• Danke Euch beiden für die Rückmeldungen und besonders Dir VorphilaBayern ! :)

    Tatsächlich - da gibt es noch ein "Schre(t)zheim". Ich war bei der Googlesuche auf "Schretzheim" gestossen und hatte mich da gleich festgebissen. Dabei habe ich selber noch den Hinweis (Wintergerst) auf das andere Schrezheim gegeben. Guten Morgen Weihnachtsstress ! :S
    Aber es ist gut, dass wir darüber gesprochen haben...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Liebe Freunde,

    so recht will der hier nicht in das Schema passen.

    Geschrieben in Fürth am 13.8.1851 war er an Hr. Ziegler in der Kreuzhütte per Waldmünchen gerichtet. Die Kreuzhütte lag in Österreich, die letzte Post Waldkirchen in Bayern - das war aber kein Dilemma, denn die Aufgabepost notierte 9x für einen einfachen Portobrief innerhalb Bayerns über 12 Meilen. Von der Postexpedition aus lief aber ein Bote zu Hr. Ziegler in die Kreuzhütte und gab ihn ab. Der Botenlohn wurde nicht vermerkt, wie eigentlich bei allen Briefen an diesen Adressaten auch. Evtl. wurde er pauschal abgefunden, also z. B. 40 Gulden im Monat bei täglicher Postlieferung hin und her. Aber das ist nur ein Gedanke.

    Jedenfalls kenne ich aus der umfangreichen Korrespondenz an Hr. Ziegler nur ganz wenige Portobriefe - die meisten waren mit 6x Nr. 4II frankiert worden und liefen den gleichen Weg, wie dieser hier.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ohne Gewähr:

    • WELS 23.11. (evtl.)
    • NEUHOFEN 25.11.
    • NEUHOFEN ??.11.
    • LINZ 25.11.
    • LINZ 26.11.
    • LINZ 02.12.
    • SALZBURG ??.12.
    • SALZBURG 04.12.
    • ALTÖTTING 05.12.
    • BURGHAUSEN 06.12.

    Aber dann haben wir noch einen Bayern-Halbkreiser vom 23.11., da kann ich leider nichts mit anfangen...vielleicht jemand anders ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Bayernfreunde

    Den folgenden Brief habe ich in erster Linie gekauft, weil er auf der Vorderseite gleich 2x mit dem Fingerhutstempel von Burghausen versehen wurde.
    So häufig findet man dass nicht; ein Abschlag hätte schon deshalb vollkommen gereicht, weil beide Abschläge gleich gut lesbar sind. - Und so kommt der Brief dann auch in meine Sammlung der bay. Fingerhutstempel.

    Er lief als Portobrief von Burghausen Ob. ins nur 2,5 Meilen entfernte Wildshut in Österreich.
    Dabei handelt es sich um einen Brief der 1. Entfernungszone (bis 10 Meilen) und der 2. Gewichtsstufe (1 Loth bis 2 Loth ausschließlich). Das erhöhte Gewicht erklärt sind durch den Vermerk " mit 2 Beilagen " auf der Vorderseite.
    Die auf der Vorderseite mit roter Tinte vermerkten 12 Kreuzer errechnen sich wie folgt: 6 Kreuzer für einen unfrankierten einfachen Brief der 1. Entfernungszone x 2 für die 2. Gewichtsstufe = 12 Kreuzer.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    an deinem außergewöhnlichen Brief ist schon die tote Tinte der 12x CM Taxe interessant, denn 99,X % aller bayer. Poststellen führten keine rote Tinte.

    Ich denke, er hat den Fingerhut zweimal abgeschlagen, weil der Brief auch 2 Anlagen hatte.

    Jetzt musst du nur noch einen Brief mit 8 oder 10 Anlagen finden, bei dem ähnlich verfahren wurde ... :P:P:P

    Übrigens sind lt. meiner kleinen, privaten Statistik Bayern - Österreich "schwere" Briefe viel häufiger frankiert, als unfrankiert zu finden - auch das macht ihn gewiss nicht schlechter.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    wer unsere Rundbriefe gewissen haft liest und vlt. auch beim DASV mal vorbeischaut, oder auch bei der JHV hin und wieder zuhört, wird wissen, dass mich der Laufweg über den österreichischen Grenzort Bodenbach (Grenze zu Sachsen) sehr interessiert, wenn Bayern involviert war.

    Für Augsburger Briefe kann ich hin wie hier diesen Laufweg nach Wien oder südlicher belegen, wobei sich Bodenbach dadurch auszeichnete, dass man dort praktisch alles siegelseitig stempelte, was an Transitpost vorlag.

    Hier zeige ich einen Augsburger Portobrief vom 16.1.1855 nach Pesth (heute: Budapest) in dem schönen Ungarn, der an den Magistrat gerichtet war. Augsburgs Filialbureau hat ihn treffend mit 12 Kreuzer CM taxiert und der Ankunftsstempel von Pest weist den 19.1.1855 aus, also 3 Tage. Der zwischen 11.00 und 12.00 Uhr aufgegebene Brief war also nach 2,5 Tagen schon in der ungarischen Metropole, was mich zu glauben veranlasst, dass er gar nicht anders, als über die Bahnpost Bayerns, Sachsens und Österreichs gelaufen sein kann, denn die Strecke ist mit ca. 850 km bei direkter Route wohl kaum in so kurzer Zeit zu schaffen gewesen.

