dieser Strecke. Sie verläuft aber nicht auf dem Beförderungsweg der Karte nach Herschweiler. Wie kann man sich dann den Hergang der Dinge mit dem Einschalten der Bahnpost hier vorstellen ?


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,


    bei der einfachen Postkarte anbei handelt es sich um einen "waschechten Transitbeleg", der aus der preussischen Rheinprovinz über die bayerische Pfalz und Baden ins württembergische Neuffen bei Nürtingen im Landkreis Esslingen gelaufen ist. Der Absender hatte sich vergeblich bemüht, für den Adressanten ein Doppelpostkartenformular (höchstwahrscheinlich) der Reichspost zu besorgen, was wohl philatelistisch begründet war. Aufgegeben wurde die Karte am Bahnhof in Scheidt bei Saarbrücken, damals noch Regierungsbezirk Trier. Scheidt lag an der Bahnstrecke Saarbrücken - Germersheim, die über St. Ingbert - Zweibrücken - Annweiler - Landau zur Rheinquerung bei Germersheim lief. Bis 1905 wurden als Beamten-Bahnpost 2 Kurse in beide Richtungen bedient. Sehr schön auch der mit Zierstück versehene Ankunfsstempel von Neuffen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Guten Morgen Sammlerfreunde,


    bei dem Bahnpost-Kastenstempel anbei handelt es sich um einen nicht gar so bekannten, landschaftlich sehr attraktiven Abschnitt der Bahnstrecke Kaiserslautern - Pirmasens, die sog. Biebermühlen- oder auch Moosalbbahn, welche am Abzweigpunkt Biebermühle mit der Hauptstrecke Landau (Pfalz) - Rohrbach (Saar) zusammenführt. Über eine kurze Stichstrecke geht es von dort aus dann weiter bis zum Kopfbahnhof nach Pirmasens. Wenn richtig entziffert, dann ist als Adresse in Freising eine Villa Johanna angegeben, die allerdings im www bisher nicht vorgefunden werden konnte. Nebenbei interessant der Abstrich des für eine Freimachung vorgesehenen Wertzeichenfeldes, das hier kurz nach Ausbruch des 1. WK vorgeblich als "Feldpost" nicht bedient wurde.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... sehr seltenes Stück - Biebermühle war und ist ein Kuhkaff - davon ist alles selten, der ganz besonders. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.