... was für eine Seite !!
Poste restante
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Hallo Bruno,
mir gefällt die Seite auch sehr gut.
Dieter
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Liebe Sammlerfreune,
auch ich kann einen "kaffeehauslagernden Brief" beisteuern. Er wurde am 07.04.1865 aus Neapel nach Rom geschickt mit der Anschrift "Herrn A.M. Schubart / aus Mecklenburg / Cafe
Greco / Rom".
Zwischen dem 1861 proklamierten Königreich Italien und dem restlichen noch unabhängigen Kirchenstaat bestand bis 1867 keine die Post betreffende Vereinbarung. Es war nur Grenzfrankatur möglich. Der Brief wurde für die italienische Wegstrecke mit einer (kopfstehend angebrachten) Aufdruck-Marke zu 20/15 Cent. freigemacht. Für den Adressaten in Rom fielen 8 Bajocchi an. Ob die der Besitzer des Cafe Greco zunächst vorgeschossen hat, kann ich nicht beurteilen. Das am oberen Rand des Briefes befindliche Wort "Francato = frei gemacht" kann sich allein auf die italienische Gebühr beziehen.
Auf der Siegelseite befindet sich nur der Ankunftsstempel von Rom vom 09.04.1865.
Über den Adressaten habe ich nichts herausgefunden. Vielleicht haben die 'Recherche-Spezialisten" hier im Forum mehr Glück.
Viele Grüße
Jürgen
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zeige ich hier mal die erste Verordnung zu poste restante in Bayern aus Dez. 1847
Lieber Ralph,
hab Dank für das Einstellen dieser Verordnung, die ja recht kompliziert waren.
Wie wurde denn da ein Brief ohne Adresse, nur mit Chifre an einen unbekannten Abholer verausgabt? Das war ja nach diesen Verordnungen kaum möglich -
Lieber Jürgen,
die Chefin des Caffee Greco war eine Bayerin - muss ich mehr sagen? Die hat natürlich die Porti vorgeschossen für ihre Kundschaft und sie sich dann natürlich später wieder geholt. Kein Problem also.
Lieber Erwin,
ganz einfach: Kunde geht an den Schalter und sagt, er würde unter Code/Ciffre XYZ 444 Briefe abholen, ist denn etwas eingegangen?
Der Postler schaut unter diesem Code/Chiffre nach und wenn etwas da ist, bekommt er es; ist nichts da, hat er eben Pech gehabt.
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Liebe Freunde,
heute zeige ich ein Beutestück der JHV diesen Jahres - ein Brief vom Münchener Bahnhof vom 3.2.185? an Frau Bojanowski poste restante Kosten Großherzogtum Posen Preußen.
9x reichten für über 20 Meilen unter 1 Loth - in Preussen waren p.r. Briefe kostenlos zu verwahren und eine Lagerbuchnummer bekam er auch nicht.
Siegelseitig sehen wir einen Bahnpoststempel Leipzig-Berlin vom Folgetag und einen Ausgabestempel ohne lesbares Datum.
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Liebe Sammlerfreunde,
hierzu eine Ganzsache mit Absender aus Mühlfeld vom 16. Juli 1919, mit Aufgabestempel Mellrichstadt vom selben Tag nach Gersfeld "Postlagernd".
Beste Grüße,
Hermann
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- Offizieller Beitrag
auch ich kann einen "kaffeehauslagernden Brief" beisteuern.
Hallo Italienfreund
Etwas spät, aber ich kann es hier nicht lassen. Kann man es auch nicht "Poste Restaurante" nennen?
Viele Grüsse
Nils
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Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass es mehrere Einschreiben an das Café Greco gibt, was bedeutet, dass die römische Post mit der Eigentümerin des Cafes eine eigene Abmachung gehabt haben musste, wonach diese auch Briefe mit Postsonderdienst annehmen durfte. Aber ich denke, das war ein eingespieltes Team.
Vor vielen Jahren habe ich mal dem lieben Cameo eine Bayern-Bombe ans Cafe Greco unter Reco verkauft. Vlt. zeigt er ihn uns hier mal, wenn er Zeit hat ... zumal es eine Leitung über die CH war, bei der das Porto im Kirchenstaat wegen Reco verdoppelt wurde.
