Insinuationsdokumente

  • Hallo preussensammler,


    feines Stück - aber mal eine Frage "off topic": Der Aufgabeort liegt ja im heutigen Polen, wenn ich das recht sehe. Sammeln dort die Leute auch Preußen?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Da ich in einem Verein in der Nähe der polnischen Grenze bin, haben wir natürlich auch Verbindungen zu den Vereinen in Polen (z.B. in Gryfino (Greifenhagen)). Es gibt auch in Polen Sammler, die sich mit Postgeschichte Preußens (insbesondere ihrer Heimatorte bzw. Regionen) beschäftigen.

  • Hallo preussensammler,


    danke für diese Information - hatte ich gehofft!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Preussensammler,


    Hochinteressantes Stück!!!!


    Nach meinen Informationen galt dieser Nahbereichstarif nur für die Kreise Lenep , Solingen und Elberfeld. Werden gehörte dazu aber nicht.
    Velbert gehörte zum Landkreis Elberfeld
    Läst sich aus dem Briefinhalt ein Datum ermitteln?
    Hast Du eine Verordnung für den Nahbereichstarif gefunden?


    Würde mich BRENNEND interessieren!!!


    ansonsten toller Brief, den ich leider nicht gesehen habe.


    schönen Gruss


    Peter

  • Der Brief ist vom 19.August 1851.


    Ich habe bis jetzt keine Verordnung hierfür gefunden. Allerdings gibt es in den Preußen-Studien ein paar Hypothesen zu dem Thema (u.a. Erich Stein Nr. 100 zur Postexpedition von Haan). Ich habe auch noch einen gewöhnlichen Brief von Jüchen (Kreis Grevenbroich) nach Garzweiler, ebenfalls mit 6 Pfennigen frankiert ist und ungefähr aus der selben Zeit stammt.


    Da auch in der Folgezeit weitere Postanstalten im RB Düsseldorf eröffnet wurden, habe ich mal nachgesehen, ob dort eine Tabelle wie die für Haan veröffentlich wurde. Das war dann ab 1856 nicht mehr der Fall. Ich vermute daher, dass es für diese ermässigte Gebühr eine zeitliche Einschränkung gab.


    Das vorgestellte Insinuationsdokument stammt übrigens von Dr.Derichs.


    Kleine Ergänzung: Ich werde einen kleinen Artikel zu dem Brief für das September-Heft der Preußen-Studien vorbereiten.

  • Hallo Preussensammler,


    mit Herrn Stein habe ich schon mehrfach über diesen Nahbereichstermin diskutiert. (Ich sehe ihn immer auf dem Regionaltreffen in Ratingen).


    Beim letzten Treffen habe ich Ihm 3 Links gegeben aus denen hervorgeht das dieser Nachbereichstarif in den 3 Kreisen seit 1840 galt. Nur habe ich noch nicht heraus gefunden, wie lange dieser spezielle Tarif galt.
    Ich vemute bis weit in die 50 iger Jahre. In meine ich auch das dieser Nahbereichstarif mit dem Stempel "Für Bestellung nichts" im Zusammenhang steht.


    Link1


    Seite 72


    Link2


    Seite 541 Landtag Rheinprovinz 1843


    Link3


    Seite 128 Landtag Rheinprovinz 1844


    schönen Gruss


    Peter

  • Der Artikel von E.Stein hatte mich inspiriert, in den Amtsblätter bei den nach 1851 eröffneten Postanstalten aus dem RB Düsseldorf nachzulesen, ob dort eine ähnliche Tabelle wie für Haan (eröffnet 1851) zu finden ist. Interessanterweise ist bei einigen (XXX) die Formulierung zu finden "Dieselbe hat die Portotaxe von YYY, für Postsendungen zwischen XXX und YYY sind aber die niedristen Portosätze in Anwendung zu bringen". Man findet diese Formulierung nicht allein bei Postanstalten aus den genannten 3 Kreisen.

  • Hallo Alle


    Brief mit Post-Insinuations Dokument aus Stettin nach Berlin, sendet am 7.9.1852. Gewicht 1 3/10 Loth. 18 Meilen
    Porto für Brief 4 Sgr. Ins.Gebühr 5 Sgr.?
    Der Brief geht zurück weil der Empfänger war "hier nicht Bekannt"
    Ein neues Porto 3 Sgr. war das für zurück Sendung?


    Auf der Siegelseite steht sehr viel, ich kann leider nichts alles lesen, kann jemand mir Helfen?


    Ich lese das Siegelseite so:
    Oben links und rechts: Hier nicht Bekannt. 14.7.51 Fdch (Friedrich) Wilhelms Hospital (Unterschrift)
    Mitte rechts: Laut Charite Nachweiss am 14.7.51 ? den Friedrich-Wilhelms Hospital zugangen 55 Rtl.
    Mitte links: Zu Fried.(rich) Wilh(elm) Hospital nichts Ankommen ? 9/9.52.


