• Hallo Sammlerfreunde,

    ein mit 2 * 300 + 2 * 100 Reis frankierter Recobrief von Rio de Janeiro nach Wien. Aufgabestempel "CAPITAL FEDERAL S.EXP" am 30.3 Ankunftsstempel Wien am 23.5.1894.

    Auf der Briefvorderseite Leitwegvermerk via Lisboa (Lissabon).

    Falls ich das Aufgabedatum richtig entziffert habe, war der Brief fast 2 Monate unterwegs.


    Wie setzen sich 800 Reis Portogebühren zusammen?

    Wurde der Brief ab Lissabon über den Landweg befördert? Wie war der Leitweg ?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Guten Abend Altsteirer,


    sehe gerade erst den schönen 800 Reis-Beleg hier. Einzigste Information zu den Tarifen - und das ist schon irgendwie unterirdisch - die ich bis jetzt gefunden habe ist diese hier:


    https://brema.suub.uni-bremen.…/content/pageview/1907027


    ...das birgt hingegen nicht die Erklärung für den von Dir gezeigten 800 Reis-Beleg. Ich bin da gerade an anderer Stelle am recherchieren.


    In der Zwischenzeit anbei ein 300 Reis-Auslandsnormalbrief, dem leider nicht vollständig getroffenen Abschlag zu Folge aufgegeben in ADM. ??SC DES CATHA - 4AS TARDE (4 ? Nachmittags).


    Da lässt sich auf den ersten Blick nicht so arg viel mit anfangen, aber mit dem gut getroffenen Siegel des Kaiserlichen Deutschen Consulats in Desterro schon.


    Desterro ist der vergangene Name für das heutige Florianópolis, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Santa Cat(h)arina auf der gleichnamigen Atlantikinsel im Süden Brasiliens. Der Bundesstaat war ein Schwerpunkt der deutschen Einwanderung.


    Möglicherweise deutet das ADM im Aufgabeabschlag auf "Administration" und einem bei der Regierung des Bundesstaates eingerichteten Postamt hin, dem sich der deutsche Konsul bei der Aufgabe seines - über knapp 1 Monat lang nach Kaiserslautern gelaufenen - Briefes bedient hat


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    herzlichen Dank für Deine Antwort.

    Aus Deinen beigefügten Link entnehme ich, dass für das Auslandsporto 300 Reis je 15 Gramm vorgeschrieben waren . Die Rekogebühr betrug 400 Reis.

    Somit wären die überschüssigen100 Reis für die nächste Gewichtsstufe nicht ausreichend gewesen.

    Vielleicht wollte der Absender mit der Überfrankatur sicher gehen, dass der Brief gut beim Empfänger ankommt??


    Dein gezeigter Ganzsachen-Umschlag mit ZF gefällt mir sehr gut.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Altsteirer,


    ja die "magische 100". wir haben in diesem thread jetzt schon 2 Auslandsbriefe mit nur 200 Reis, einmal im post 12 aus dem Jahre 1907 und einmal im post 40 aus 1908, da sind es also jeweils 100 Reis weniger als normal und es sieht auch nicht nach begünstigten Drucksachen oder einzeln abgefallenen Marken aus. Und nun haben wir (D)einen Reco-Beleg, da sind es 100 Reis zuviel, die mit dem 100er Markenpaar auch gar nicht mal zwinged zu kleben waren, schon gar nicht im Fall dessen, dass da wegen der Einschreibung am Schalter frankiert worden sein sollte. Irgendwie sieht das alles planmäßig aus, möglichweise liegt es am Leitweg über Portugal, aber man soll bei sowas nicht spekulieren. Wie gesagt, ich bin da an einer vom Grundsatz her sehr verläßlichen Quelle dran, es wurde mir von dort aus jedoch signalisiert, dass es - leider - noch dauern wird.


    Herzlichen Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Schiffs-Brief von Pernambuco nach London.

    Absendervermerk Pernambuco 17. Oktober 1848

    Auf der Vorderseite Taxvermerk 8 ???(Empfängergebühr)????

    HASTING SHIP LETTER -Stempel

    Links unten der Vermerk "Per Danish Brig" ???? Schiffsname???

    Auf der Siegelseite roter Stempel AC 18DEI 1848 ??? Vermutlich Ankunftsstempel von London????

    Wie setzten sich die Gebühren zusammen? Wer musste was bezahlen?

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Auslandspostkarte zu 80 Reis. Die Karte wurde am 2. 9.1892 in Cachoeira aufgegeben.

    Die über Rio de Janeiro gelaufene Karte kam am 26.9.1892 in Wien an und wurde nach

    Kemmelbach (NÖ) weitergeleitet.

