Württemberg - Taxis im Postverein

  • Liebe Freunde,

    ein Damenbriefchen entzückt immer - so auch dieses aus dem württembergischen Kirchberg vom 30.10.1851 (Württemberg kam erst am 1.9.1851 in den Postverein) nach Philippsthal bei Vacha in Hessen (TT). Vacha gehörte zu Sachsen Weimar Eisenach, welches selbst erst zum 1.5.1851 dem Postverein beigetreten war.

    Die Aufgabepost taxierte ihn mit 9x über 20 Meilen und 3x Portozuschlag = 12x korrekt. Empfängerin war die dortige Landgräfin zu Hessen Philippsthal, geborene Herzogin von Württemberg, was den Ort der Aufgabe erklären dürfte.

    Taxis reduzierte nicht, wie allgemein üblich, diese 12x in 4 Silbergroschen, sondern tat dies paritätisch in 3 1/2 Sgr., was die Gräfin sicher gefreut haben dürfte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Guten Morgen,

    zeigen möchte ich einen der Firma Haueisen und Sohn - Sensenfabrik - aus Neuenbürg nach Waldkappel / Kurhessen.

    Ganzsachenumschlag mit 9 Kreuzer - über 20 Meilen, ich traue mich zu sagen das es egal woher in Würtemberg 9 Kreuzer gekostet hat.

    Handschriftliche "Chargegitter" Entwertung, rückseitig württembergischer Bahnpoststempel und Ankunftstempel von WALDCAPPEL vom 25-11-1867.

    Fünf Wochen später hätte er für das gleiche Geld drei Briefe versenden können, wenn ich mich nicht irre!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke (19. April 2020 um 09:21)

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Kuvert aus Ulm vom 9.1.1867 der Firma Diederich & Cie. an Herrn Vogel, adresse Herrn Gustav Friede, Michelsgasse 42 in Gotha.

    Der Wertstempel von 9 Kreuzern reichte aus für Kuverts über 20 Meilen, aber unter 1 Loth. Hiesiges Kuvert wog aber 1 bis unter 2 Loth und somit lag es im 2. Gewicht, wofür man in Ulm noch hätte weitere 9x frankieren müssen. Daher wurde gerechnet: 1. Gewicht bezahlt mit 9x, 2. Gewicht nicht bezahlt, also 9x plus 3x Ergänzungsporto (12 EP in blau von Ulm). Am 11.1. wurde es gegen Zahlung in Gotha ausgehändigt.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    es gibt von Württemberg nach Hohenzollern 4 - und 7 Kreuzerfrankaturen. Dies aus dem Grund, daß in Hohenzollern noch der Ortsbestellkreuzer verlangt wurde. Meistens bezahlte ihn der Empfänger. Z.B. bei 3 - und 6 Kreuzerfrankaturen von Württemberg, wurden beim Empfänger in Hohenzollern ein Kreuzer Ortsbestellgeld bezahlt. Es gibt aber auch sehr wenige Briefe mit 4 - und 7 Kreuzerfrankaturen von Württemberg nach Hohenzollern, bei denen der Ortsbestellkreuzer vorausbezahlt wurde. Ich kann hierzu ein Briefstück von Reutlingen mit einer 4 Kreuzerfrankatur zeigen (bis 1 Loth bis 10 Meilen = 3 Kreuzer + 1 Kreuzer Ortsbestellgeld) vom 6. November 1855.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    feines Stück - galt das auch umgekehrt, also von dort nach Württemberg mit 4x bzw. 7x?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    lt. meinem Wissensstand wurde der Brief-Bestellkreuzer in Württemberg 1851 abgeschafft.

    Entweder bei Übernahme zum 01.07, oder beim Beitritt zum DÖPV.

    Sollte jemand zufällig den Schwarz griffbereit haben.....................

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Lieber Ulrich,

    ja, du hast Recht - zum 1.7.1851 glaube ich abgeschafft. Blöde Frage von mir ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Hermann,

    feines Stück - galt das auch umgekehrt, also von dort nach Württemberg mit 4x bzw. 7x?

