Sachsen - Frankreich Vorphila

  • Hallo Torsten,


    Ruhe tut gut!


    ich denke, dass der Absender 7 Groschen bis Frankfurt am Main bezahlte. Für die restliche Strecke kam der Empfänger mit 30 Decimes auf. Über Bayern lief er nicht, das kam später ...


    Liest du hier R. No. 4?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo BK
    Nachdem ich hier im Forum noch einen Brief gefunden habe mit einem R.N. Stempel, bin ich mir nicht mehr sicher ob es eine 4 ist. es könnte auch eine 2 sein. Das wäre auch wahrscheinlicher.
    Ich habe nochmal in der Rubrik Transit Bayern und dort unter Sachsen Frankreich über Bayern gelesen. Müsste auf meinem Brief von 1814 nicht der Stempel HAUTE SAXE auftauchen?
    Zitat von BaD in oben genannter Rubrik:
    es konnte auch Post nach Südfrankreich über die Thurn und Taxis-Post verschickt werden, diese dann frei Frankfurt.
    Dort erhielten diese Briefe den Stempel SAXE TT ( ab 20.5.1818 ). Davor anderer Vertrag Thurn und Taxis- Frankreich ( Stempel HAUTE SAXE).
    Franko Leipzig-Frankfurt 5 gGr.
    Franko Dresden-Frankfurt 6 gGr.
    Freiberg- Frankfurt wohl 7 gGr.
    Frankfurt-Beaune 23 centimes für den Empfänger zu zahlen (einfacher Brief) ---Zitat Ende


    Der rote rayonstempel R.N. 4oder2 kam dann wo? auf den Brief? Kehl oder Straßburg
    Schöne Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    gute Fragen, aber ich bin nur ein Bayernsammler. Die Postverhältnisse Sachsens mit TT und die von TT mit Frankreich sind ein eigenes Studium.


    Ich meine, dass Frankfurt im 1. Rayon zu Frankreich lag. Ob es für Sachsen eine Rayonierung gab, glaube ich nicht, weil es ja nie französische - postalisch dominiert war.


    In Frankfurt hätte man den R. N. XY angebracht haben können, denn ab dort galt der Brief ja als portopflichtig, von daher könnte man von einer zu Frankreich geltenden "neuen Postaufgabe" sprechen, die aber m. E. Rayon 1 sein müsste. Je höher die Rayon - Nummer, um so mehr bekam TT von Frankreich vergütet, weil man damit unterstellte, dass die bis Frankreichs Grenzen zurückgelegten Entfernungen weiter waren.


    Da Mainz Grenze war kann ich mir nicht vorstellen, dass Frankfurt 2. oder gar 4. Rayon hätte sein können. Ich hatte mal einen Brief mit Stempel Höchst R. 1 und Höchst ich ja heute eingemeindet bzw. Teil Frankfurts.


    Vlt. kann ein schlauer Sachse oder ein guter TT´ler dir weiterhelfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo,
    und noch ein einfacher Teilfranko-Brief aus Dresden über Leipzig , Frankfurt nach Angers in Frankreich. Der Brief wurde am 19 September 1845 abgestempelt und kam am 25. September in Angers an laut rückseitigem Ankunftsstempel.
    Franco Dresden Frankfurt waren 63Pfg. Ab Frankfurt als Portobrief über Forbach nach Angers für 19 decimes Porto. Der Stempel TT zeigt eine Beförderung durch Thurn und Taxis an. Vorderseitig der rote Grenzstempel von Forbach vom 24.9.
    Forbach bis Angers waren knapp 600km. Was bekam die taxische Post? War das in den angeschriebenen 19dec enthalten? Rechts vom TT-Stempel ist auch noch eine schwache 13 zu erkennen.
    einen schönen Abend
    Torsten

  • In Nachricht 2 wird auf einen "Vorphila Blog" von Herrn Dr. Helbig verwiesen. Leider funktioniert der Link nicht mehr. Weiß jemand ob man die Informationen noch zum Thema Frankreich-Sachsen noch abrufen kann?


    Vielen Dank,
    André

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief, den ich für einen lieben Sammlerkollegen kaufen konnte, der von Dresden am 16.5.1836 nach Strasbourg lief. Nach dem PV Bayern - Sachsen vom 1.3.1811 waren Briefe aus Sachsen nach Südfrankreich über Bayern zu leiten, wobei sie bis Hof mit 2 Gutengroschen (8 Kreuzer) zu frankieren waren und bis Nürnberg 5 Gutegroschen (20 Kreuzer) kosteten.


    Bei einfachen Briefen wie hier zahlte man also 2 Gutegroschen = 8 Kreuzer bis Hof und der Empfänger in Strasbourg 8 Decimes = 23 Kreuzer für den 6g schweren Brief (einfach in SA, BY und FR).


    Unten links hatte der Absender notiert Franco Frankfurt am Main und 6 1/2 Gutegroschen (26 Kreuzer), aber das wurde mit Nürnberg und 5 Gutegroschen (20 Kreuzer) überschrieben, weil die Leitung tagesabhängig war. Briefe aus Sachsen via Bayern erhielten den Stempel R.S.T.B. = Royaume Saxe Transit Bavière = Königreich Sachsen im Transit über Bayern, der in Strasbourg abgeschlagen wurde, wie auch der Vertragsstempel Bavière par Strasbourg. Bayern bekam also 16 Kreuzer und der Empfänger in Strasbourg musste 8 Decimes bezahlen.


