• Hallo,
    am 31.10.1922 wurden alle Germaniamarken ungültig. Bei dem Brief vom 14.11.1922 ist es dem Postbeamten erst spät eingefallen, sonst hätte er die 3 Marken nicht gestempelt. Er belegte den Brief dann doch mit der in der Portoperiode gültigen Nachgebühr, das fehlende Porto wurde verdoppelt.
    Beste grüße Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,

    schöner Brief.
    Ist der prominente Name in der Adresse Zufall?

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,
    ist Zufall.

    Alle Germaniamarken erst am 31.10.1922 ungültig?
    Eigentlich nein, den Ende Dezember 1920 wurden alle Freimarken mit den Wertstufen 2; 2 1/2; 3 und 7 1/2 ungültig .
    Aber mit der Ausnahme von der Verwendung auf bestimmten Belegen als Ergänzungswert.
    Ich habe allerdings noch keinen Beleg ab 1921 gesehen, wo eine Verwendung der Wertstufen beanstandet und mit Nachgebühr belegt wurde.
    Dennoch ist folgende Paketkarte vom 22.5.1922 ungewöhnlich. Die 3 Pf.-Marken sind sicher vom Absender, kein Postamt hatte sie mehr b.z.w. durfte sie mehr haben. Da der Aushang der Verordnung zur Ungültigkeit der kleinen Werte ( außer 5 Pf.) schon Mitte Januar 1921 in den Postämtern abgenommen wurde und der Beamte im kleinen Jakobsdorf in der Mark wohl nichts von der Verordnung wusste, rechnete er die die 25 Marken zu 3 Pf. in das Gesamtporto von 6 Mark ein.
    Beste Grüße Bernd

  • Verehrte Freunde,

    mit manchen Stücken, wie dieser am 22. Mai 1921 in Taufkirchen (Vils) verwendeten Postkarte, kann man sehr schön die Sprünge in der Entwicklung der Posttarife belegen (vom Wechsel einer Posthoheit ganz zu schweigen):

    Ab dem 1.10.1919 15 Pfennige, dann mit einem Germania-Überdruck versehen, um dem doppelt so hohen Tarif ab 6.5.1920 zu entsprechen, und schließlich im Mai 1921 auffrankiert, weil das Postkartenporto am 1.4.1921 erneut um 10 Pfennige gestiegen war. Auf diesem Niveau blieb der Tarif dann neun Monate.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Hallo Sammlerfreunde,

    anbei ein - unverschlossen eingelieferter - Geschäftsbrief noch aus in der Früh-Inflaphase. Er wurde nach Homburg / Pfalz adressiert, an eine Sägewerksabteiung der Lautzental-Glashütten GmbH, einem im rd. 20 km weiter westlich liegenden St. Ingbert ansässigen Unternehmen.

    Auch das lag seinerzeit noch im linksrheimischen Bayern. Offenbar um jedwedes Mißverständnis bei der Beförderung auszuschließen wurde noch der Zusatzvermerk "Freistaat Bayern" angebracht. Warum aber der Adressat, der Zusatz Pfalz hinter Homburg mit Rötel ausgestrichen und der Name Frau Trauth ergänzt worden ist, erschließt sich mir nicht.

    Für Geschäftspapiere bzw. Drucksachen mit einem Gewicht zwischen 100-250 gr waren seinerzeit 20 Pf zu entrichten. Bei der Marke handelt es sich - wenn ich es richtig sehe - um eine 87IIc. Zum Adressaten anbei noch ein paar weiterführende Hintergrundinformationen.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    ich glaube nicht, dass man "Pfalz" gestrichen hat, zumal es auch keinen Sinn zu streichen gemacht hätte, sondern dass man vorderseitig zwei parallele, schräge Striche als Zeichen der Erledigung angebracht hat, weil der Inhalt "abgehakt" werden konnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    diese nachfolgende Paketkarte, welche am 28.Juli 1922 in Magdeburg aufgegeben wurde und nach Jena lief, möchte ich hier zeigen.
    Vorderseitig zwei Aufdruckmarken und siegelseitig 10 Marken je 40 Pfennig Ziffernserie. Insgesamt wurden 14 Mark verklebt.

    Reichte dies für ein 5 kg schweres Paket?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    da Paket bis 5 kg, waren seit dem 1.7.1922 in der Fernzone (über 75 km) 14 Mark zu zahlen. Die verklebte Frankatur reichte also aus.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv (7. November 2013 um 10:22)

  • Hallo Ulf,
    es ist die Portoperiode 7, frei nach Öchsner INFLA Band 12.
    Diese Portoperiode galt vom 01-01-1992 bis 30-06-1922.
    Die letzte 6 Monatsperiode, danach ging es dann rapide bergab!
    Problem ist dass nach dieser Veröffentlichung 10 Mark nicht vorgesehen waren, sondern bis 5 kg und über 75 km 9 Mark.
    Also ran an die Amtsblätter.........................
    Also nach ca. 60 minütiger Recherche bin ich mir sicher dass 9 Mark zu bezahlen waren, also überfrankiert?
    Keine von den dort genannten Nebengebühren könnte die Differenz von 1 RM füllen.....................
    In meiner Sammlung befinden sich 8 Paketkarten, 6 nach Frankfurt, aus der gleihen Periode.
    Alle 8 sind jeweils mit 9 Mark frankiert.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich

    danke für die Antwort.
    Ich habe noch mal nachgerechnet - es sind 10 Mark verklebt - siegelseitig sind möglicherweise auch die 9 Mark notiert.
    Die Gewichtsangabe könnte jedoch auch als 21 kg interpretiert werden - aber passt es dann?

    Von Magdeburg soll es auch Falschstempel geben - leider kann ich jedoch hierzu nichts sagen. Mir persönlich sieht es zumindestens echt aus, was jedoch nichts heissen muß.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ich lese auch 21 kg - und falsch ist an dem Stück sicher nichts.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ich lese auch 21 kg - und falsch ist an dem Stück sicher nichts.

    nur weil es nicht passt bedeutet nicht dass es fasch ist.

    21 kg ist eher unwahrscheinlich, erstens war 20 kg max, zweitens waren es für 15-20 kg 40 Mark.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich

    ist es möglich, mal eine Aufstellung der Paketgebühren zu erstellen? Oder gibt es ein Handbuch, welches die Gebühren ab der Einführung der Mark enthält?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • INFLA BAND 12 bis 1923, ab 1923 Postgebührenkatalog von Rainer E. Lütgens

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig