• Amapala - Kaiserslautern 07.01.1908/9

    Hallo zusammen,

    lassen wir uns heute einmal auf eine weitere, vielleicht etwas exotischerere thread-Eröffnung ein, auch wenn der dazu nachstehend abgebildete Beleg "auf etwas wackelingen Füßen" steht. So fehlt leider ein Ankunftsstempel und das Beförderungsjahr ist nicht ganz eindeutig zu beziffern, müsste ausweislich des Correos-Aufgabeabschlags in Amapala aber der 07. (ENERO) Januar 1908 oder 1909 gewesen sein.

    Amapala ist eine kleine Hafenstadt an der Nordwestküste der Insel El Tigre im Golf von Fonseca. Die nahezu runde Insel liegt rund 10 km vor der Pazifikküste (also im Westen) von Honduras, hat einen Durchmesser von knapp 6 km und wird von einem konischen, derzeit inaktiven Schichtvulkan gebildet. Bei der Fa. J. Rössner & Co handelte es sich wohl um eine Druckerei, die sich auf die Herstellung von Grußpostkarten spezialisiert hat.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    so klein die Insel auch war - Pfaffs Nähmaschinen waren überall im Einsatz! :D

    Ich lese 1909 auf dem seltenen Stück. Gut, dass es diese Firmenkorrespondenzen gibt, sonst bekämst du solche Rosinchen niemals zu Gesicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    dieser Brief gibt mir einige Rätsel auf.

    Den Aufgabeort von diesem Brief kann ich leider nicht entziffern. Der Brief wurde am 3.März 1914 aufgegeben und nach Friedland (Böhmen) gesandt.

    Frankiert wurde der Beleg mit 92 Centavos. Eventuell war die Frankatur philatelistisch inspiriert.

    Auf der Siegelseite Absendervermerk Guatemala.???? Unten rechts Honduras???

    Vorne sind Marken aus Honduras aufgeklebt, siegelseitig sind drei Marken aus Guatemala aufgeklebt.

    Ich bin mir nicht sicher, von welchem Land dieser Brief ursprünglich kommt.

    Zum Laufweg und den Briefgebühren kann ich nichts sagen.

    Bitte um eure Meinung zu diesem Beleg

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Altsteirer,

    Frankiert wurde der Beleg mit 92 Centavos.

    das läßt sich vorliegend so eigentlich nicht sagen. Freimachen kann man nur mit Marken, die in dem jeweiligen Aufgabepostgebiet frankaturgültig sind. Im vorliegenden Fall sind von 11 applizierten Werten lediglich 3 frankaturgültig gewesen, d.h. die 3 Guatemalawerte zu insgesamt 60 Centavos auf der Rückseite. Ob das portogerecht war, kann ich leider leider nicht sagen...altes Spiel halt mit dem krassen Informationsdefizit - auch -südamerikanischer (Auslands-)Portostufen. Da muss sich in der Literatur unbedingt mal was bewegen !

    Die 8 Honduras-Werte waren für Correos Guatemala nicht von Belang, man hat hier auf der Rückseite so eher zwangsweise und auf der Vorderseite wohl aus Gefälligkeit drübergestempelt, was von der - wie üblich nicht sonderlich erbaulichen - Abschlagsqualität her noch höflich ausgedrückt ist .

    Wenn man jetzt ganz griffelspitzerisch daherkommt, gehört der Beleg eigentlich auch in den Guatemala-thread, denn er wurde ausweislich des Absendevermerks in Puerto Barrios (Guatemala) aufgegeben, dem zentralen Auflieferungsort für dort anfallende Auslands(Übersee-)post.

    Aber aus Anschauungsgründen passt der Beleg auch ganz gut hier. Dass er philatelistisch beeinflusst war, sieht man auch an dem Vermerk auf der Rückseite: "11 ausländische Marken drauf, Marken aus Puerto Cortez - Honduras".

    Was viel interessanter ist, ist der vorderseitig angebrachte Einkreis-Rundstempel, denn der sieht so ziemlich wie ein paqebot-Abschlag aus und das Kuvert trägt rückseitig die Aufschrift On Board United Fruit Company`s SS Suriname. Das spricht alles dafür, dass die Sortierung erst auf dem Schiff erfolgte und nicht in Puerto Barrios...was die Sache dann so schon recht interessant macht. Paquebot-Belege sind auf jeden Fall immer etwas Besonderes. Ob der Absender Passagier oder Besatzungsmitglied war, kann man ohne Inhalt zwar schlecht sagen, aber es sieht tendenziell nach einem reisenden Passagier aus.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (25. Januar 2020 um 19:38)

  • Hallo zusammen,

    der schwarze K1 auf der Vorderseite stammt aus New York von der Hudson Terminal Station. Ich meine, mal irgendwo aufgeschnappt zu haben, daß das die zentrale Umschlagstelle für Auslandspost war.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    alles klar, dann also kein paquebot und somit Aufgabe in Pueto Barrio / Guatemala.

    Vielen Dank + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Ausführungen.:) Jetzt ist mir so einiges klar geworden.

    Ich werde den Beleg als Sammlerbrief aus Guatemala einordnen.

    Wahrscheinlich wollte ein Sammler aus Guatemala, einen Sammler aus Böhmen, mit den Marken aus Honduras eine Freude machen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,

    ich würde so einen IM-Beleg in mein Postgebiet auch mitnehmen, wir haben ja gerade an anderer Stelle die "Phila-Praxeologie" andiskutiert, da passt das hier gut. So gab halt eben Zeiten, wo man einfach zeigen wollte, was der andere Teil der Welt so alles schönes an Marken zu bieten hat. Beispielsweise sind die meisten China-Postkarten deutscher (Militär)Angehöriger völlig unnötigerweise mit chinesischen Marken (über-)frankiert und abgestempelt, nur um den Lieben daheim bspw. die schön-feurigen Drachenmarken vor Augen zu führen (...hatte diesbezüglich mal ein recht nettes Gespräch mit einem Mitglied der ARGE China auf der Messe in Friedrichshafen).

    Schöne Grüße !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Die SS Suriname gehörte zur White Fleet der United Fruit Company und fuhr von 1908-1914 unter niederländischer, danach unter US-Flagge. 1936 wurde das Schiff nach Italien verkauft. Die schnellen Schiffe der UFC transportierten Bananen und hatten später auch Einrichtungen für 50-100 Passagiere an Bord.

    Über die Rolle der Firma in den sog. Bananenrepubliken kann man hier einiges finden: https://en.wikipedia.org/wiki/United_Fruit_Company

    DIe Marken aus Honduras sind mE, wie damals üblich, als 'Reisesouvenir' aufgeklebt. Der Hudson Terminal-Stempel dagegen ist ein Paquebot-Stemepl, wie man aus der Inschrift unten erkennen kann. Weitere Infos zum Stempel habe ich leider nicht.

    Herzliche Grüße

    Robert

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Überseebrief vom 22.8.1898, von Honduras nach London.

    Der Brief wurde mit 15 Centavo frankiert.

    Rückseitiger Ankunftsstempel LONDON 8.SP.98 und ein weiterer Stempel NEW ORLIAN LA.REOD. AUG 28

    Wofür steht der Stempel NEW ORLIAN LA.REOD. AUG 28 ?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Dieter,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:

    New Orleans hatte ich zuerst auch vermutet, ich war dann aber verwundert, dass ein Brief von Honduras nach England über New Orleans lief.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief vom ??.6.1903 von Tegucigalpa nach Wien.

    Leitwegsstempel VIA PANAMA & NEW YORK.

    Die Konsulatspost wurde mit einen schönen Siegel " KAISERLICH DEUTSCHES CONSULAT FÜR HONDURAS" verschlossen.

    Rückseitiger Transitstempel NEW YORK N.Y. FOR BCH 30 JUN 1903 und Ankunftsstempel WIEN 11.7.03.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    was soll man da noch sagen? Wie immer hast du da ein prima Stück an Land gezogen; vor kurzem hatte nils etwas gezeigt und angefragt zu diesen Siegeloblaten - ich werde also nicht der Einzige sein, dem dein Brief sehr gut gefällt. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    nicht umsonst ist "Incoming mail" im Aufstieg begriffen. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... interessante Leitwegsvorgabe - müsste auch so stimmen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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