    Viele Grüße
    Jørgen

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    leider etwas (stock)fleckig: ein Innerorts verwendetes Insinuationsdokument, 1860 in Filehne.
    Frankiert wurde nur die Insinuationsgebühr von 3 Sgr. ein Retour-Porto fiel hier nicht an.



    Hier liess sich die Post mit der Rücksendung erstaunlich viel Zeit: die Unterschrift für die Empfangsbestätigung erfolgte am 3.3., die Rücksendung am 5.3.
    Die Erklärung hierfür: der 4.3. war ein Sonntag, an dem zwar die Post arbeitete, aber die Königliche Special-Kommission wahrscheinlich nicht.


    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    hier ein ungewöhnlich behandeltes Insinuationsdokument von 1862.

    Die Ausfertigung erfolgte am 18. Juni , dabei wurde ein Formular verwendet, in dem die Insunationsgebühr nicht vom Adressaten zu erheben war (Innenseite links unten).

    Die Aufgabe erfolgte in Wreschen, Kreis Posen, am 21.6. (Poststempel Aussenseite).

    Wohnort des Empfängers war Chwalbogowo (lt. Wikipedia richtige Schreibweise: Chwalibogowo). was zur Land-Gemeinde Wreschens (heute Września). Daher erfolgte die Zustellung am 25.6. durch den Landbriefträger, ebenso die Unterschrift des Empfängers.

    Nach Rückgabe erfolgte nunmehr die Quittierung der 3 Sgr.-Insinuationsgebühr durch eine entsprechende Freimarke auf der Innenseite des Dokuments mit Entwertung durch den Poststempel.


    Eine ungewöhnliche Verwendung einer preußischen Freimarke.



    Gruß

    Michael

  • Nach längerer Pause hier mal wieder ein Insinuationsdokument:


    2.9.1862 Rücksendung eines Postbehändigungs Schein (Insinuationsdokuments) von Märkisch Friedland nach Neuwedell, ca. 3 1/2 Meilen südwestlich, beides in Westpreußen. Portofrei als Königl. Dienst Sache, 3 (Sgr.) Ins. Geb. als Porto vom Empfänger eingezogen.


    Der vom Geometer Grabert in Großgut bei Neuwedell ausgestellte Schein, adressiert an den Rittergutsbesitzer Flügge zu Spechtsdorf, betraf eine Vorladung zur Abschätzung des Forsts zu Spechtsdorf. Am 1.9. kam der Schein in M. Friedland an und wurde am selben Tag von dem vereidigten Postboten Fuhr dem Empfänger zugestellt. Dieser quittierte den Empfang, bezahlte aber nicht die Zustellgebühr, obwohl diese gemäß der Angabe im Behändigungsschein von dem Empfänger zu zahlen war:


    Die Ins: Gebühren mit 3 Sgr. sind vom Adressaten nicht bezahlt.

    M. Friedland den 2. Septbr. 62 Unterschrift des Postexpeditienten


    Rücksendung und Zustellung in Neuwedell erfolgten am 2.9.




    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    sehr schön - wir haben ja bei Bayern ein eigenes Thema mit diesen Retour-Recepissen, Behändigungsscheinen bzw. Dokumenten, wo auch etliches kreuz und quer lief; mich dünkt, dass man damals auch größere Probleme mit dem Vollzug bzw. der Versendung dieser Formulare/Vordrucke hatte.


    Sonderbarerweise sind die einzigen AD-Postgebiete, bei denen ich Mengen davon kenne, Preussen und Bayern. Bei allen anderen kenne ich nur vereinzelte Stücke. Aber geholfen hat das damals scheinbar auch nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ich weiß nicht, ob es größere Probleme mit diesen Zustellurkunden gab. Die große Masse dieser Belege zeigt einen problemlosen Ablauf.

    Um so interessanter sind diese kleinen Besonderheiten. Hier war es wohl so, dass der vorgeladene Gutsbesitzer keine positiven Erwartungen gegenüber dem Geometer hatte, eher wohl im Gegenteil. Vielleicht höhere Steuern? Sonst hätte er wohl kaum die Zahlung der Gebühr verweigert.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    ich habe mich missverständlich ausgedrückt; wollte schreiben, dass diese Belege von Preussen nach Bayern oft falsch behandelt wurden, weil keiner genau wusste, was was kostete und wer was bezahlen sollte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    da hatte ich dich missverstanden. Grenzüberschreitende Papiere wie Retour-Recepissen u.ä, sind da ein anderes Thema. Da hast du recht.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte