Barzahlungsbrief von Lübtheen (Mecklenburg-Schwerin) in den DÖPV nach Baden 1864

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Barzahlungsbriefe (Vorläufer der Postanweisungen) in den DÖPV findet man nicht oft. Hier ein Barzahlungsbrief von Lübtheen (Mecklenburg-Schwerin) nach Rauenberg bei Wiesloch in Baden vom 10. Mai 1864. Der Absender zahlte 37 Thaler 24 Schillinge Courant ein. Rückseite preußischer Durchgangsstempel Wittenberge Bahnhof vom 11. Mai.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    sicher ein sehr seltener Brief - aus M-Schwerin nach Baden ist der Belegbestand dürftig, bei dieser generellen Seltenheit noch mehr.


    Was bedeutete "offen"? Wurde der Brief offen der Aufgabepost abgegeben?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo in die Runde


    ich mal ein wenig gerechnet!


    37 Thaler 24 Schillinge (L.M.) entsprechen 37 1/2 Thaler oder 65 Gulden 38 Kreuzer
    Als Gebühr fielen neben dem Fahrpostporto je angefangene 5 Thaler 1 Sgr oder je angefangene 5 Gulden 2 Kreuzer an. Danach wären also 8 Sgr = 28 Kreuzer für die baare Einzahlung. Dazu kommt jetzt noch der Fahrposttarif (bei knapp 64 Meilen = Progressionsstufe 16) 6 Sgr oder 21 Kreuzer. Die Summe ist somit 49 Kreuzer.


    An einen "offenen" Beleg glaube ich nicht so recht, denn bei Versiegeln wären höchstwahrscheinlich Gebühren angefallen, welche entweder bei der Aufgabe gleich entrichtet wurden sind. Wenn die Versiegelung im Transit aufgebrochen wäre, wäre zumindestens in Preussen neu versiegelt worden und die dafür angefallene Gebühr in Auslage genommen worden.


    Wenn man sich so diese Korrespondenz anschaut, fällt vorallem auf, dass häufig Porto-Notierungen fehlen. Vielleicht ein wenig weit "hergeholt", wäre denkbar, dass der auszahlende Betrag (teilweise) mit verrechnet worde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf