Österreich - Spanien

  • Lieber Michael,

    wundervoller Brief mit phantastischem Aufgabestempel von Brody. Ja, die Österreicher wussten, wie man schöne Stempel schneidet ...

    Hinten, wenn ich es richtig sehe, 24x CM Franko für den einfachen Auslandsbrief bis 1/2 Wiener Loth.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    ja, dieser Stempel von Brody ist schön.

    Waren 24 Kr. CM für einen Brief bis 1/2 Loth? VorphilaBayern hatte kurz vorher einen Brief mit 16 Kr. CM gezeigt. Wie war denn die Gewichtsprogression? Und wo findet man diesen Taxen? Im Postvertrag Ö-F von 1817 werden nur 36 Dec. / 30 Gr. an Vergütung für das französische Transitporto angeführt.

    Dann noch eine Frage zu dem Stempel MILANO L.T.: Ein derartiger Stempel wird in dem o.g. Vertrag nicht erwähnt. Gehört er auf diesen Brief?

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    ein sehr schöner und interessanter Brief.

    Im österreichischen Regulativ vom 15. November 1803 (bis 31.10.1806) war bei Auslandsbriefen pro halbes Loth 16 Kreuzer C.M. zu zahlen (Mein Brief vom 13. August 1806).

    Im österreichischen Regulativ vom 1. Juni 1817 (gültig bis 31.7.1842) wurde das Halbfrankosystem aufgehoben, statt dessen wurde nach durchlaufenden Poststationen gerechnet. Bei Auslandsbriefen bis zur Grenze pro halbes Loth bis 3 Poststationen 6 Kr.C.M.; 3 bis 6 Poststationen 24 Kr.C.M.; 6 bis 9 Poststationen 30 Kr.C.M.; 9 bis 12 Poststationen 36 Kr.C.M.; 12 bis 15 Poststationen 42 Kr.C.M.;

    Zum Stempel MILANO L.T. habe ich nicht den Stempelkatalog. Kann also nichts dazu sagen.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Michael,

    den Stempel MILANO L.T. gibt es seit ungefähr 1800 bis Ende der 1830er Jahre. Leider kann ich es nicht genauer sagen, da ich meine Literatur nicht finde. Ich selber habe Belege mit diesem Stempel zwischen 1805 und 1831. Am Anfang in rot und seit ca. 1830 in schwarz. Italienfreund kann dazu sicher mehr beitragen.

    beste Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hermann,

    danke für die Informationen, aber diese Berechnung über Poststationen kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Brody lag im äussersten Osten Österreichs und Mailand ganz im Westen. Wie kommt man da auf 3-6 Poststationen?

    Sind diese Regulative irgendwo zugänglich?

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    habe ich aus dem Buch "Dr. Joachim Helbig - Vorphilatelie - Band 2 - Sammeln und Verstehen" vom Schwaneberger Verlag", Seite 40.

    Wenn ich jedoch in das Buch "Beiträge zur Postgeschichte / Tirol kommt wieder zu Österreich von Hubert Jungwirth" auf Seite 16 schaue, steht folgendes: Österreichischer Tarif für Auslandsbriefe vom 1. Juni 1817 bis 31. Juli 1842:

    Grenzfranko oder Grenzporto bis 1/2 Loth - Entfernung bis/ab Grenze: 1-3 Posten 2 Kr.CM; 4-6 Posten 8 Kr.C.M.; 7-9 Posten 10 Kr.C.M.; 10-12 Posten 12 Kr.C.M.; weiter als 12 Posten 14 Kr.C.M.

    bis 1 Loth ist die Abstufung: 4 / 16 / 20 / 24 / 28 Kr.C.M.;

    bis 1 1/2 Loth: 6 / 24 / 30 / 36 / 42 Kr.C.M.

    Da soll man sich noch auskennen.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,

    man muss bis 1842 bei Österreich immer unterscheiden zwischen Inlandsbriefen und Auslandsbriefe.

    Hier, wie geschrieben, 24x CM je halbes Loth. Die Anzahl der Poststationen war hier nicht relevant. Grundlage ist das Buch "Postverhältnisse Bayern - Österreich" von Jürgen Vogel und Dr. Joachim Helbig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    jetzt habt ihr mich abgehängt. Der gezeigte Brief lief nicht über Bayern nach Frankreich und dann weiter nach Spanien. Wieso sind da die bayerisch-österreichischen Postverhältnisse interessant?

    Gemäß Postvertrag Österreich-Frankreich ging es von Mailand über Genève nach Ferney (F).

    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    die von mir genannten Taxen sind in dem Buch aufgeführt - aber es waren Auslandstaxen, da spielte das Transitland keine Rolle, also egal ob über Bayern, oder über Sardinien, oder sonst ein Transitland.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Michael,

    ist schon ein paar Jährchen alt und ich habe es von meinem alten Freund Jürgen Vogel bekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Michael,

    beim Franko auf der Rückseite handelt es sich mit Sicherheit um 14 Kr. C.M.

    Nach dem ab 1.6.1817 gültigen Tarif, Stufe B V, einfache Briefe bis einschl. 1/2 Loth, welche in fremde Staaten zu befördern waren, lag der Tarif in der V. Stufe über 12 Poststationen bei 14 Kr. C.M.

    Die nächste Gewichtsstufe bis 1 Loth lag bei 28 Kr. C.M. Insofern machen 24 Kr. keinen Sinn.

    Grüße

    Karl

    • Offizieller Beitrag

    Die nächste Gewichtsstufe bis 1 Loth lag bei 28 Kr. C.M. Insofern machen 24 Kr. keinen Sinn.

    Hallo Michael

    Ja, ohne Zweifel. Ich lese auch 14 Kreuzer.

    Dazu kam; in Spanien wäre die zweite Gewichtsstufe mindesten 11 Reales - hier nur 9 Reales.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Meine Lieben,

    Hier ein etwas älterer Brief von Triest nach Madrid aus 1794. Er lief über Genua und mit dem Schiff nach Spanien. Österreich rechnet entsprechend der Gebührenordnung von 1789 für den einfachen Auslandsbrief 8 Kr. Die Spanier für den Brief bis 4 Adarmes aus Italien 8 Reales. Wo genau der "Italia"-Stempel draufkam, weiß ich leider nicht. Angeblich ist es Madrid...

    Der Brief ist auch noch inhaltlich ganz interessant: Der noble Damenorden "Ordre de la Croix Etoilee" gibt die verstorbenen Mitglieder bekannt, an vorderster Stelle: Marie Antoinette!

  • Lieber Franz,

    er stammt sicher von Barcelona und ist im van der Linden unter der Nr. 1776 ab 1780 gelistet und kostet dort übrigens zwischen 50 und 100 Euro - guter Kauf, denke ich daher.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Das beste bei diesem Brief mit Italia Stempel ist vielleicht nicht das Stempel sondern der Aufgabeort und der Laufweg. Sieht man eher selten.

    Das Formular ist auch interessant. Kennt man von ganzen katholischen Europa, aber ist selten angeboten, mich bekannt.

    VG

    Nils