Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Lieber Will,


    danke für deine Hilfe - dann wird es ein Botenlohn gewesen sein. Der Brief ist nicht leicht zu interpretieren, jedenfalls für mich. Vlt. kann einer mit Lokalkolorit hier mehr weiterhelfen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    die Marke sieht so aus, als wäre sie nachträglich sammlerseitig appliziert worden (evtl. um die R.S. etwas aufzuwerten). Dafür spricht die merkwürdige Platzierung der Marke mit teilweiser Verdeckung der Anrede, wo doch bei der Aufgabe in Würzburg links noch genug Platz gewesen wäre. Ausserdem wäre 6 Kreuzer für eine normale Rechnung in den Nahbereich etwas viel. Sollte das Intelligenzblatt die 6 Kreuzer verklebt haben, hätten es diese bestimmt ebenfalls in Rechnung gestellt.


    Es sieht auch so aus, als wäre der Brief linksseitig etwas beschnitten worden, wodurch das "V" von Volkach in beiden Sepia-Notizen verloren ging.

    Vermutlich hatte man in Fladungen nach Erkennen des Fehlers zunächst die untere Richtigstellung "Volkach" notiert, aber versehentlich verwischt, und sie deshalb nochmal oberhalb wiederholt.


    Nachdem der Brief im richtigen Nordheim a.M. angekommen war, wurde die Rechnung am 8.1.1853 in Würzburg beim Intelligenzblatt bar beglichen. Denn eine Nordheimer Amtsperson schrieb unter die Rechnungszeile

    "Jagdverpachtung 35x"

    noch einen Vermerk

    "für den Überbringer für Bottenlohn baar 3x" ,

    was von dem Boten mit

    "Unterschrift Peter Viegel(?)"

    quittiert wurde.


    Viele Grüße

    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Mittelfranke ()

  • Lieber Gerd,


    den Gedanken an eine nächträgliche Applikation der Marke hatte ich auch schon, aber wie in meinem Artikel in einem der letzten Rundbriefe beschrieben, gab es durchaus auch mal frankierte R.S., von daher halte ich beides für möglich.


    Danke für deine Interpretation des Inhalts - ist ja auch nicht sooo uninteressant. :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Abend,

    einen nette Kleinigkeit zum Thema kann ich auch noch bieten... Unterfrankierter Brief von Berlin nach Italien, Weiterleitung in die Niederlande und dann schließlich wieder zurück... Mangelnden Einsatz den Brief zuzustellen konnte man der Post wohl nicht nachsagen...

  • ... herrlich, heute unvorstellbar mit den Vorschriften einer Aktiengesellschaft ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... herrlich, heute unvorstellbar mit den Vorschriften einer Aktiengesellschaft ...

    Das verstehe ich nicht. Was hat eine AG damit zu tun, daß der Empfänger eines Briefes schneller weiterreiste als die Post zustellen konnte. Das kam um die Jahrhundertwende öfter vor, wie etliche Belege zeigen.

    Die Amsterdamer Postler haben sich wirklich bemüht, wie die 13 Briefträger-Stempel beweisen.


    viele Grüße

    Dieter

  • Die Amsterdamer Postler haben sich wirklich bemüht, wie die 13 Briefträger-Stempel beweisen.

    Lieber Dieter,


    allein darauf habe ich mich bezogen. Schreibst du heute an Kuno Ströttmüller, Rheinstraße 14a, er woht aber seit 30 Jahren in der Rheinstraße 14b, schickt ihn die Post (AG) zurück mit dem Bemerken "Adressat unbekannt". Heute brauchtest du für 13 Briefträgerstempel mindestens 13 Briefe ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    der folgende Brief ins sächsische Heinersgrün ist über Hof spediert worden, weil der Empfänger eine derartige Regelung gegenüber der sächsischen Postverwaltung durchsetzen konnte (Frankatur entsprechend 1 Ngr. statt 1/2 Ngr. für die Entfernung von 3 Meilen). Nachgesandt wurde er nach Lübschütz bei Ziegenrück, also nach Preußen, was den Empfänger 1 Sgr. kostete zzgl. 2 Sgr. für die Landzustellung.



    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo in die Runde,

    nachfolgend eine Feldpostkarte vom 7.11.1914 aus Leipzig an den Landwehrmann Nicolaus Schneider Fußartillerie Munitionskolonne 5. Abteilung 9. Armeekorps. Wie der rote Vermerk Regiment? anzeigt, war dies Zustellung so nicht möglich und die Karte bekam den Stempel Zurück Adresse ungenügend. Am 16.11. kam in Leipzig noch der K2 Zurück an den Absender dazu. Nun wurde wohl im Briefpostamt Leipzig versucht den Absender zu ermitteln, was jedoch nicht gelang und mit dem Stempel "Absender nicht ermittelt Briefpostamt Leipzig" versehen.

    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    ich weiß nicht, was für schlechte Lampen oder Lupen die Post in Leipzig damals hatte 8) .

    Die Absender-Adresse läßt sich doch relativ gut lesen:


    Elise Vaneder

    Nostitzstr. 61 I (heute: Reichpietschstraße)

    L(eipzig) Reudnitz


    Hoffentlich ist wenigstens die angekündigte lange Wurst an der Front angekommen ...


    Viele Grüße

    Gerd

  • Liebe Freunde,


    ein Brief ohne Inhalt und Datierung, der viele Fragen aufwirft, auf die ich leider nur wenige Antworten habe. Aber mit eurer Hilfe klappt das schon!

    Stempelung: Rayon 2 Aschaffenburg "A Ihro Excelence Herrn Graf von Bassenheim - gestrichener Ortsname - ".

    Später ergänzt "á présant à Buxheim près Memmingen", also derzeit in Buxheim bei Memmingen.

    Die Siegelseite ist völlig blank.

    Links von dem Aschaffenburger Stempel könnte R.1. Thal (für Ehrenbreitstein bei Koblenz) stehen, auch ein Stempel um 1810, der aber gestrichen wurde.

    Taxen: Mit Rötel 1- = 1 1/2 Batzen = 6 Kreuzer, später gestrichen und mit Rötel 2- = 2 1/2 Batzen = 10 Kreuzer notiert. Diese auch gestrichen und oben 10 Kreuzer / 10 Kreuzer = 20 Kreuzer notiert.

    Was ich mir vorstellen könnte: Aschaffenburg-Thal 2 1/2 Batzen = 10 Kreuzer, dann retour nach Aschaffenburg, diese nicht bezahlt, sondern den Brief sofort umadressiert und für weitere 10 Kr. nach Buxheim bei Memmingen geleitet, dafür 10 plus 10 = 20 Kr. von seiner Erlaucht dort.


    Zu den Grafen von Bassenheim:



    Interessant, dass die Grafen 1925 auch das Archiv verkauften, woher dieser Brief wohl stammen dürfte. Daher mal kein gestohlener Archivbrief, sondern ein legal damals schon Erworbener.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Ich nehme an dass Thal der Absenderort war, weil der Brief ist zuerst nach Aschaffenburg geschickt. Gestrichene Ortsname ist De Aschaffenburg, wenn ich mich nicht irre. Da Thal nirgends sonst ausser der Stempel zu sehen ist, muss es wohl auch der postalischen Absenderort sein.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,


    da hast du wohl Recht - dann wohl 1,5 Batzen bis Frankfurt am Main und 1 Batzen = 2,5 Batzen bis Aschaffenburg = 10 Kreuzer. Dann weiter nach Buxheim für weitere 10 Kr.. Warum bin ich da nicht drauf gekommen? ;( ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... die nehme ich mir schon seit Wochen, zwangshalber ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.