• Hallo Karl,


    die große schwarze Zahl ist für mich eine 12, wie auch Ralph meint. Bei den mir bekannten Belegen (habe selber auch einige) sieht die 4 in französischer Schreibweise anders aus. Die dünne hellblaue Zahl rechts ist für mich eine 2. Ich klinke mich jetzt aus.


    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    hinten ist schon eine 4, die gleich 12x entsprechen sollte. Ich gucke mir mal die bayer. VO an wenn es Zeit gibt und schreibe, wenn es neue Erkenntnisse gibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    hier dann gleich ein weiterer Beleg, noch zu 40 C. an den Papiermacher Heinrich Unger / Gleisweiler (nahe Edenkoben), der dort auf der Kastanienmühle eine Papierfabrik betrieb, die ab 1850 mit Dampfmaschinenbetrieb produzierte. Der eine handschriftliche Preisliste der Fa. Freres Dykhoff & Cie. / Antwerpen für Kolophonium (Geigenharz) enthaltende Beleg, zeigt von der Stempelqualität her staatenübergreifend sehr saubere Abschläge, nur der Streckenstempel VERVIERS - COELN ist schlecht getroffen. Der PRUSSE EST 3 war mir bisher nicht bekannt. Er wird an anderer Stelle als Transitstempel der belgischen Bahnpost und dies derzeit nur für das Jahr 1872 beschrieben, da bislang nur einer davon bekannt sei. So wie das aussieht, lässt sich die Verwendungszeit jetzt schon mal um mind. 3 Jahre zurück erweitern.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Beim Brief von 1853 ist auf der Rückseite in französischer Schnörkelschrift eine „4“ (Décimes) angeschrieben. Ich kann die französischen Ziffern Morgen nochmals einstellen.

  • Liebe Freunde,


    zu Karls Brief #93 lese ich im VO- und Anzeigeblatt Nro 28 vom 14.4.1852 unter der Nr. 5273 vom 12.4.1852 folgendes:


    Briefe von und nach der Pfalz kosteten nur ein Franko/Porto von 2 Silbergroschen = 6x, nach dem rechtsrheinischen Bayern aber 3 Siilbergroschen = 9x.. Für Belgien galten einige Orte als Nahbereich für 10 Centimes, alle vertraglich nicht genannten Orte kosteten 20 Centimes.


    Die Reduktion des fremden Portos (nicht des Vereinsportos !!!) war:


    10 Centimes = 4x oder 1 Sgr.

    20 Centimes = 7x oder 2 Sgr.

    30 Centimes = 9x oder 2 1/2 Sgr.

    40 Centimes = 13x oder 3 1/2 Sgr.

    50 Centimes = 14x oder 4 Sgr.

    60 Centimes = 18x oder 5 Sgr.

    70 Centimes = 21x oder 6 Sgr.

    80 Centimes = 24x oder 6 3/4 Sgr.

    90 Centimes = 27x oder 7 1/2 Sgr.

    100 Centimes = 28x oder 8 Sgr..


    Man kann unschwer erkennen, dass nur die preussischen Gebühren paritativ korrekt zu den rheinischen Kreuzern stehen, bei leichter Rundung versteht sich, während z. B. 40 C. = 13x und 50 C. = 14x natürlich in keinem Verhältnis stehen.


    Der Brief von Karl hat also tatsächlich den Absender das Franko von 40 Centimes = 4 Decimes gekostet, wovon 20 Centimes = 7x = 2 Sgr. Belgien verblieben, während Preussen als Vereinseingangspost demnach nur 1 1/2 Sgr. von Belgien bonifiziert bekam. Da waren belgische Briefe nach dem rechtsrheinischen Bayern für Preussen weitaus lukrativer.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Briefe wie dieser sieht man wohl eher selten. Nehme aber an dass es damals nicht all so selten waren dass die Postbehörden nach Gebühre gefragt haben. Hier war die Frage nach Postgebühr für einen Brief von Belgien nach Bayern.

    In Leuven war ein Brief eingeliefert der nicht genügend frankiert war. Da der Absender nicht mehr zu finden war musste der Empfänger die Gebühre bezahlen. Es war aber nicht möglich der Brief als Portobrief zu schicken weil es zwischen Belgien und ua Bayern ein Frankozwang bis belgisch-deutsche Grenze gab. Die Lösung war das Frankobetrag von der Empfänger zu verlangen vor der Brief albspediert war. Und dafür gab es Formulare.

    Und eben so ein Formular kann ich hier zeigen.

    Das Formular ist in Brüssel 5. Mai nach Reuth in Bayern geschickt. Es gibt keine Taxierungen hier so ich nehme dann an dass der Franchise "Adm.on des Postes" mehr als genug war.

