Post aus Exklaven - Zustellung über Drittpost

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief von Detmold nach Lipperode (beide Orte im Fürstentum Lippe-Detmold) mit Leitvermerk "p. Lippstadt" (Lipperode lag von Lippstadt 3 km entfernt und wurde anscheinend von Lippstadt (Preußen) aus bestellt. Vermerk "2 fach" und 4 Sgr. Porto.
    Aus dem Postbezirksbrief (bis 2 Loth = 2 Sgr.) wurde somit ein Postvereinsbrief (bis 2 Loth = 1 + 1 Sgr. + unfrankierte Absendung + 1 + 1 Sgr. = 4 Sgr. Porto).
    Siegelseite Ankunftsstempel von Lippstadt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,


    zwischen der preußischen und der taxisschen Post gab es offenbar wechselseitige Zustellvereinbarungen, die auch in der Postvereinszeit weiter Anwendung fanden.


    Aus der Sammlung eines Sammlerfreundes kann ich nachfolgend einen Brief zeigen (publiziert im letzten RB der FG Sachsen), der von Sachsen nach Preußen lief, aber über die taxissche Post zugestellt wurde, wofür der Empfänger eine gesonderte Gebühr zu entrichten hatte.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Liebe Freunde,


    interessante Briefe werden hier gezeigt - bei dem letzten Brief wurden 6 Pfennige siegelseitig notiert.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch und Altsax,


    herzlichen Dank.
    Wimpfen war eine Enklave in Württemberg bei Heilbronn und gehörte zum Großherzogtum Hessen. Die Bestellung erfolgte von Heilbronn aus und die Taxierung erfolgte bis Heilbronn (Württemberg). Dies wurde in den Verordnungen immer wieder angegeben, wie z.B. in der bayr. Verordnung vom 24.9.1851 (Taxbehandlung der Korrespondenz nach und von Wimpfen), als das Großherzogtum Hessen ab 1.10.1851 dem DÖPV beitrat.
    Hierzu als Beispiel ein Charge - Brief aus der Vormarkenzeit von Konstanz nach Wimpfen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein toller Brief - vor allem mit dem Chargé - Stempel auf der Siegelseite. :P


    Wenn ich die VO heraus suchen soll, kann ich das gerne machen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Barfrankierter Brief (3 Kreuzer Franko) aus Wimpfen vom 26. April 1859, nach Riegenhof bei Mainhardt (Württemberg).
    Oben links Vermerk "Botenlohn 2 Kr., die der Bote von Mainhardt nach Riegenhof kassierte. Die Exklave Wimpfen hatte einen direkten Postaustausch mit Heilbronn. Stempel Heilbronn auf der Siegelseite. Ebenfalls der Stempel von Mainhardt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Frankobrief aus Heilbronn (Württemberg) nach Wimpfen (Großherzogtum Hessen) vom 2. Oktober 1848. Wie bekannt erfolgte die Bestellung nach Wimpfen von Heilbronn aus. Ich denke, daß die siegelseitige Taxierung folgendermaßen ist: Zwei Kreuzer Franko bezahlte der Absender bei der Briefaufgabe. Ein Kreuzer ist das Ortsbestellgeld in Wimpfen für den Ortsbriefträger.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • ... sehr schön, wäre ein taumhaftes Paar! :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... sehr schön, wäre ein taumhaftes Paar! :P


    Da ich als großzügig bekannt bin, würde ich Asyl gewähren! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... wenn feine Florett - Rhetorik hilft, dann hier! ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... wenn feine Florett -


    Schwer als gelernter Schmied...... ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... aber, wie man sieht, doch möglich. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    in Ergänzung zum Brief in Abschnitt 4., folgender Frankobrief aus Konstanz (Baden / ab 1. Mai 1851 in den DÖPV) vom 24. April 1851, nach Wimpfen / Wimpfen war eine Enklave in Württemberg bei Heilbronn und gehörte zum Großherzogtum Hessen. Die Bestellung erfolgte von Heilbronn aus und die Taxierung erfolgte bis Heilbronn (Württemberg). Dies wurde in den Verordnungen immer wieder angegeben, wie z.B. in der bayer. Verordnung vom 24.9.1851 (Taxbehandlung der Korrespondenz nach und von Wimpfen), als das Großherzogtum Hessen ab 1.10.1851 dem DÖPV beitrat. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 6 Kreuzer für Baden und 12 Kreuzer für Württemberg. In Wimpfen bezahlte der Empfänger 1 Kreuzer Ortsbestellgeld. Rötelstrich auf der Siegelseite. Am 27. April 1851 kam der Brief in Wimpfen an.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    wie bekannt, traten das Großherzogtum Hessen, das Kurfürstentum Hessen-Kassel und das Herzogtum Nassau erst am 1.10.1851 dem DÖPV bei. Unter anderen gehörte Wimpfen eine Enklave bei Heilbronn (Württemberg) zum Großherzogtum Hessen und hatte seit dem 1.10.1838 eine Thurn und Taxissche Postexpedition. Die Korrespondenz nach - und aus der Enklave Wimpfen wurde dabei immer von Heilbronn aus besorgt, auch nach dem 1. Juli 1851, als Württemberg die Thurn und Taxissche Lehenspost beendete und die Post in eigene Regie übernahm. Briefe von Heilbronn nach Wimpfen und umgekehrt waren praktisch Ortsbriefe. Hierzu ein Hin - und Herbrief (Dienstbriefe) von Wimpfen nach Heilbronn vom 8. Oktober 1852 mit Ankunftsstempel (Distributionsstempel) von Heilbronn "D1 vom 9.10.1852. D1 = erster Briefeingang. An Werktagen zwischen 7.30 - und 10.00 Uhr und an Sonn - und Feiertagen von 7.30 - bis 9.30 Uhr. Zurückgeschickt wurde wiederum per Dienstbrief ab Heilbronn am 11. Oktober 1852. Was der Rötel adreßseitig bedeutet, kann ich nicht sagen. Die Briefe von Wimpfen - und nach Wimpfen beförderte der Heilbronner Landbriefträger.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    mach dir keine Sorgen - das vorne ist eine taxische "Null - Paraphe", damit der Bote wusste, dass er nichts zu verlangen hatte, das passt schon.


    In den bayer. VO findet sich immer wieder mal Neues zu "Wimpfen", wobei ich mich immer gefragt habe, warum ein so unbedeutender Ort in bayer. VO genannt wird, aber es gab wohl innerhalb der bayer. Post so hier und da Probleme mit den Taxierungsvorschriften für Post nach dorthin hinsichtlich der korrekten Kartierung. Schön, mal so einen Brief wie deinen zu sehen - wo würde man sonst so etwas herbekommen können?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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