    Schaut man sich das Eisenbahnnetz 1855 an, so erkennt man jedoch, dass die Leitung nur mit der Bahn nach dorthin möglich, ja die einzig sinnvolle war, weil die Bahn halt mindestens 10 - 15 mal schneller war, als die schnellste Kutsche. Daher unterstelle ich mal, dass Bodenbach hier nicht gestempelt hatte, auch wenn dieser Leitweg gewählt wurde. Die tatsächlich zurückgelegte Strecke dürfte somit ca. 1.200 km betragen haben und dafür sind 2,5 Tage äußerst schnell.

    Gerne höre ich Meinungen hierzu. :)

    Interessant finde ich noch den Vermerk auf der Siegelseite (das Kuvert ist fast schon eine eierlegende Wollmilchsau): "Porto mit 12 x durch die Stadt zu bezehlen. Pesth, den 20.1.(1)855. Dr. Irgendwas, Bürgermeister". Hat man ja auch nicht alle Tage. ^^

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein hübsches Portobriefchen aus München vom 13.10.1860 nach Wien, bei dem die Aufgabepost 20 Neukreuzer in dunkelblauer Tinte (so noch nie gesehen von München) angesetzt hat. Als Postvereinsbrief über 20 Meilen waren 15 Nkr. zu rechnen und der Portozuschlag von 5 Nkr. war auch nicht vergessen worden.

    Beim direkten Paketschluß- und Abgabepostamt Wien wurden diese "fremden" 20 Nkr. umrandet, damit der Stadtbote gleich erkannte, was er zu kassieren hatte und am 15.10.1860 tat er das wohl auch gewissenhaft bei dem Herrn Doktor Friedrich von Hurter, immerhin Reichshistoriograph.

    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…Lun8P63nBjyLDVA

    Ich hoffe nicht, dass aus mir noch irgendwann einmal ein Sophy - Sammler wird und ich damit in Konkurrenz zu anderen treten könnte ... :D

    Für mich etwas überraschend ist der rote Wiener Stempel, den ich bei Portobriefen eher in schwarz erwartet hätte.

  • Lieber Ralph,

    Ich hoffe nicht, dass aus mir noch irgendwann einmal ein Sophy - Sammler wird und ich damit in Konkurrenz zu anderen treten könnte ... :D

    Da sei Gott vor! :D :D :D

    Liebe Grüß von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    wo du recht hast, hast du recht. Aber ich stelle immer mehr fest, dass dies wohl die Zukunft (neben/mit der Postgeschichte) unserer Philatelie ist und werden wird, "but I passed the point of no return", daher überlasse ich gerne Talentierteren, als ich es je sein könnte, dieses Feld. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph.

    Nun ja, also wenn einem das einmal gepackt hat, dann kann das schon lästig werden. :D :D :D
    Diese Sophy hat mich seit geraumer Zeit auch in ihren Bann gezogen. ;)

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

    Der Öffentlickeit ist ein simple Lüge lieber als eine komplizierte Wahrheit.

    (T.R. Richmond)

  • Liebe Freunde,

    nach langer Suche endlich einen gefunden, dazu sieht er noch ganz manierlich aus: Hofheim (nicht das im Taunus!) an Herrn Peter Haßfurther Spänglermeister in Wien wohnt zu N. Alrich inner Schottengasse No. 132.

    Die Aufgabepost notierte 12 C. M. für 12 Kreuzer Conventions Münze, die 14,4 Kreuzern rheinisch entsprachen. Aber umrechnen musste Bayern nicht, denn die Post in Österreich vergütete Bayern später nach Quartalsende immer 12 Kreuzer in der Währung derjenigen Postverwaltung, die Ansprüche an die jeweils andere Postverwaltung hatte. Wien notierte nun groß in Rötel 12, damit auch klar war, was unser Spenglermeister zu zahlen hatte.

    Zur Verrechnung innerhalb des DÖPV: Hatte Bayern z. B. in einem Quartal 500 Gulden Forderungen an Österreich (Portobriefe, Transite usw.), aber Österreich nur 300 Gulden Forderungen an Bayern, so war die Verrechnung der Differenz in rheinischer Währung durchzuführen.

    Umgekehrt hatte Bayern z. B. 600 Gulden Forderungen an Österreich, aber Österreich 900 Gulden Forderungen an Bayern, so war die Differenz von 300 Gulden in Conventions - Münze zu begleichen, was für Bayern dann teuer wurde, weil 1 Kreuzer CM 1,2 Kreuzern rheinischer Währung entsprach und also 20% mehr wert war. Das war kein Pappenstiel, wie man sich leicht vorstellen kann und da im Prinzip jeder Hinbrief auch einen Herbrief generierte, dürfte das Hauptaugenmerk auf den Transiten gelegen haben, oder auf gut Deutsch: Schickte Österreich mehr Post via Bayern in den Postverein (Baden, Württemberg, TT, Preussen) und nach/über Frankreich (Strasbourg), als Bayern über Österreich in den DÖPV (Sachsen, Preussen), und davon kann man getrost ausgehen, dann hatte immer Bayern mehr von Österreich zu fordern, als umgekehrt und die Abrechnung erfolgte folglich in günstigeren rheinischen Kreuzern, was die österreichische Staatskasse um 20% schonte. Auch ein Grund, warum Preussen und Österreich diesen Vertrag wollten, auch wenn sein Zustandekommen natürlich allen Parteien und Postverwaltungen diente.