Württemberg - Taxis im Postverein

  • Lieber Ralph,

    vielen Dank fuer die Ergaenzung der Adresse und der Zugehoerigkeit von Frankfurt zu Taxis zu dieser Zeit. Glaubst Du also an einen unterfrankierten Reco-Brief? - das waere fuer mich natuerlich der Hammer.

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    bei 133 km in direkter Linie hätte das Franko 6x betragen. Die Reco-Gebühr war 6x, in summa 12x. Verklebt wurden nur 9x; unterstellt, dass die 6x auf dem Brief die Reco-Gebühr darstellte, ist der Brief um 3x unterfrankiert und hätte 6x Nachporto erfordert.

    Unterfrankierte Reco-Briefe sind sehr selten - Glückwunsch dazu.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Anbei die Württemberger Ganzsache U9, gelaufen von Canstatt nach Meiningen, das wohl bis in 20. Jahrhundert Regierungssitz des Herzogtums Sachsen-Meiningen war. (Anmerkung: Die Ganzsache war völlig falsch als U3 beschrieben.)

    Wie ich herausgefunden habe, hatte Thurn und Taxis von 1807 bis 1866 das Postregal von Sachsen-Meiningen als Lehen erhalten. Ausserdem gehörte das Herzogtum wohl zum südlichen Teil Deutschlands, das die Kreuzerwährung hatte.

    Ich nehme daher an, dass die blaue "1" (oder "T"?) der von T&T notierte Bestellkreuzer ist?

  • ... ja, es war Strich / 1. Stand nichts über dem Strich, war auch kein Porto zu fordern und darunter wurde das Bestellgeld notiert. Hübsches Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke Euch! Da bin ich froh, dass ich den Brief habe. Denn auf württembergischen Briefen sind T&T Bestellkreuzer-Vermerke nicht gerade häufig, und schon gar nicht auf Ganzsachen, die es ja in Württemberg erst ab Oktober 1862 gab. Ich vermute, dass der T&T-Bestellkreuzer um diese Zeit (1863) schon in einigen Gebieten abgeschafft worden war.

  • ... nö, das variiert zwischen 1865 und 1866, wenn ich nicht irre ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Nach Angaben im Lethaus/Schenk wurde das Ortsbestellgeld für frankierte Briefsendungen zum 1.1.1866 (in Nassau ab 24.1.) abgeschafft.
    Für unfrankierte Briefsendungen erst 1 Jahr später.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte