Auslagenstempel und -briefe

  • Es wird wohl immer eine Gretchenfrage beleiben, was sinnvoller ist, eine Aufteilung nach Zeiten und Gebieten oder eine thematische Aufteilung. Theoretisch bräuchte man immer beides. Auf dem gezeigten Brief der Gemeindeverwaltung Rastatt, gelaufen von Rastatt nach Salem, abgestempelt (k1) am 11.2.1878 befindet sich ein Auslagenstempel, den ich nicht zuordnen kann. Wer kann mehr darüber sagen? Mit dem Brief wurd 2 Mark 90 Pf als Nachnahmebetrag erhoben. Die Gebühr betrug 60 PF.

    Liebe Grüße

    Christian

  • Hallo Christian

    Der Auslagenstempel wurde eingeführt in Preußen in 1848 in roter Farbe. Stempeln in schwarze Farbe kommt in 1872. Am 1.10.1878 wurde Auslagen eingestellt und Nachnahme eingeführt.

    Vile Grüße
    Jørgen

  • Hallo liebe Freunde!

    Beim Durchkramen der Briefekiste fiel mir soeben dieser Auslagen -Brief in die Finger - mit den ganzen Notierungen darauf optisch sehr reizvoll aber ansonsten für mich nur :?:

    Hilft mir jemand mit Erklärungen!?

    Danke + schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker

    so richtig kann ich den Aufgabeort im Stempel nicht lesen und damit nichts anfangen.
    Jedenfalls ist es eine Auslage von 3 Thaler 4 Sgr = 94 Sgr (mittig notiert). Darunter sind 3 1/2 Sgr vermerkt. Diese setzen sich aus der Procuragebühr + Fahrposttarif zusammen.
    Je angefangenen Thaler war 1/2 Sgr Procura, mindestens 1 Sgr zu bezahlen. Da hier von 4 Thaler ausgegangen wird, haben wir 2 Sgr Procura. Die restlichen 1 1/2 Sgr entsprechen dem Mindestfahrposttarif für Fahrpostbriefe bis einschließlich 15 Loth, bei 0 bis 5 Meilen = 1. Progressionsstufe.
    97 1/2 Sgr ist die Summe, welche vom Empfänger eingefordert wurde.

    Siegelseitig ist P. 1 vermerkt, also die Entfernungsstufe. Weiterhin scheint mir 1/2 Sgr Bestellgeld hinzugekommen zu sein.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Im Aufgabestempel lese ich 18( 68 ) und wenn dies stimmt, gehört der Brief in die Zeit des NDP.

  • Hallo liebe Freunde!

    Beim Durchkramen der Briefekiste fielen mir gerade noch diese Exemplare in die Finger.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    P.S.: Auch noch Danke an Magdeburger + wuerttemberger zu meinem vorher gezeigten Auslagen-Brief! :)

  • Hallo Volker

    also meine Zeit garnicht, eventuell paßt es noch nach Tarif des Norddeutschen Bundes, daher Angaben "ohne Gewähr" :D

    10.09.1873 Wiesbaden nach Kelkheim auf Königstein (16 km ca 2 Meilen)
    13 Sgr 6 Pfennige Postvorschuß = 13 1/2 Sgr + 1 Sgr Procura + 1 1/2 Sgr Fahrposttarif = 16 Sgr

    14.10.1873 Wiesbaden nach Münster (64839 Münster ?) 47 km ca 6 Meilen
    3 Thaler 11 Sgr = 101 Sgr + 2 Sgr Procura + 1 1/2 Sgr Fahrposttarif sollten 104 1/2 Sgr eigentlich ergeben....
    Entweder gibt es ein Münster, eventuell auch Amt Hoechst Frankfurt / Main ca 32 km ca. 4 1/4 Meilen, dann paßt der Fahrposttarif.

    14.12.1874 Wiesbaden Münster Amt Hoechst
    18 Sgr Postvorschuß + 1 Sgr Procura. Wie man jetzt auf weitere 3 Sgr kommt, entzieht sich meiner Kenntnis
    Ist die Notierung eine Beschwerde zum Gesamtbetrag??? - irgendwie entschließt sie sich mir nicht :(

    Der letzte bleibt mir verborgen....
    14 Kreuzer???? Postvorschuß und fr(an)c(o) 0.... keine Ahnung kann Ort nicht entziffern...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    der Zielort des letzten Briefes heißt Philippsburg - zwischen Hessen und Baden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.