    Die Leitung erfolgte über Nürnberg - Heidelberg nach Strasbourg, so dass Bayern hier einen guten Gewinn einstrich.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    der Stempel R.S.T.B wurde meiner Meinung nach in Nürnberg abgeschlagen. Eingeführt wurde er mit dem Postvertrag Bayern-Frankreich von 1821 (Art. 16).

    Da Frankreich mit Bayern im Paket abrechnete, erhielt Bayern für Briefe aus Sachsen 54 Kr. je 30 g (Art. 19).


    Grüße von liball

  • Liebe Freunde,


    ui, da habe ich etwas vertauscht - danke für die Korrektur mit dem R.S.T.B..


    Ach ja, die haben ja pauschal abgerechnet, habe mich schon lange nicht mehr mit dem PV von 1822 beschäftigt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief, der anhand seiner äußeren Umstände in Nürnberg am 8.2.1806 als reiner Portobrief nach Beaune in Frankreich zur Post gegeben wurde. Der Empfänger zahlte 10 Decimes.


    Der Siegelseite entnehmen wir kein ausgeworfenes Franko bis zur franz. Grenze bei Rheinhausen, aber den Vermerk "Norimberga li 8. Febr. 1806. Pr. Scheidlin & Compagnie". Im Inhalt lacht uns aber ein Inhalt aus dem sächsischen Plauen vom 3.2.1806 an, wobei der Absender, ein Johann George Steib sich das Franko von Plauen nach Nürnberg ersparte. Auch schrieb er noch innen "1805", war also Anfang Februar noch nicht im neuen Jahr angekommen ...


    Zur Historie: Nürnberg war nicht bayerisch, sondern noch immer freie Reichsstadt und unterstand als solche nur dem Kaiser Franz II. Der hatte aber abgedankt und damit war die Stadt Spielball der Mächte geworden.

    Postalisch gab es noch keine bayer. Staatspost, so dass alle Postsachen noch von der thurn und taxischen Lehenspost verwaltet wurde.


    Im Inhalt ging es um Geschäfte mit Wein und die allgemeine Lage, was nicht uninteressant war, waren Napoeleons Heere doch recht aktiv in Mitteleuropa unterwegs und hinterließen überall ihre Spuren:


    "Als ich letzhin das Vergnügen hatte Ihren Schwieger Sohn bey mir zu sehen, wurde ich veranlaßt selbigen eine Comission in Burgunder Wein zu übertragen. Nun aber sind jetzt die Frachten durch schlechte Witterung und die Kriegstroubles so enorm hoch gestiegen, daß es mir nicht conveniren kann, solcen mit den starken Spesen zu beziehen.

    Dahero wollte ich Sie bitten die Absendung dieses Weins solange zu unterlaßen, bis ich durch geänderte Zeit Umstände in Stand gesetzt bin, Ihnen deshalb schreiben zu können. Uebringes empfiehlt sich Ihrer fernerer Freundschaft Johann George Steib".


    Die siegelseitige Absenderangabe war clever, denn im Falle der Annahmeverweigerung hätte man den Brief geöffnet und gesehen, dass es eben kein Nürnberger Brief war - so hätte man ihn nach Nürnberg geschickt, was von Frankreich aus günstiger war, als nach Sachsen und der Nürnberger hätte ihn dann wieder günstig nach Plauen retournieren können.

  • Hallo Freunde,

    ich habe hier zwei Briefe von Leipzig nach Frankreich, einmal nach Beaune und einmal nach Lyon.

    Der Brief nach Beaune wurde am 16.9.1829 abgeschickt, der nach Lyon am 26.8.1829.

    Beide haben die Stempel SAXE TT und Allemagne par Straßbourg. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, liefen sie dann nicht über Bayern, sondern über Frankfurt/Thurn und Taxis. Das sächsische Porto beträgt 5 Gr, auf dem Brief nach Beaune links unten zu sehen, auf dem anderen nicht. Auf beiden ist links unten noch eine rote 14? In Frankreich musste der Empfänger in Lyon 29 dec. zahlen und der Empfänger in Beaune 19 dec. (obwohl die ja gar nicht so weit auseinander liegen, so 140km)

    Ich hoffe, ich habe die französischen Zahlen richtig entziffert.

    Was bedeutet auf beiden Briefen links oben die schwarze gestempelte 8? Und zu wem gehört die rote 14?

    viele Grüße

    Torsten

  • Liebe Freunde,


    ein Brief aus Leipzig vom 11.7.1833 nach Beaune in Frankreich lief über Bayern, wofür Bayern nominell 7 Decimes von Frankreich vergütet wurden und der den Empfänger total 13 Decimes kostete.

    Der Stempel R.S.T.B wurde in Nürnberg abgeschlagen. Eingeführt wurde er mit dem Postvertrag Bayern-Frankreich von 1821 (Art. 16). Da Frankreich mit Bayern im Paket abrechnete, erhielt Bayern für Briefe aus Sachsen 54 Kr. je 30 g (Art. 19).

  • Royaume de Saxe Transit Bavière = Aus dem Königreich Sachsen im Transit durch Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    beim folgenden Brief, der aus Glauchau (geschrieben am 6.10.1783) stammt und über einen Frankfurter Forwarder nach Saumur spediert worden ist, kann ich den oberen Stempel nicht entziffern.

    Hat jemand eine Idee?



    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Gerd,


    dasselbe Stempelgerät kann es nicht sein, weil die Buchstaben beim oberen Abschlag kleiner sind.


    Denkbar wäre allerdings "D'ALLEMAGNE" kopfstehend.


    Beste Grüße

    Jürgen

  • Doch doch. Könnte sein. Der Stempel ist hinten raus nicht ganz lesbar. Auch wenn die Größe nicht ganz stimmt sollte er es sein.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main