Österreich-Schweiz bis 1818

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ein Rekommandierter-Auslandsbrief vom 7.7.1757, von ??Haye oder Salis??? nach Ponte im Engadin.

    Vorderseitiger Vermerk recomende a Madame Elisabete und Leitwegvermerk Baviere (Bayern) a Coire (Chur).

    Leider kann ich die im Absendervermerk geschriebenen Orte Haye und Salis nicht finden und somit nicht sagen, ob der Brief aus der Monarchie stammte.

    Vorderseitig wurde eine durchgestrichene schwarze 12 notiert, sowie eine 36.

    Siegelseitig wurde 6i notiert.

    Wo wurde dieser Brief geschrieben? Was kostete der Brief dem Empfänger bzw. dem Absender?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    der Scan mit der Ortsangabe ist sehr klein geraten - könnte es der hier sein?


    https://de.wikipedia.org/wiki/La_Haye


    36 Kreuzer oder Bluzger waren ja nicht gerade wenig, daher auch der lange Weg, den der Brief zurückzulegen hatte. Aber sicher bin ich mir nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:

    La Haye = Den Haag, dann wurde der Brief in Holland abgesandt.

    Somit hatte der Brief mit der Monarchie nichts zu tun.

    Ging der Leitweg von Holland in die Schweiz immer über Bayern und nicht über Frankreich?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    die Leitwege aus dieser Zeit kenne ich leider nicht, weil viel zu früh für mich ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    etwas konnte ich auch noch herausfinden:

    Carl von Albertin schrieb an seinen Vater Conradin von Albertin. Der von anderer Hand schwarz geschriebene Vermerk besagt, daß er Leutnant im Regiment von Salis wurde. Die von Salis sind ein altes Adelsgeschlecht im Süden von Graubünden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Salis_(Adelsgeschlecht)

    Der Empfänger lebte au pais des grisons, also im Land Graubünden. Damit haben wir also eine einwandfreie Verbindung zwischen der Familie von Albertin und dem Regiment von Salis.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:da hast du ja so einiges herausgefunden. Super!!!

    Der Brief dürfte für den Empfänger nicht gerade billig gewesen sein, wenn zu den 36 Bluzger eventuell noch ein paar Bluzger Botengebühr dazugekommen sind, war das schon ein recht beachtlicher Preis.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    das Porto erstaunt mich nicht besonders. Der Brief wurde durch das Gebiet mehrerer Postverwaltungen transportiert, von denen jede ihren Anteil haben wollte.

    Nach einem weiteren Brief Den Haag - Schweiz (speziell Graubünden) vor 1800 wirst du wahrscheinlich lange suchen müssen. Klasse Fund. :thumbup:


    liebe Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Lieber José,


    ich vermute mal, daß die von dir angesprochenen Briefe aus der Zeit nach 1850 stammen, als viele Europäer nach Nord- und Süd-Amerika auswanderten.


    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    einen ähnlichen Brief aus dem Jahre 1814, an den selben Empfänger gerichtet, hat VorphilaBayern in Beitrag 20 gezeigt.

    Grenzfrankobrief vom 22.10.1816, von Wien nach Bevers.

    Ich vermute, der Brief hat den Absender 8 Kreuzer CM bis zur Grenze (Bayern) gekostet (rote durchgestrichene 8).

    In Bayern wurden 12 Kreuzer angesetzt (Transit durch Bayern).

    Der Empfänger in Graubünden musste den Boten 26 Bluzger Gebühr bezahlen (links unten notiert).

    Bitte um eure Korrektur.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Grenzfrankobrief vom 16.6.1819, von Salzburg nach Zutz im Oberengadin. Der Brief ist zwar nach Zug adressiert, aber ich vermute, er sollte nach Zutz gehen .

    Der Brief kostet den Absender in Salzburg 14 Kreuzer C.M. Franco bis Landeck. (Vorne in Rötel notiert)

    Die 36 mit Bleistift notiert, dürften die Empfängergebühr in Bluzger sein.

    Ich nehme an, die 19 steht für 19Kreuzer C.M., welche circa 30 Bluzger entsprechen.

    Zu den 30 Bluzger kamen vielleicht noch 6 Bluzger für den Engadiner Boten dazu, das würde den notierten 36 Blutzger entsprechen.

    Ich vermute, der Laufweg des Briefes ging über Tirol : Salzburg - Innsbruck - Nassereith - Landeck - Nauders - Zutz

    Siegelseitiger Stempel 19 Juni

    Bitte um eure Korrektur.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief: Grenzfrankobrief aus Graz (Österreich) vom 12. Februar 1810 (ab 27. Juni 1809 besetzten französische Truppen Graz. Erst am 4. Januar 1810 zogen sie ab, nachdem die Festung auf dem Schlossberg geschleift wurde), über Mailand und Chiavenna (beide Lombardei Venetien), nach Bever im Engadin (Schweiz). Der Brief lief von Graz über Laibach und Triest (Provinz Jllyrien) und Verona, Mailand bis Chiavenna. Das österreichische Grenzfranko bis zur Grenze der Provinz Jllyrien betrug nach dem Tarif vom 1.11.1806 pro halbes Loth 24 Kreuzer C.M. Der Brief war daher in der zweiten Gewichtsstufe (1/2 bis 1 Loth) und betrug 48 Kreuzer C.M. für den Absender. Rückseitig wurden 20 Centesimi als Transitgebühr vermerkt. Für den Boten von Chiavenna nach Bever ist der Botenlohn nicht vermerkt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Erst am 4. Januar 1810 zogen sie ab, nachdem die Festung auf dem Schlossberg geschleift wurde),

    Lieber Hermann,

    ..dabei hatte wir Steirer noch großes Glück, dank einiger beherzter Grazer Bürger, konnte der Uhrturm und der Glockenturm freigekauft werden, und so vor der Zerstörung durch die Franzosen bewahrt werden.

    Was wäre die Steiermark heute, ohne ihren, Wahrzeichen den weltbekannten Uhrturm auf dem Schlossberg.

    Ein toller Brief:thumbup::thumbup:

    Liebe Grüße

    Franz

  • + 1 ! 8o8o

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Portobrief aus Innsbruck (Österreich) nach Zutz (Engadin - Schweiz) vom 25. Oktober 1817. Der Brief lief sicherlich über Arlberg - Feldkirch und Chur nach Zutz. Grenzfranko bis Feldkirch: 14 Kreuzer C.M. (Siegelseitig vermerkt). Porto von Feldkirch nach Chur 4 Kreuzer C.M., sowie "10" vermerkt, sind die 10 Bluzger Porto in Zutz. 4 Kreuzer von Feldkirch nach Chur, sind umgerechnet 6 Bluzger, somit sind 4 Bluzger Porto, bzw. Botenlohn von Chur nach Zutz, so daß der Empfänger 10 Bluzger bezahlte. Präsentiertvermerk vom 7. November 1817.


    Beste Grüße von VorphilaBayern