• Hallo Pälzer,


    danke für deine höchst interessanten Informationen zu dem Aufmarsch 1870. Ich glaube, ich habe den Begriff Aufmarsch viel weiter gesehen, als ihn Militärhistoriker sehen; für mich war ein Aufmarsch die Verschiebung von Truppen zur Front, auch wenn es diese Front schon viele Wochen gab.


    Es scheint wohl so zu sein, dass nach strenger Auslegung des Begriffes Aufmarsch nur die Zeit gezählt wird, bis die Truppen im Kriegsgebiet angelangt sind bzw. dort los schlagen.


    Die von mir gemachten Zeitangaben Sept. und evtl. noch Okt. 1870 bezogen sich dann wohl auf Truppenteile deutscher Kontingente, die im Rahmen des laufenden Krieges (vor allem aus Preußen) zur Kompensation von Verlusten an der Front nachgeroutet wurden. Poststücke dieser Soldaten kenne ich und dachte, dass ihr Einsatz immer noch in Zusammenhang mit dem Aufmarsch zu sehen sei.


    Offensichtlich ist dies nicht so. Meine Sichtweise der Dinge hätte ja deinen Brief ja eher noch aufgewertet, obwohl es dessen gar nicht bedarf.


    Dein 2. Belgienbrief in die Pfalz ist sehr schön und wenn die paar Briefe, die der Anbieter in Dänemark aus Belgien an die Fa. Hess in Speyer in der Bucht verkaufte, alles waren, was es an Aufkommen gab, dann darf man die dafür von uns bewilligten Preise als gutes Geschäft ansehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    Meine Sichtweise der Dinge hätte ja deinen Brief ja eher noch aufgewertet, obwohl es dessen gar nicht bedarf.


    ...tja, wie man`s nimmt. Unabhängig von dem Thema Aufmarsch/Einmarsch gegen/nach Frankreich...im deutschen Hinterland muss Mitte August auf den Eisenbahnstrecken doch noch so einiges los gewesen sein, so wie Du ja schon gesagt hast, Material, Pferde, Truppen im Nachschub, auf den Rückfahrten Verwundetentransporte, die wie ich weiss z.T. sehr sehr weit bis ins Hinterland liefen.


    Dass da unsere Lüttich-Cöln-Speyer-Umleitung trotzdem so glatt durchgelaufen ist, ist m.E. schon bemerkenswert und ich kann mir nicht vorstellen, dass dessen Beförderungsstrecke für das Kriegsgeschehen eine gänzlich unbedeutende war. Hoffentlich war das noch lange nicht alles vom Hess, von mir aus kann`s gerne auch was von Indien, Australien oder Swasiland aus der Kreuzerzeit sein. :D


    Doch bleiben wir zunächst bei Belgien, was mich schon mächtig entzückt. Wenn ich mir da die nachstehende Einzelfrankatur zu 40 Centimes und den spärlich-einseitigen Inhalt (ohne weitere Einlage) = sehr geringes Gewicht anschaue, dann kommt mir der heiße Verdacht, dass es für den Auslands-Normalbrief um 1868 eine Gebührensenkung von 40 auf 20 Centimes gegeben haben müsste. Ist das korrekt ?


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    wieder ein hübsches Stück!


    Ab 1.1.1865 bis 31.8.1868 kostete ein einfacher Brief 12x. Ab 1.9.1868 bis 30.4.1871 nur noch 7x.


    7x = 2 Sgr. = 20 Centimes. Da dein Brief vom Mai 1868 datiert, waren 40 C. das korrekte Franko für einen einfachen, bis 1 Loth leichten Brief.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    jetzt konnte für die Sammlung dann auch einmal eine etwas ältere - vergleichweise kleinformatige - Poka aus Belgien hinzugenommen werden. Auffrankiert auf 10 Centimes und mit den sauber getroffenen Aufgabe- und Ankunftsabschlägen sieht das ganze mit den doch recht anschaulich aus.


    + Gruß


    vom Pälzer

  • ... dass das ein großes "L" sein soll, kann man nur am Abgabestempel, oder wenn man den Ort kennt wie wir, ahnen. Schöne Klaue aus Belgien ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    anbei mal wieder was aus Belgien, eine Korrespondenz zwischen Handelshäusern, die wie man sieht trefflichst untereinander mit Schiff und Bahn Waren auszutauschen wussten. Der Stempel von Antwerpen sieht verkantet abgeschlagen aus, aber man findet auch andere Belege aus der Zeit, wo der Stempel so merkwürdig mit halber Zahl aussieht. Kann das sein, dass jener zeitweise beschädigt eingesetzt worden ist ?


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    seltener Brief Belgien - Pfalz. Für mich sieht der Stempel arg verkantet aus - ob er wirklich so defekt war, wie es den Anschein hat? Bei einer so großen Stadt wie Antwerpen eigentlich kaum anzunehmen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • @ Pälzer [48]


    im Stempelbuch de puntsstempels van België 15.4.1864- 10.3.1873


    sind die Stempel nur aufgelistet, keine Details über etwaige Beschädigungen ( 12 Antwerpen )


    ich kucke mal meine Antwerpen Belege --> früheres Datum - Stempel ganz!



    Habe zusätzlich noch bei Delcampe gefiltert : Stempel von Ende Dezember 1871/ Sept 1872 auch komplet.

  • Hallo Zockerpeppi,


    na dann darf ich wohl auch mal auf einen Beleg mit vollem Abschlag von Antwerpen hoffen, der Rautenstempel sieht ja doch recht hübsch aus.


    Besten Dank für die Detailinfo + Sammlergruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pfälzer,


    möglicherweise wurde von einem Königstreuen der Stempel mit Absicht verkantet abgeschlagen um das Gesicht des Königs Leopold II nicht zu überstempeln.


    Das ist jetzt kein Witz, das meine ich ganz im Ernst.


    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • ... der, der diese Briefe nach Speyer vertickt hat, hätte weder einen Tag vorher, noch ein Jahr nachher bemerkt, glaubs mir. :thumbup:


    Schönes Stück - so etwas ziert nicht nur eine "low budget" Sammlung, sondern jede andere auch. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    für diesen Doppelbrief dankt die Pfalz recht herzlichst sowohl dem Absender für die schön durcheinanderpurzelnd applizierte MEF- und Buntfrankatur, als auch dem Postler in der Station Anvers (Place Saint Jean) für die akkuraten EZM-Entwertungen.


    + Gruß


    vom Pälzer :thumbup:

  • Hallo Pälzer,


    der hat ein "Gesicht" - vor allem, weil ihm die 10er ausgegangen sein dürften bei der Frankierungsorgie.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,

    .

    viele werden das kennen: Man durchforstet mühsamst ein große Kiste Standartpostkarten ...und plötzlich findet man eine von ganz vielen, die für`s eigene Sammelgebiet passt. So war`s auch hier und erfreulicherweise gleich auch noch das bislang älteste Stück für die Kollketion.

    .

    Viele Grüße !

    .

    vom Pälzer

  • ... prima vista hätte ich die Karte in die 1890er oder 1900er Jahre gesteckt - wenn nicht die Angabe 1877 da stünde und der Kaiserslauterner Stempel ein Typ 20 wäre - jetzt bitte noch eine 2 Jahre früher aus einer Kiste herausklamüsern und es wäre schon fast ein Unikat für IM Pfalz Sammler.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... in der Tat - jetzt wirds eng bei der Kreuzerzeit! 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph



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