• ... Jacob Berger klingt auch nicht sehr flämisch/wallonisch - es scheint also, dass er deutscher Zunge war. Schön auch der Halbkreisstempel vorne, was man so als Sammler natürlich schätzt, oder wie ich immer sage: Auch kleine Sachen können bei der IM ganz toll sein, ohne ein Vermögen kosten zu müssen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dieter,


    dann wird das sehr wahrscheinlich 10 Jahre später nicht wesentlich anders gewesen sein, als die Poka anbei an den gleichen Adressaten ging. Diesmal dann der Ankunfststempel mit Einkreis-Rundstempel und Ralph hat recht, der Halbkreiser zuvor hat mich sehr gefreut. Natürlich auch dass ,er wie Du recherchiert hast, keine Massenware ist.


    Viele Grüße !

    Tim

  • ... schöne Karte und den Absendernamen kann man ja überdecken ... :D:D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    im PV vom 8.5.1863 vereinbarten Preußen und Belgien, dass unfrankierte Briefe einem Portozuschlag von 1 Sgr. unterlagen. So kosteten Portobriefe nach Bayern 4 Sgr. Hierfür wurde von Preußen ein Taxstempel angeschafft, der in Aachen abgeschlagen wurde.

    In Bayern wurden die 4 Sgr. in 14 Kr. reduziert, wofür man lediglich eine 1 handschriftlich von den Taxstempel setzte.

    Der Speditionsweg des Briefes vom 21.12.1864 war nicht alltäglich, denn neben der preußischen Bahnpost beförderte auch die württembergische Bahnpost und den Halbkreiser von Starnberg habe ich auf einem Brief nach Oberammergau auch noch nicht gesehen.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    interessanter Brief - ich habe auch ein paar Briefe gesehen, die Starnberg als Transitstempel zeigen - vlt. hat man den Brief über den Starnberger See geleitet? Da gab es ja Postvererkehr, wie wir heute wissen. Aber ob das optimal war?


    In jedem Fall ein Hingucker und die manuelle "1" vor der "4" kann auch nicht jeder zeigen, auch wenn es clever gemacht wurde. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liball,


    erstaunlich ist an diesem Transportweg nichts. Damals wurde der schnellen Zustellung von Post alles untergeordnet. Das führte besonders in der Zeit um 1855 zu riesigen Umwegen.

    Der gezeigte Brief lief über Köln, Mainz, Stuttgart, Ulm (oder Nördlingen), München und Starnberg. Dann war es mit der Kutsche nicht mehr sehr weit bis nach Oberammergau. Die Strecke nach Starnberg war übrigens schon seit 1854 in Betrieb.


    beste Grüße

    Dieter

  • Ich sehe gerade den Einwurf von Ralph mit der Beförderung über den Starnberger See. Das kann durchaus sein. Allerdings brachte auf den knapp 20 km das Schiff vermutlich nicht so viele Vorteile wie auf dem Comer See oder Gardasee.


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    die Vorteile anderer Seebeförderung kannte Bayern auch nicht - außer über den Bodensee gab es niemals in der Kreuzerzeit andere Seebeförderungen, ich meine nicht mal in ganz AD.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph und Dieter,


    vielen Dank für eure Anmerkungen. Da die Bahnlinie in Starnberg endete, wurde wahrscheinlich nach der Übergabe an die dortige Post der Halbkreiser abgeschlagen.

    Hier ist ein weiterer Brief aus Belgien nach Bayern, bei dem ich bezüglich der Taxierung auf dem Schlauch stehe.

    Es handelt sich um einen Frankobrief aus Anvers nach Oggersheim in der Pfalz vom 6.7.1853. Der PP-Stempel dürfte in Belgien gestempelt worden sein, während der Franco-Stempel in Aachen benutzt wurde.

    Nach dem PV Preußen-Belgien von 1852 hätte dieser Frankobrief in die Pfalz 40 Centimes gekostet. Hiervon hätte Preußen 20 Centimes = 2 Sgr. als Weiterfranko erhalten müssen. Mit den rückseitigen Taxierungen komme ich jedoch nicht klar.


  • Hallo liball,


    kann es sein, daß die 4 Sgr als 12 Kr angeschrieben wurden, da der Brief nach Bayern lief? Wenn wir dazu die mit Bleistift notierte 4 addieren, dann wären wir bei der 16 links oben. Demnach wäre der Brief nur bis zur preußisch-bayerischen Grenze frankiert gewesen. Nur so eine idee!!


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Karl,


    hinten bezahlt in Belgien 4 Decimes = 12x. Davon 3 Decimes für Preussen als Weiterfranko vergütet, Bayern bekam ja nichts hier. Sehr schöner Brief !!:love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ich lag also vollkommen daneben!! Die große 9 wären also die 9 Kr Weiterfranko. Aber wie passt die 16 links oben in die Berechnungen?


    liebe Grüße

    Dieter


    Ergänzung: nach dem PV von 1/1852 zahlte Preußen für einen frankierten Brief 2 Dec an Belgien (Art. 10) und in Art 12 wird festgelegt, daß 2 Sgr in 3 dec und 3 Sgr in 4 Dec umgerechnet werden. Jetzt verstehe ich nichts mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Lieber Dieter,


    die 16 ist nicht postalisch - also vergessen.


    Mit Katze auf Bauch: Vlt. lag Oggersheim noch im 2. Rayon zu Belgien?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... habs gerade nachgerechnet - war 216 km Luftlinie, also 3. Rayon zu Aachen. Dann war wohl das Weiterfranko für Preussen 4 Decimes.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    in Anlage D zu diesem Postvertrag ist festgehalten, dass das Vereinsporto bei einem Brief nach Oggersheim 2 Sgr. beträgt. Somit lag das Franko in Belgien bei 40 Centimes = 4 Decimes.

    Da die rückseitigen Ziffern einen Bezug zur Taxierung haben müssen, gehe ich davon aus, dass es sich nach der französischen Schreibweise bei der schwarzen Ziffer um eine 4 handelt (Gesamtfranko) und bei der rechten Ziffer um eine 2 (Weiterfranko).


    Grüße

    Karl