Austria No 1 - 7

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich denke auch, daß der Brief über Schaffhausen lief. Es bestand von 1822 bis 31.12.1848 eine Thurn und Taxissche Lehenspostanstalt im Kanton Schaffhausen. Von Frankfurt bis Schaffhausen hatte Thurn und Taxis einen direkten Paketschluß. Ich denke auch wie bereits vor 1822 beststand auch ein Paketschluß von Schaffhausen bis Mailand.
    Bei delcampe ist derzeit ein ähnlicher Brief von 1846 im Angebot, der siegelseitig einen Distributionsstempel von Schaffhausen als Ankunftsstempel hat. Siehe folgenden Link:
    http://www.delcampe.de/page/it…e-Ankunft,language,G.html


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,


    herzlichen Dank, das ist sehr interessant, dass TT Schaffhausen bevorzugte, dann wird wohl die Post aus Baden über Konstanz gelaufen sein.


    Der delcampe-Brief ist ja fast identisch mit meinem, danke für den Link. :thumbup:


    Viele Grüsse
    Christian


    durch diesen Brief bin ich auf Konstanz gekommen:

  • Hallo zusammen
    Ich arbeite gerade an einem umfangreichen Artikel für den Bayern Rundbrief (nur BAyern) und den DASV (Deutsche Staaten und Transit) zur Toskana ab 1839 -1852.
    Es geht um die Gewichte, die Taxierungen, den Contro Bollo Stempel. Für die Bedeutung von letzterem habe ich inzwischen anhand 20 vorliegender Briefe eine Hypothese entwickelt.
    Falls ihr noch besondere Briefe in die Toskana mit Austria Stempel habt, wäre ich für eine Vorstellung im Forum oder einen Scan an meine Adresse dankbar. Interessant wären auch seltene Abgangsorte (ich habe einen aus Strelitz), Bergedorf :) , Oldenburg, Bremen, Lübeck, Schwerin habe ich noch nicht gesehen.


    Mich würde sehr interessieren. ob jemand einen Brief aus Bayern mit dem herzförmigen Contro Bollo hat - wenn ja, dürfte dieser rechts selten sein.
    In der Anlage schicke ich euch einen Brief aus Heidelberg, der statt nach Piräus in Griechenland erstmal nach Pisa in der Toskana ging und dann mit französischem Schiff nach Griechenland gebracht wurde:


    Am 25. August
    1847 in HEIDELBERG/Großherzogtum Baden aufgegebener Brief mit griechischem Inhalt nach Piré (Piräus) in Griechenland mit Leitvermerk „über Triest“. Der Brief
    wurde nach dem Postvertrag zwischen Österreich und Baden von 1843 mit BAD.Oe. gestempelt. Als Transitbrief (unabhängig ob Toskana oder Griechenland) bestand Frankozwang bis zur österreichischen Grenze, siegelseitig ist unter dem Stempel von Livorno in rot ein Vermerk 12 Kreuzer erkennbar.
    Nach Triest hätte der Brief eigentlich über Bischofsheim, Linz und Wien geleitet werden müssen, was zusätzlich 5 Kreuzer bayerischen Transit also ein Teilfranko von 17 Kreuzern erfordert hätte. So ist er aber wohl über Basel nach Mailand geroutet worden, was einer Fehldeutung der Adresse als PISA (Toskana) Vorschub leistete.


    In Florenz wurde er mit 6 Denari gewogen, mit 15 Crazien taxiert, 14 Crazien bis 6 Denari plus 1 Crazie Ch Transit (oder Parma-Transit) und der Portokontrollstempel CONTRO BOLLO in Herzform aufgebracht. Die Taxe wurde in Pisa von 15 auf 16 Crazie verbessert. Erst bei der Auslieferung in PISA (rückseitig Stempel vom 2. September) wurde der Fehler bemerkt. Mit dem
    französischen Postschiffs TANCREDE der Levantelinie wurde er ab LIVORNO 13.9.1847 nach Piräus (Ankunft 8. September Julianisch = 18. September gregorianisch) geleitet.(Salle Tome II, S. 30/31). Der Empfänger in Piräus zahlte 145 Lepta gemäß dem Postvertrag zwischen Frankreich und Griechenland von 1838 (Arseni Band III S.142).


    Nicht unerwähnt bleiben soll, dass im Postvertrag zwischen Österreich und der Toskana von 1839 in Artikel 8 die Toskanische Postverwaltung sich bereit erklärt hatte, Briefe aus Österreich nach Griechenland und der Türkei mittels französischer Schiffe zu vermitteln, falls dies vom Absender gewünscht würde. Angesichts der regelmäßigen Fahrten des österreichischen Lloyds ab 1837 von Triest nach Patras dürfte dies wohl kaum in Anspruch genommen worden sein.


    Herzliche Grüße von CAmeo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Cameo


    Leider habe ich nur 2 Briefe mit Austria Stempel die auch Contro Bollo Stempel tragen, und leider sind keine aus Bayern.
    Aber zwei Preussen lässt sich auch sehen.


    Berlin-Firenze 1848 und Kollegen-Firenze 1851.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Diesmal ein dänischen Brief nach Firenze mit einem Austria Nr 4 Stempel.


    9. Februar 1841 in Kopenhagen gepostet über Hamburg T&T 13. Februar. Ankunft in Firenze etwas umdeutig; ich deute es als 30. Februar.


    Viele Grüsse
    Nils

  • ich deute es als 30. Februar.


    Das wäre eine Sensation! ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Udo,


    das glaube ich nicht, weil da steht: Cont. ... also: Enthält Muster ohne Wert, demnach waren die muster inliegend und es war nur eine Zollinhaltserklärung.


    Dennoch kein häufiger Brief!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    ein Brief von 1842 aus Berlin an H. Bruggießer aus Wohlen nach Florenz, mit inliegenden (Flecht-)Mustern ohne Wert (leider nicht mehr enthalten) und post restante.

    Als Transitstempel AUSTRIA No 4 und T.A. / Germ via della / Svizza o Bava

    Der Empfänger hatte 14 Crazie zu zahlen


    Kann jemand was zu dem Leitweg und zu der Röteltaxe 9 1/2 sagen?



    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,


    Briefe aus Preußen nach oder über Österreich unterlagen zu dieser Zeit dem Frankozwang bis zur österreichischen Grenze. Daher gehe ich davon aus, das es sich bei der Röteltaxe 9 1/2 um den Frankobetrag bis zur bayerisch-österreichischen Grenze handelt.

    Spediert wurde der Brief mit dem direkten Paketschluss Berlin-Verona im stillen Transit über Bayern. Da das Franko von Berlin bis Hof bei 6 Sgr. lag, muss es sich bei den restlichen 3 1/2 Sgr. um den bayerischen Transit handeln.

    Ich nehme an, du hast das 8-bändige Werk von Werner Münzberg, PREUSSEN, Postanstalten-Posgtstempel 1817-1867. In Band 6 kann man einiges nachlesen über den Postverkehr mit den italienischen Staaten.

    Da Österreich mit der Toskana im Paket abrechnete, wurde nur noch das Gesamtporto in der Taskana angeschrieben.


    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,


    vielen Dank für den Hinweis auf Münzberg. Dort ist ein Circular von 1838 zu finden, in dem die 3 1/2 Sgr. bayerisches Transitporto genannt werden. Hatte da nur eine Angabe von 1832 mit 3 1/4 Sgr. im Blick, weshalb ich nur auf 9 1/4 Gesamtfranko bis zur österreichischen Grenze kam.

    Weißt Du, warum der bayerische Transit zwischen 1832 und 1838 etwas teurer wurde?


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte