Inland Königreich Italien mit bayerische Gebührenstruktur

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Wie vielleicht bekannt hat Italien und Bayern den Übergabe von Süd-Tirol an Königreich Italien 27.6.1810 fertig gebracht, nachdem die Grenzziehungen und die Eröffnung von der Grenzübergang bei Kollman gemacht war. Briefe von den Resttirol kam dann ohne Zweifel vom Auslande. Somit waren Briefe von Bozen etc italienischen Ursprungs.

    Die Taxierung blieb aber bis 1. September wie vorher. Daher hat dieser italienischer Brief zwei Gebühre.

    Dieser Brief ist 28. Juli 1810 abgeschickt und 29. Juli Verona angekommen.
    Der Absender in Roveredo hat wie vorher 19 Kreuzer Rh bezahlt, und der Empfänger hat 40 Centesimi bezahlt. Eine Frage habe ich an derjenige der es kann. Hat Bayern die 19 Kreuzer Rh bis 1. September behalten, wie man schon vorher bei anderen Landübergaben kennen?

    In Verona hat der Brief der Empfängerstempel "Verona A Destra". Kennt jemand den gebrauch dieser Stempel? Normaler Ankunftsstempel?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    aus den Akten geht ganz klar hervor, dass sich zum Zeitpunkt deines Briefes, Juli 1810, kein bayerischer Postbeamter mehr im italienisch bzw französisch besetzten Teil Tirols aufhielt.
    Es fanden heftige Streitigkeiten darüber statt, wer die Postgebühren behalten darf. Die Franzosen haben jedenfalls dafür gesorgt, dass kein einziger Kreuzer an Bayern gelangte.
    d.h. also die Einnahmen dieses Briefes, 19 kr. rhein., haben die Franzosen behalten. Bayern hatte mit der ganzen Sache nicht mehr zu tun, weder hinein noch hinaus.
    Die Gebührenstrutur war aber noch die bayerische, die erst ab Oktober mit der italienischen Verwaltungsreform umgestellt wurde auf das italienische Sytem. Dann war Verona nicht mehr Ausland.

  • Hallo zusammen,

    die Franzosen haben ganz sicher dafür gesorgt, daß möglichst viel Geld in ihre eigenen Taschen wanderte. Ich weiß nicht, wie sie sich später beim Abzug im Alpenraum verhalten haben. Hier im Rheinland wurden beim Abzug jedenfalls mitunter die Kassen der Postämter geplündert.

    Hallo Nils,

    in diesem Thread hat johelbig etwas zu dem Stempel VERONA A DESTRA geschrieben. Ab #12
    http://altpostgeschichte.com/index.php?page…d&threadID=1825
    In der Literatur habe ich zur Verwendung nichts gefunden, ist mir aber nur als Ankunftsstempel bekannt. Falls er auch anders genutzt wurde wären Beispiele gerne gesehen.

    beste Grüße

    Dieter

    2 Mal editiert, zuletzt von Klesammler (26. März 2016 um 02:06)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    @Achim: Danke für die Aktenhinweise. Man weiss ja nie richtig wie es gehandhabt war bei diese Länder- und Postübergaben.

    Die Gebührenstrutur war aber noch die bayerische, die erst ab Oktober mit der italienischen Verwaltungsreform umgestellt wurde auf das italienische Sytem.

    Jungwirth schreibt in seinem Postgeschichteheft "Italienische Tarife" dass die bayerische Gebühre bis 30. August 1810 benutzt war. Aber ich habe Briefe gesehen die auch in September den alten Weg taxiert ist, so die Beispiele passen besser mit der Änderung in Oktober.


    @Dieter: Der Stempel ist als beides benutzt. Habe selbst keine Briefe, aber im Netzt gibt es viele Beispiele (Ebay).


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    Bayern-Nils schreibt in Abschnitt 1, daß die Übergabe von Südtirol an das Kgr. Italien zum 27. Juni 1810 erfolgte. Hierzu ein Brief eine Woche nach diesem Stichtag:
    Brief aus Trient vom 3. Juli 1810 nach Kempten. Auf- und Abgabsporto jeweils 8 Kr.rh. die der Absender und der Empfänger bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief aus Bergamo (Lombardei - Kgr. Italien) vom 22. September 1810, nach Bozen (seit 1. September 1810 zum Kgr. Italien). Der Absender bezahlte 24 Centesimi bei der Briefaufgabe und beim Empfänger wurden drei Wochen nach dem Übergang vom Kgr. Bayern auf das Kgr. Italien von Bozen, die Auslandstaxe von 19 Kreuzer rh. als Porto vermerkt. Sehr ungewöhnlich.

    Beste Grüße von VorphilaBayern