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Hallo Nils,
dann schon eher "posta ristorante"
Gruß
Jürgen
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... Italienisch für "ferma in posta".
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Liebe Freunde,
ein solches Kuvert hatte ich bisher noch nicht, wobei ich hoffe, mal eines aus der Kreuzerzeit zu finden und bis dahin habe ich wenigstens das hier ... aus der Pfennigzeit kenne ich bisher aber auch noch keines.
Kuvert des Postamts 1 von München vom 22.5 1918 mit Luitpold (nicht mit Ludwig III, wie man ab 1914 meinen könnte!) - dem Schalter für postlagernde Sendungen - an Herrn Oertel in Großzöschen bei Lobstädt Bezirk Leipzig. Siegelseitig als Verschluß nochmals denselben Stempel.
Frankiert wurde immerhin mit einem Randstück der 25 Pfg. Type III - kann jemand diesen Tarif erklären? Ich kann es leider nicht ...
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Lieber Ralph,
welcher Art ist dieser Beleg? Wurde damit ein postlagernder Brief an den Absender zurückgeschickt?
liebe Grüße
Dieter
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Lieber Dieter,
das weiß ich nicht. Möglichkeiten dazu gäbe es:
1. Absender verlangt seinen Brief zurück, weil er ja nicht ausgeliefert werden darf.
2. Empfänger verweigert die Annahme und sagt dem Postler "den können Sie gleich zurückschicken, von dem XYZ will ich gar nichts wissen".
3. Frist ist abgelaufen, Absender und Ort lesbar oder bekannt.
4. Frist ist abgelaufen, aber Absender bzw. Ort nicht bekannt. Dann wohl Öffnung durch die Retour-Brief-Commission München (oder wem auch immer) und dann retour.
5. Sendung war angekommen, ist aber im Gewahrsam der Münchener Post verschollen.
Usw..
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Dieser Eintrag im Münchner Adressbuch von 1914 passt schön zum Beleg von bayern klassisch .
Es gab zwei Möglichkeiten von postlagernden Sendungen. Die gewöhnliche Postlagerung fand im Postamt 1 in der Residenzstrasse statt und die Bahnpostlagerung befand sich im Posthaus in der Bayerstrasse südlich des Münchner Hauptbahnhofs.
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Vielen Dank, Axel, sehr interessant.
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Liebe Freunde,
heute darf ich einen Brief vom 19.8.1839 aus (Bad) Rippoldsau zeigen, der in Wolfach (Baden) als Portobrief zur Post gegeben wurde. Gerichtet war er an Herrn Aloys Dietschy, derzeit in Kißingen bey Würzburg - Poste restante.
Am 23.8. kam er in Würzburg an und die dortige Hauptbriefpostexpedition schlug ihren Auslagestempel auf den badischen 12 Kreuzern ab und addierte für Bayern 4 Kreuzer = 16 Kr. Endporto.
Soweit , so gut, aber links in Rötel wurden nicht die korrekten 16 Kr. addiert, sondern 17 Kr..
Eine poste restante - Gebühr von nur einem Kreuzer gab es aber gar nicht in Bayern. Die Vorschrift besagte, dass der Expeditor der Abgabepost für seine Mühewaltung bis zu 4 Kr. kassieren durfte und ich kenne nur ein einziges Beispiel, bei dem der Expeditor nur 3 Kr. angesetzt hatte, sonst immer 4 Kreuzer, denn diese Beträge gehörten zu den Emolumenten eines Postexpeditors, sprich: Davon hat er sich (auch) ernährt.
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Die Vorschrift besagte, dass der Expeditor der Abgabepost für seine Mühewaltung bis zu 4 Kr. kassieren durfte
Das heißt, der Dienst „poste Restante“ kostete in Bayer extra?
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Lieber Erwin,
ja - i. d. R. 4x, erst 1867 wurden diese Kosten gestrichen und ab dann war es kostenlos.
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Da waren die Preußen ja kulanter
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