• Hallo bk,

    ...hmm, bestimmt nicht weil der 07.12.1872 ein Samstag war, oder ? Nachdem es auch nicht an der Gültigkeitsdauer der Marke liegen kann, bleibt eigentlich nur noch irgend etwas mit der Stempelverwendung als Anlass Deiner Frage übrig.

    Aber eine AW habe ich dazu jetzt leider auch nicht parat. Was ist - nur nebenbei des Interesses halber gefragt - eigentlich auf der rechten Vorderseite des Belegs passiert ?


    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    richtig - der Kaufgrund hängt nicht mit dem Samstag zusammen, sondern mit etwas anderem.

    Jetzt die Frage: Was meinst du wog ein Dienstbrief (nicht gerade klein), dem man 4 Beilagen beigefügt hatte?

    Rechts ist etwas aufgeklebt, das ich bei Gelegenheit noch ablösen muss.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    der Brief wog über 15 - bis 250 Gramm. Für eine unfrankierte Parteisache im Ort wäre das Porto 2 Kreuzer gewesen. Für einen unfrankierten Ortsbrief 6 Kr. Porto. Wahrscheinlich waren keine 1 Kr. Portomarken vorrätig (P2).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    so ist es - eine Parteisache mit 3x konnte nicht portogerecht sein, weil sie entweder leicht = 1x oder schwer (über 15g) 2x gekostet hatte. Hier hat man dem Empfänger einen Kreuzer zu viel abgenommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    der folgende Brief lief am 30.6.1873 als Portobrief von Feuchtwangen in den Landpost-Zustellungsbereich von Feuchtwangen nach Weinberg (Entfernung = 1 Meile).

    Absender was das Königl. Bezirksamt Feuchtwangen und Empfänger der Bürgermeister von Weinberg.Links unten auf dem Brief wurde vermerkt " I. P. S. " (?). Es handelte sich danach also wohl um eine portopflichtige Dienstsache.

    Die Portomarke ist nicht entwertet. Aber lt. Sem " war eine Entwertung auch nicht zwingend vorgeschrieben, wurde jedoch häufig vorgenommen ".

    Die 3-Kreuzermarke auf dem Brief kann ich mir nicht so recht erklären.
    Eigentlich hätte ja auf diesen Brief eine 1-Kreuzermarke (bis 15 Gramm schwer) oder - bei über 15 Gramm - 2 Kreuzer geklebt werden müssen. Oder übersehe ich etwas?

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    Glückwunsch zu dieser kleinen PO - Pretiose!

    J.P.S. = Justiz - Parthei - Sache hieß das damals und diese war portopflichtig.

    Man hätte für unfrankierte Partei - Sachen immer die günstigere Frankotaxe anwenden müssen (1 Kr. bis 15g bzw. 2 Kr. über 15 - 250g). Aber das hat nicht jeder gewußt in Bayern! Daher hat man oft, wie auch hier, einfach die 3 Kr. Portomarke aufgeklebt für einfache Briefe, bzw. sogar deren 2 für schwere Briefe (selten!).

    Der Depp war "die Partei", also der Private, der irgend etwas von einer Behörde wollte. Ihm hat man hier später (mit anderen Kosten obendrauf) 3 Kr. abgeknöpft, statt nur einen Kreuzer. Der Post war es egal, den Behörden auch (die ja nicht die richtigen Portomarken aufkleben konnten, weil diese nur die Postexpedition besass) und wenn diese es nicht gerafft hat, dann wurden halt 2 Kr. an den bayer. Staat verschenkt.

    Aber es ist aus o. g. Gründen ein Vortragsstück, denn die 1 Kr. Portomarke wurde ja gerade für diese Partei - Sachen gedruckt, weil man sonst keine Möglichkeit gehabt hätte, sie portorichtig zu taxieren (auf eine Drittelung einer 3 Kr. Portomarke warte ich noch). :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    sieht für mich sehr gut aus - Verwendung einer Portomarke statt einer Freimarke. Der Preis ist moderat, das hätte ich auf alle Fälle auch gern für ihn gegeben (wenn ich ihn denn gesehen hätte). Klare Contravention ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Brief aus Vilshofen vom 25.12.1874, der mit 2 Exemplaren der Porto Nr. 3 beklebt (nicht frankiert!) wurde, was darauf hin deutet, dass er über 15 bis 250g gewogen haben musse. Die Adresse lautete:

    Für Georg Hininger Bauern Haus III, 15 zu Algerting Gemeinde Aunkirchen.

    Der Brief wurde demzufolge vom Landbriefträger der Postexpedition Vilshofen zum Empfänger in Algerting gebracht und ausgehändigt, nachdem dieser das Porto von 6 Kreuzern entrichtet hatte.

    Vielen 6 Kreuzer Portomarkenbriefe kenne ich nicht ...

  • Hallo Sammlerfreunde,

    unter post 31 wurde bereits ein Brief aus Feuchtwangen mit nicht abgestempelter Portomarke gezeigt.

    Hier ein weiterer Brief mit nicht abgestempelter Marke vom Bezirksamt Feuchtwangen an den Bürgermeister in Oberahorn vom 13.1.1873.

    Oben auf dem Brief ein Vermerk "3 xr lt. Marke", innen "Porto ins. 3 xr", die letztendlich auch den unten angeführten Gesamtbetrag von 1 fl 50 xr ergeben.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Beleg mit Portomarke, wie ich ihn noch nicht gesehen habe.

    Es handelt sich nur um den Teil einer Briefvorderseite, das Stück ist aber sehr interessant.

    Adressiert an "Seiner Wohlgeboren Herrn August Meixner k. Bezirkadvokat in München".

    Der Absender gab den Brief unfrankiert zur Post, was für einen Ortsbrief 3 Kreuzer Portoforderung, dargestellt durch Portomarke, zur Folge hatte.

    Die Portomarke wurde abgestempelt MÜNCHEN I 19. JUN. Vm 8-9.

    Der Empfänger befand sich jedoch nicht in München, weshalb München ausgestrichen und "wahrscheinlich Weilheim" vermerkt wurde. Einem Postbediensteten war wohl bekannt, dass August Meixner Advokat in Weilheim war.

    Ein neuer Aufgabestempel, jetzt mit Uhrzeit Vm 9-10, wurde ebenfalls angebracht.

    Da für den Portobrief nach Weilheim jedoch 7 Kreuzer Porto anfielen, brachte man unter der Portomarke einen Querstrich und darunter eine "4" und daneben eine "7" für die Gesamtforderung an. Zusätzlich wurde mit Blaustift eine "7" vermerkt.

    Eine weitere Kombination der Portoforderung durch Portomarke und handschriftlichen Vermerk ist mir nicht bekannt.

    Bedingt durch die Nachsendung aus dem Stadtzustellbereich in den Fernverkehrsbereich nach Weilheim entstand diese seltene Kombination.

    Gruß

    bayernjäger