• Lieber Michael,


    großes Kino und herzlichen Glückwunsch zu dieser Granate.


    Eine Frage hätte ich noch: War nicht auch ein Franko - Vermerk anzubringen und darüber hinaus vlt. noch ein Hinweis zu geben auf die umseitige Frankatur?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,


    Eine Frage hätte ich noch: War nicht auch ein Franko - Vermerk anzubringen und darüber hinaus vlt. noch ein Hinweis zu geben auf die umseitige Frankatur?


    In der Vorschrift von 1849 steht noch " ... und nöthigenfalls an dieser Stelle [unten links] das Francozeichen hinzugefügt, wenn der Absender dasselbe an anderer Stelle vermerkt haben sollte."
    In dem Reglement von 1852 (und den folgenden) finde ich keinen diesbezüglichen Hinweis mehr. Dort wird nur erwähnt, dass ein Franco-Vermerk nicht manipuliert sein darf (gestrichen, verwischt, ...). Nun kann man vermuten, dass die Vorgabe, Franko-Briefe mit einem entsprechenden Kennzeichen zu versehen, weiterhin gültig war. Belegen kann ich dies z.Zt. allerdings nicht. Daher: Vermutlich eine weitere Contravention.
    Zu dem Bestellgeld incl. einem Expreßbestellgeld: Ich kenne keine Stelle, in der die Notierung "frei incl. Bestellgeld" o.ä. vorgeschrieben wird. Möglicherweise sah man man das als nicht nötig bzw. Aufgabe des Absenders an, darauf hinzuweisen. Wenn ein frankiertes Bestellgeld übersehen wurde, entstand der Post daraus kein Verlust ...


    Aber vielleicht haben unsere anderen Preußen-Sammler hierzu etwas gefunden!?


    Gruß
    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,
    ich meine bisher immer gesehen zu haben, dass der Absender explizit vermerkte, dass er das Bestellgeld schon bezahlt hatte. Er wollte ja sicher gehen, dass der Empfäger auf keinen Fall noch einmal zahlte. Bei auf der Rückseite verklebten Briefmarken konnte der Empfänger das ja noch sehen, markenlosen Briefen war das aber nur aus der Höhe des Frankos ersichtlich. Ob das der Empfänger durchblickte? Ich habe hier mal einen link auf zwei solche Briefe.
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Michael,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Wenn am Franko - Vermerk nichts manipuliert werden durfte, impliziert das doch m. E., dass es wichtig war, überhaupt solch einen Vermerk anzubringen, ansonsten hätte man das Anbringen dieser Vermerke ja gleich lassen können. Aber Logik und Postvorschriften, das habe ich gelernt, sind oft ungleiche Brüder.


    In jedem Fall wäre ein Brief mit 3 Contras, und das nicht nur bei Preussen, der Hammer, aber das ist dein Brief ja sowieso.


    Interessant ist auch die zu anderen AD - Staaten unterschiedliche Vorgehensweise bei Bestellgeldbriefen, aber das AD hinsichtlich seiner Postnormen homogen wäre, hat ja auch niemand behauptet.


    Alles sehr interessant - vielen Dank dafür. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Lieber Erwin,


    Du hast recht, die allermeisten Briefe mit vorausbezahltem Betsellgeld weisen einen entsprechenden Vermerk auf. Es war ja auch im ureigensten Interesse des Absenders, dass das von ihm bezahlte Bestellgeld auch berücksichtigt wurde.
    Hier hatte ich z.B. einen Beleg gezeigt, bei dem wir zusammen zu der Meinung gekommen waren, dass das vorausbezahlte Bestellgeld nicht extra notiert worden war.
    Mir ist aber keine Vorschrift bekannt, in der dies vorgeschrieben wurde.



    Lieber Ralph,


    deinen Überlegungen zu dem "frei"-Vermerk stimme ich absolut zu.
    Vielleicht war es für die damaligen Verfasser der Reglements eine zu große Selbstverständlichkeit, als das sie dies in die Vorschriften aufgenommen hätten.



    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,


    nun habe ich doch die Stelle bezüglich des "frei"-Vermerks gefunden.
    In der General-Verfügung 238 vom 31.10.1850 findet sich folgendes:
    Auf allen Briefen, deren Frankierung durch Marken stattfindet, ist die Bezeichnung "frei", "fr." oder "franco" nicht erforderlich, dagegen muß die vorgeschriebene Vorzeichnung der Taxe auf der Siegelseite des Briefes auch ferner stattfinden.


    Da hatten die Preußen sich dann doch sehr früh dazu entschlossen, auf die Franco-Notierung zu verzichten.


    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,


    vielen Dank fürs Heraussuchen - tja, dann bleibts bei 2 Contas, was ja auch nicht gerade schlecht ist und wir anderen wissen jetzt Bescheid.


    Also suchen wir einen preussischen Frankobrief, bar bezahlt, ohne Frei - Vermerk. Kann aber dauern ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    hier ein weiterer Beleg mit vorausbezahltem Expreßbestellgeld.



    Am Weihnachtstag 1865 ging es von Barmen nach Saarn bei Mülheim a.d. Ruhr.
    Die Entfernung liegt bei <10 Meilen, so dass 1 Sgr. Briefporto reichten. 2 1/2 Sgr. des frankierten Betrags entfielen auf das vorausbezahlte Expreßbestellgeld.
    Der Absender notierte gegen extra Bestellgeld gleich abzugeben.
    Wie 2 Beiträge vorher festgestellt, war der franco-Vermerk bei Benutzung von Freimarken entbehrlich, wurde aber (wie so oft) trotzdem notiert.


    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Erwin,


    bei Paketbegleitbriefen sieht man oft die Paketnummer rot unterstrichen, vermutlich wurde das bei einem Abgleich Brief <--> Paket vorgenommen. Den kurzen senkrechten Strich daneben würde ich nicht als Portokennzeichnung interpretieren.


    Gruß
    Michael