    Cachoeira liegt am Rio Paraguacu im Bundestaat Bahia.

    Links neben den Wertzeichen ein Stempel vom 4. September, leider kann ich den Ort nicht entziffern.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo zusammen,


    anbei eine recht ansehliche Ganzsache von 200 Reis auffrankiert auf 400 mit einer massiv bügigen nassklebenden Marke. So kam das halt noch bei der Herstellung vor. Im Jahre 1893 in 18 Tagen gelaufen um die halbe Welt, ohne Briefautomation, Computerverarbeitung, Flugzeugtransport... tja, da fragt man sich was da heute los ist...


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... "Herrn Lina Neuert" ... klingt recht androgyn, oder? 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...das ist mir noch gar nicht aufgefallen, das ist ja so dann ein Unikat ! ^^


    Viele Grüße

    vom Pälzer ^^

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Hallo Sammlerfreunde,


    über Optik lässt sich bekanntlich streiten, bei diesem Beleg sollte die schlichte Schönheit jedoch unbestritten sein. Der Abschlag BAHIA 2A SEC ÇAO ist mir allerdings ein Rätsel. Bahia (= Bucht) ist ja keine Stadt, sondern ein Bundesstaat, aber in der Postkarte wird als Aufgabeort auch Bahia genannt. :/


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Lieber Pälzer,

    Schau mal hier:

    Aus Wikipedia:


    Salvador, offiziell Município de Salvador, ist nach São Paulo und Rio de Janeiro die drittgrößte Stadt Brasiliens. Der historische Name der Küstenstadt lautet São Salvador da Bahia de Todos os Santos (Heiliger Erlöser an der Allerheiligenbucht). Der Name geht auf den Tag der Ankunft der ersten Seefahrer zurück, den 1. November1501. Auch der Name Bahia war bis Mitte des 20. Jahrhunderts für die Stadt gebräuchlich.


    könnte es sein, dass der historische Name abgekürzt Bahia hieß?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber preussen_fan,


    das ist es, Salvador de Bahia. Prima :thumbup:Dann kann's fertig an die Beschreibung gehen.


    Vielen Dank + Gruß!

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,


    wenn`s schon exotisch ist, dann kommt`s mit Umleitung postalisch natürlich gleich doppelt so schön daher. Und das dürfte man vorliegend wohl unschwer auch zur Optik sagen dürfen.


    Viele Grüße

    vom Pälzet

  • ... wow, diese Karte hat mal ein Gesicht - dazu mit Abzug in die Pfalz ! Oi, oi, oi !!!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Tim,


    tolle Karte! Und von Berlin nach Landau weitergeleitet. Und mit philatelistischem Hintergrund (Tauschangebot).


    viele Grüße


    Dieter

  • Hallo Ihr Beiden,


    jetzt gefällt mir die Karte noch besser :)


    Liebe Grüße

    Tim

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  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei ein Sifi-Fund vom Vorjahr, der leider erst jetzt präsentiert werden kann. Der Überseebrief war grottenfalsch gefaltet und, da erst einmal die Taxen und der Laufweg im Vordergrund stehen, soll der - enorme - Inhalt erst einmal zurückgestellt bleiben. Bei dem vorne angebrachten Rundstempel (rot) lese ich Angleterre Calais, so dass man wohl von einer Beförderung über Frankreich ausgehen kann. Was die 45 Kr Porto anbelangt, so habe ich irgendwo mal gelesen, dass das dann über Frankreich eine 2. Gewichtsstufe über 8 gr sein sollte, der Beleg wiegt auch etwas mehr als 8 gr. Aber was stellt dann die kleine 48 oben rechts dar, ein Botenlohnzusatz von weiteren 3 Kr, da von Landau nach Ilbesheim gebracht weren musste ?


    Zwei Stempel, vorne der rote Kastenstempel COLON ? &aA ?? und der schwarze Einkreiser GO AU-14 1854 machen mir ebenfalls Schwierigkeiten. Was auch nicht klar ist, ist der Herkunftsort. Sicher ist, dass er aus der dem brasilianischen Bundesstaat Pernambuco stammt, aber welche Stadt dort ? Das was der Absender an seine Mutter in Ilbesheim bei Landau am Schluss als Adresse mitteilt, verstehe ich überhaupt nicht, "Brasil de Baruambneo" ??? Adressiert wurde an Herrn Johannes Geitz in Ilbesheim bey Landau in Keinigreich Baiern abzugeben an Wilhelm o Katrina Kerth oder Geitz. Was so auch im Brief geschrieben steht, wurde offenbar nicht selten geschrieben wie gesprochen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer