Bayern-Königreich Italien

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich zeige hier ein eben angekommenen Brief der in März 1813 von Augsburg nach Cercivento gelaufen ist. Der Brief hatte die erste Gewichtsstufe in Bayern und ist somit bis Kollman mit 10 Kreuzer Rh frankiert geworden. Im Kgr. Italien hat der Empfänger 6 Decimes bezahlt, was meiner Meinung nach ein Fehler impliziert - entweder in Bayern oder in Italien. 6 Decimi heisst bei 100-200 Km Entfernung und 11-15 Gram Gewicht.


    Cercivento ist ein kleiner Ort mit Heute weniger als 700 Einwohner.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hat man evtl. bereits Anfang September 1813 als Kriegsumleitung
    Briefe über die Schweiz gesandt ?, denn 25 Kreuzer von Augsburg
    bis Kollmann kommen mir sehr hoch vor. In Italien wurden 18 Deci-
    mes Porto vermerkt. Evtl. war der Brief vom 2. September 1813
    aber nur etwas übergewichtig, daher die hohen Taxierungen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,


    durch die Befreiungskriege gegen Napoleon kam es ab dem 18.9.1813 zur erneuten Unterbrechung der Postenlinie nach Italien. Das OPA Innsbruck bestimmte, dass die Briefe aus und nach Italien wie 1809 über St. Gallen und Zürich zu senden sind. Für diese kriegsbedingte Umleitung über die Schweiz wurden bei der Auf- und Abgabe zusätzlich 4 Kr. je einfachen Brief angesetzt.

    Während man Briefe aus Italien nach Bayern eher finden kann, sind nach meinen Beobachtungen Briefe nach Italien seltener zu finden.

    Dieser Brief aus dem von Bayern besetzten Feldkirch in Vorarlberg vom 4.10.1813 dürfte über die Schweiz geleitet worden sein. Wäre er auf der normalen Route über den Brenner geleitet worden, wären in Bozen nur 2 Decimi fällig gewesen. Hier wurden jedoch 5 Decimi belastet. Dies hängt mit der nun wesentlich längeren Beförderungsstrecke in Italien zusammen (bis 200 Km, 6-8 g). In Feldkirch wurden 8 Kr. kassiert. Hierin sind die zusätzlichen 4 Kr. für die Beförderung über die Schweiz enthalten.


    Grüße von liball

  • ... wundervolles Stück. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    hier noch ein Brief in der Gegenrichtung. Dieser Brief lief auf der normalen Route über den Brenner.

    Geschrieben in Perugia am 25.2.1813, aufgegeben in Gubbio, gelaufen nach Mittenwald. Die Aufgabe erfolgte in Gubbio vermutlich deshalb, da Gubbio an der Hauptpostlinie in den Norden lag und Perugia nicht.

    Eigentlich gehörten sowohl Perucia als auch Gubbio zum Kirchenstaat. 1809 wurde der Kirchenstaat jedoch in das napoleonische Kaiserreich Italien eingegliedert.

    Der Absender bezahlte bis zur bayerischen Grenze bei Kollmann 8 Decimi (über 500 km) und Johann Bader musste in Mittenwald 6 Kr. Porto bezahlen (12-18 Meilen).


    Grüße von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief: Eingeschriebener Brief von München (Kgr. Bayern) nach Mailand (Kgr. Italien) vom 14. November 1810. Der Absender bezahlte bis zur bayerisch-italienischen Grenze 8 Kreuzer rh., die auf der Siegelseite des Briefes vermerkt sind. Die Einschreibegebühr von 4 Kreuzer rh. wurde bei der Aufgabe bar erhoben und auf dem Postschein vermerkt (Schwarzer Quarge Stempel). Im Kgr. Italien wurden vom Empfänger 73 Centesimi (links unten) Porto kassiert. Ankunftsstempel von Mailand vom 20. November. Ebenfalls wurde in Mailand für den Einschreibebrief der rote "RACCOMAND" Stempel abgeschlagen. Handschriftlich "Da Bolziano". Der Brief lief über Bozen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein Traumbrief. Wurde damals schon in Italien bei Reco das Porto verdoppelt?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Hermann,


    vielen Dank - hatte da noch etwas im Hinterkopf ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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