    Interessant ist es auch dass es relativ wenige Hinweise gibt wie man als Empfänger es alles machen sollte um den Brief zu bekommen ausser dass man das Geld an "Bureau General des Rebuts" schicken musste.

    Registration des Postes de Belgique


    Bureau General des Rebuts Bruxelles, le 5 Mai 1839


    No 629


    J'ai l'honneur de vous informer qu'il existe au bureau général des rebuts une lettre qui vous été adressée d Louvain, pendant le mois d Avril et qui n'a pu etre expediee faute d'affranchissement.


    Si vous désirez qu'il soit donné cours a cette lettre, je vous invite a la faire affranchir par un de vour correspondans, qui devra etre porteur du present avis.


    Leider findet man selten solche Formular. Gern hätte ich noch einige hier gesehen.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Phantastisches Stück. :love::love::love:


    Den hätte ich auch genommen mit Kußhand.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Viele solche Formulare gibt es nicht, weder nach Deutsche Staaten oder von deutsche Staaten. Kenne wohl nur 4 oder 5. Aber dieser ist einziger aus Belgien. Die anderen kommen von Grossbritannien oder Frankreich. Umgekehrte Richtung kenne ich ein von Baden nach Niederlande.

    Ich nehme aber an dass die Formulare relativ breit verbreitet waren um Briefe schicken zu können zwischen Staaten wo es ein Frankozwang gab. So Augen offen, es muss mehrere geben.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,


    viele gibt es nicht, richtig - aber nur deshalb, weil sie nach Erledigung nicht mehr benötigt wurden und i. d. R. nach ein paar Jahren vernichtet wurden (Papiermühlen hatten Bedarf). Außerdem waren keine Briefmarken auf ihnen, so dass die ersten Sammlergenerationen 1880/1890, die ja auch keine alten, postalischen Dokumente sammelten, sie wegwarfen, ich vermute zu Tausenden.


    Vor vielen Jahren hatte ich mal eine DÖPV-Statistik zu den abgesandten Laufzetteln in einem Jahr gesehen ... das waren Zehntausende im Jahr. Heute sieht es da trübe aus, selbst bei größeren Postgebieten muss man sie sehr suchen. Du hast da schon eine Bombe und gerne hätte ich so etwas auch (egal von woher im Ausland).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei die recht ansehliche Drucksache zu 5 c die Preisliste einer Baumschule in Malines (Mechelen), welche im September 1905 an die Baumschule und Forst-Samenhandlung mit Klenganstalt zur Gewinnung von Nadelholzsamen Peter Schott im südpfälzischen Knittelsheim gelaufen ist. Ein Ankunftsstemmpel ist wieder mal ausgeblieben. Leider wurde das gute Stück zum archivieren gelocht und irgendwann danach wieder aus der Halterung herausgerisssen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,


    noch ganz gegen die Farbensprache des UPU, der 25 C-Wert (Belgien Nr. 32 / Leopold II) in ockergelb, auf Faltbrief aus dem Jahre 1880, gelaufen in die bayerische Pfalz. Schön anzusehen mit dem - nicht gerade häufigen - HK Rheinzabern, fast so wie in der Kreuzerzeit.


    Viele Grüße

  • Hallo Dieter,


    bei meinem scanner ist das irgendwie blöde, bei hellem Briefpapier sieht man kaum den Rand, da kann ich an Kontrast / Helligkeit usw. rumspielen wie ich will, des wird nix. Also leg ich zum "Konturieren" was in Terracotta drunter. Diesmal schön passender Zufall mit der Marke, stimmt.


    + Gruß 8o

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Das Problem kenne ich. Daher habe ich schwarzen Karton gekauft, den ich zugeschnitten und mit Tesa am Rand des Scanner-Deckels festgeklebt habe. Das funktioniert jetzt seit 10 Jahren einwandfrei. :)


    viele Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,


    in Ergänzung des Briefes von Ralph in Abschnitt 76, folgender Portobrief aus Antwerpen (Belgien) vom 3. Juni 1825, aufgegeben in Köln am 6. Juni 1825, nach Reuth bei Weiden in der Oberpfalz. Der etwas ramponierte Brief hat den sehr seltenen Stempel "AUSLAGE VON NÜRNBERG", in dem 18 Kreuzer bis Aschaffenburg vermerkt wurden. Von da bis Weiden waren es weitere 12 Kreuzer Porto. Lt. Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz wurde dieser Auslagestempel nur in den Jahren 1816 bis 1818 verwendet. Hier ist ein Brief von 1825 !


    Liebe Grüße,

    Hermann