    Es war die Frage von Ralph!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Nachdem Württemberg am 1. Juli 1851 die Post in eigene Regie übernahm, schaffte sie sogleich das Ortsbestellgeld ab. Das Landbestellgeld aber nicht. Bei Thurn und Taxis wurde das Orts - und Landbestellgeld noch lange weitergeführt.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    bei Baden war das Ortsbestellgeld 1x, das Landbestellgeld 2x. Bei Württemberg scheint mir das nicht der Fall gewesen zu sein, so dass es wohl nach dem 1.7.1851 nur noch 1x Landbestellgeld gab.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    es gibt aber auch Briefe mit 2 Kreuzer Landbestellgeld in Württemberg:

    Portobrief aus Genf (Schweiz) vom 11. Juli 1862, nach Mühlheim an der Donau Oberamt Tuttlingen (Württemberg). Genf lag im 2. Rayon in der Schweiz (6 Kreuzer vermerkt). Mühlheim im 1. Rayon (3 Kreuzer vermerkt). Gesamtporto 9 Kreuzer. Dazu kamen noch 2 Kreuzer Landbestellgeld für den Landbriefträger von Tuttlingen. Der Empfänger bezahlte 11 Kreuzer. Erst am 1. Juli 1863 bekam Mühlheim an der Donau eine Postexpedition.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank - aber die Post durfte ja nichts mit Bleistiften an Taxen notierten, daher wird das ein privater (konzessionierter) Bote gewesen sein, der den Brief für die von ihm ausgehandelten 2x zum Empfänger verbrachte. Eine staatliche Gebühr für die Zustellung von Landpostbriefen gab es demnach nicht für 2x.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Liebe Sammlerfreunde,

    in Württemberg wurde anscheinend auch nach Übernahme der Post in eigene Regie (1. Juli 1851), weiterhin der Ortsbestellkreuzer und das Landbestellgeld kassiert, wie folgender Brief beweist: Parteisache als Portobrief von Herrenberg nach Deckenpfronn vom 20. August 1851 mit Ankunftsstempel von Calw vom 21. August 1851. Es wurden 2 Kreuzer Porto vermerkt, zuzüglich 1 Kreuzer Landbestellgeld von Calw nach Deckenpfronn. Am 30. August 1851 sandte man den Brief aus Deckenpfronn, mit Aufgabe in Calw wieder zurück nach Herrenberg und verlangte dazu die 3 Kreuzer, die man für die Parteisache bezahlte, als Auslage zurück. Daher 2 Kreuzer Porto zuzüglich 3 Kreuzer Auslage und 1 Kreuzer Ortsbestellgeld in Herrenberg. Der Empfänger bezahlte 6 Kreuzer. Am 31. August 1851 wird der Brief in Herrenberg angekommen sein. Dies ist der letzte Tag der Vorphilazeit in Württemberg, denn am 1. September 1851 trat Württemberg dem DÖPV bei. Verausgabte aber erst am 15. Oktober 1851 Briefmarken.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    solch einen Brief vom Vortag des Beitritts zum DÖPV muß man erst mal finden. :)

    Gibt es Instruktionen, wie im Fall einer Rücksendung zum 31.8./1.9. zu verfahren war?

    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    hier leider nur eine Briefvorderseite mit der Ich im Moment nicht viel anfangen kann. Wuerttemberg nach Preussen 1867 (oder Hessen Nassau - oder war das zu der Zeit dasselbe?). Einschreibebrief aus Gerabronn (K GERABRONN 29 3 67) an Herrn (und da verliessen mich meine Ideen) Frankfurt am Main Rekommandiert, frankiert mit 6 Kr, blau (Mi. 32) auf 3 Kr Ganzsache. Drei rote Charge Stempel von Gerabronn sowie Rotes Charge Gitter. Leider passt die Taxe nicht zum Brief: normalerweise waeren 6 Kr bis Frankfurt und 6 Kr Einschreibegebuehr notwendig gewesen. Ist dieser Brief also unterfrankiert durchgeschlueft (?) oder sieht jemand eine fehlende 3 Kr Marke? Ich sehe sie nicht und laut Befund Irtenkauf sieht er das auch nicht so (auessert sich aber nicht zu anderen Gruenden fuer das Fehlen der 3 Kr).

    Bin fuer jede Hilfe dankbar.

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    unterfrankierte Reco-Briefe sind äußerst selten, heißt es doch dann, dass die Post selbst nicht wußte, was zu frankieren war.

    Empfänger dürfte die Firma Hauck gewesen sein, darunter steht ja auch Banck - und Wechselgeschäft.

    HAL
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    www.hal-privatbank.com

    Aber im März 1867 sind wir eher bei WÜ - Taxis, da dort die Post erst zum 1.7.1867 an Preussen überging.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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