Bayern nach Sardinien

  • Hallo Udo,


    wenn Sardinien 7 Decimi = ca 20 Kreuzer vom Empfänger kassierte, dann gab man den Fremdanteil für den DÖPV und der CH an Österreich zurück (Kartierungspoststelle war ja Mailand = Österreich). Mailand bekam also 12 Kr. CM zurück gerechnet und musste 9 Kr. rheinisch Bayern abliefern, weil Bayern die Aufgabepost war und der Aufgabepost stand im Postverein allein das Franko/Porto zu.


    Dass Österreich noch 3 Kr. extra an die Schweiz zurück gab, halte ich für sehr unwahrscheinlich, zumal Bayern diese ja schon bezahlt hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,

    was diese Rückrechnungsthematik betrifft, kenne ich mich leider zu wenig aus.

    Der Postvertrag sah frankierte und unfrankierte Briefe vor. Bei unzureichend frankierten Briefen verfiel der Wert der Marken und er wurde als Portobrief behandelt. Inwieweit bei teilfrankierten Briefen dann noch eine Rückrechnung erfolgte, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Ich werde gleich aber noch einen reinen Portobrief ebenfalls nach Vercelli zeigen, den ich erst heute erhalten und mir deshalb noch keine Gedanken über die Taxierung gemacht habe. Insbesondere der vorderseitige Stempel NOVARA stellt für mich ein Rätsel dar. Viellicht kannst du mir da gleich ein wenig helfen?

    Gruß

    Udo

  • Hallo Udo,


    Bayern setzte 12x an für 9x bayerisch und 3x geschlossener Transit für die CH.


    Österreich hatte ab dem 1.11.1858 auf Neukreuzer umgestellt, reduzierte also diese in 20 Neukreuzer.


    Der Empfänger zahlte 6 Decimi = ca. 17 Kr. rh. bzw. knapp 25 Neukreuzer.


    Novara zeigte vlt. den Laufweg von vorne an, denn eine Leitung war ja auch über Frankreich möglich, dann aber mit ganz anderer Gebührenstruktur.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für die ersten Erkenntnisse. Die "20" wäre damit schon geklärt.

    Ob die "12" schon in Fürth angeschrieben worden ist? Es könnte sein, dass diese ebenfalls die für Portobriefe angesetzten 12 xr C.M. sein sollen und dann in 20 Neukreuzer umerechnet wurde. Der Brief lief über Innsbruck und erforderte keine Transitkosten durch die Schweiz.

    Vercelli lag im Bezirk Novara und gehörte zum Grenznahbereich, der nur 4 xr Weiterfranko erforderte. Viellicht hat man zur Kenntlichmachung dieses Umstandes NOVARA gestempelt? Mal sehen, was ich da noch in Erfahrung bringen kann.

    Gruß

    Udo

  • Hallo Udo,


    ja, taxiert für über die Schweiz, dann aber umgeleitet über Österreich. Dann hätte Fürth nur 9x taxieren dürfen = 15 Nkr..

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph,

    so wird es wohl gewesen sein.

    Das nachfolgende Stück war da heute auch noch dabei.

    Der Italiener, der den Brief verkauft hat, schrieb mir, der Brief wäre aus Frankenthal.

    Anhand des rückseitigen Stempels Basel habe ich dies wegen des Laufwegs für richtig angenommen ohne mir den Text unter dem Zettel zeigen zu lassen.

    Jetzt musste ich feststellen, der Brief stammt aus Frankfurt.

    Naja was solls, vielleicht kann ich den ja mal gegen einen bayerischen Brief eintauschen.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Udo,


    der Brief selbst kostet fast nichts - aber der Zettel ist interessant und dadurch steigt sein Wert. Wie diese Stücke aber aktuell gehandelt werden, weiß ich nicht konkret.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    # 45 hat ein Parallelstück erhalten:


    In Augsburg mit 6x am 18.12.1833 bar frankiert bis zur bayer. - österr. Grenze bei Innsbruck. Dann Transit durch Österreich (Stempel L.T. von Mailand für Lettera Transito = Transit - Brief) nach Genua (Kgr. Sardinien). Dort gewogen mit 10g (oben links), also der 3. sardischen Gewichtsstufe. Keine österr. Transittaxe ausgewiesen, da Österreich mit Sardinien im Paket verrechnete. Der Empfänger zahlte 22 Soldi ab Innsbruck bis Genua. Ankunft dort am 25.12.1833.


    Das Porto errechnete sich folgendermaßen:

    Das sardische Porto setzte sich nach dem Tarif vom 25.9.1818 zusammen aus dem

    einfachen, sardischen Grenzporto bis 34 Meilen von 5 Soldi und dem einfachen Zuschlag für Briefe aus Augsburg von 6 Soldi = 11 Soldi, 2. Gewichtsstufe bis 14,9 g = 11 Soldi x 2 = 22 Soldi.

  • Schönes Stück - sollte Parallelstück irgendwann Dubbeelleettee bedeuten..................

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... kannst es haben. Schicke mir mal eine PN hier ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,

    Chargé-Brief von Augsburg nach Gressoney vom 24. SEP. 1860.

    Der Brief ist mit 36 Kreuzer frankiert. Es wurde ein Weiterfranko von 30 Kreuzer vermerkt.

    Für die Strecke von Augsburg bis zur Schweizer Grenze bis 1 loth, 6 Kreuzer

    Schweizer Transit bis 1 Loth, 6 Kreuzer

    Königreich Sardinien für 10-20 Gramm (2. Gewichtsstufe), 12 Kreuzer

    Für Chargé-Briefe viel das doppelte Sardinische Porto an, 12 Kreuzer

    Der Gebührenbaum rückseits zeigt dieses Franko mit 24/6/6 an.

    6 Kreuzer verblieben bei Bayern, der Rest von 30 Kreuzer wurde als Weiterfanko vermerkt.

    Die Bayerische Chargé-Gebühr von 6 Kreuzer wurde bar auf Postschein verrechnet.

    Mit dem Vertrag vom 1.11.1859 wurden in Sardinien die Gewichtsstufen von 7,5 auf 10 Gramm angehoben. Dieser Brief trägt den mit Rotstift angerbrachten Sardinischen Gewichtsvermerk 9/1 für 9 Gramm/1. Gewichtstufe. Offensichtlich hat man in Augsburg noch mit 7,5 Gramm gerechnet und den Brief in der 2. Sardinischen Gesichtsstufe gesehen. Lt. Vermerk handelt es sich aber um einen Brief der 1. Gewichtsstufe. Folglich war der Brief um 12 Kreuzer überfrankiert.

    Gruß

    bayernjäger


    Einmal editiert, zuletzt von bayernjäger ()

  • Brief von Augsburg nach GENUA, dacht eigentlich ich könnte die Beschreibung aus #66 klauen, aber da passt ja gar nix.

    Also Hilferruf an euch, vor allem würde mich der Rückseitige23. 9BRE?? und vorderseitige VIA DI....... interessieren.

    Würde mal sagen der Brief ging am 18. NOV 1840 in Augsburg ab, war am 23. in Genua, und wog wohl 8 Gamm






    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

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  • Vielen herzlichen Dank,

    ist dann der Laufweg ein anderer wie bei #45 und #66?

    Zumindesdt ist die Stempellage eine andere, und die Taxierung.

    bayern klassisch würde sagen: gibt ein schönes Albumblatt :)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo Ulrich,


    dein Brief lief wie der von Ralph bei #45 über Österreich, während der Brief bei #66 über die Schweiz lief.

    Der Absender bezahlte 4 Kr. bis zur österreichischen Grenze. Österreich beförderte über Mailand bis zum sardischen Austauschpostamt Voghera, wobei Österreich mit Sardinien im Paket abrechnete.

    Der Teilfrankobrief lag mit 8 Gramm in Sardinien in der 2. Gewichtsstufe. Nach dem sardischen Tarif vom 1.6.1836 ergab sich eine Portobelastung von 17 Soldi (einfaches sardisches Grenzporto bis 65 km: 5 Soldi + einfacher Zuschlag für Brief aus Augsburg von 6 Soldi = 11 Soldi x 1,5 für 2. Gew.-St. = 17 Soldi).


    Grüße

    Karl

  • Guten Morgen Karl,

    vielen herzlichen Dank :)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Liebe Freunde,


    ein Brief aus München vom 6.9.1840 an Bartholomeo Barodi in Genua kostete den Absender die hinten notierten 9x (6x plus 3x über 1/2 bis 1 Münchener Loth).

    Die Leitung über Österreich nach Sardinien war obligat ("Via di Voghera").

    Die sardische Post wog ihn mit 10g (oben links) als schweren Brief und taxierte ihn mit 42 Soldi.


    Wer des Französischen gut mächtig ist, kann sich gerne an der Transkription des Inhalts versuchen, mir ist da nicht viel gelungen ... vlt. ist es ja für uns heute noch interessant.

  • Lieber Dieter,


    ja super, ein Postbetrug - hat sich doppelt gelohnt, meinen Ex-Brief nach 15 Jahren wieder über eine Auktion zurück zu kaufen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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