Österreich-Frankreich

  • Hallo Ralph,


    die 8 Tage vom Mont Cenis nach Ragusa kommen wahrscheinlich durch die langsame Beförderung durch österreichisch-Kroatien zustande. Meine Schätzung ist bis Triest 4 Tage und nach Ragusa nochmal 4 Tage.


    Sicher ist das nicht, aber ich denke schon ziemlich nahe an der Wahrheit. ;)


    Lieber Nils, danke fürs Zeigen dieser postgeschichtlichen Bombe, besonders gut gefällt mir der Mont Cenis-Stempel und dann nach Österreich...


    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du sagst das "direct" ist von deutscher Hand, wie wäre es damit: Turin-Laga Maggiore-San Bernadino-Chur-Lindau-Augsburg-München-Wien-Triest-Dubrovnik.

    Hallo die Runde


    Es spät meine Antwort, aber ich war etwas beschäftigt :(


    Christian: Der Laufweg bei diesem Brief ist etwas rätselhaft, und ob dein Vorschlag passen will oder nicht wage ich nicht zu beurteilen. Ich kann den Wien-Stempel nicht 100% deuten. Aber es wundert mich dass der Brief nicht mit dem Bahn durch Italien nach Triest und Wien laufen sollte. Und dann wieder von Wien wieder Richtung Süd. Nach Wien dann in geschlossenen Packet.
    Warum der Brief über Wien gelaufen ist und nicht in Triest umspediert war ist wohl auch nicht einfach zu beantworten. Es kann sein dass diese portopflichtige Dienstsachen immer über Wien spediert war um dort behandelt zu werden. Viele Fragen die man vielleicht einmal beantworten kann.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    die Stempel haben für mich folgende Daten:


    12.12. Ragusa
    20.12. Forbach Eingangsstemei (AUTRICHE kann das meiner Meinung nach nicht heißen. Rechts oben FORBACH, unter PAR, links oben?)
    21.12. Paris Étranger
    22.12. Macon - Mont Cenis
    23.12. Wien
    01.01. Ragusa


    Der Stempel Macon - Mont Cenis zeigt ganz klar, daß der Brief über Italien gelaufen ist. Der Eisenbahntunnel unter dem Mont Cenis wurde erst 1871 in Betrieb genommen und in der Literatur sind Stempel auf der Strecke Turin - Modane seit 10/1871 bekannt. Auf der anschließenden Strecke Turin - Udine wurde mindestens seit 1867 durchgehend Bahnpost befördert, wie im Katalog von Adriano Cattani belegt wird.
    Der Wiener Stempel zeigt meiner Meinung nach vorne eine '2' und keine 1. Aber warum über Wien?


    viele Grüße


    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter


    Ich stimme deine Antwort zu, von Anfang bis Ende. Mit eine Ausnahme.


    Der Forbach Stempel darf ein TourT Forbach AMB(ulant) Stempel sein wie ich es deute. Aber der Stempel ist schwer zu deuten so dass ich es auch nicht 100% sicher sagen kann.


    Warum über Wien ist eine gute Frage. Wahrscheinlich kein Zufall oder Fehlleitung.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    Turin-Udine würde ich ausschliessen, dann hätte man ihn nicht von Udine nach Norden nach Wien geschickt und dann zurück.


    Das "direct" lt.Ralph aus deutscher Hand und vonTurin nach Wien lässt für mich nur den Weg über die Schweiz und Bayern sinnvoll erscheinen.


    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Das "direct" lt.Ralph aus deutscher Hand und vonTurin nach Wien lässt für mich nur den Weg über die Schweiz und Bayern sinnvoll erscheinen.

    Hallo Christian


    Es gibt ein französische Streckenstempel 22.12. und Wien-Stempel 23.12. - wie schafft man diesen Laufweg in einem Tag?


    Da wir auch festgestellt haben dass es wahrscheinlich irgendwo auf den Hinweg falsch gestempelt war - der Lorbach stempel - kennen wir dann auch nicht ein sicheren Weg nach Paris. Das wieder öffnet anderen Möglichkeiten wenn es um die Deutung geht. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,




    Es gibt ein französische Streckenstempel 22.12. und Wien-Stempel 23.12. - wie schafft man diesen Laufweg in einem Tag?


    ...gar nicht, auf keinem Laufweg. :D


    Aber ist der Wien-Stempel sicher eine 23, könnte es nicht auch eine 25 sein.


    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian


    Ob es dort 23. oder 25. gestempelt ist kann ich nicht 100% sicher sagen weil es etwas Stempelschwarz da ist. Meine aber ziemlich sicher dass es 23. ist. Hier muss man aber sich offen stellen. Ich glaube aber dass die italienische Route den wahrscheinlicher ist nach mein jetzigen Kenntnis.


    Hoffentlich dürfen wir die Geheimnisse ein mal auspacken, oder wir überlassen es die nächste Generationen. Die brauchen ja auch einige Rätseln zu lösen :)


    Viele gRüsse
    Nils

  • Hallo Laurent,


    ui - ein tolles Stück! :P:P


    Es war ein Tausch - Exemplar (früher haben Verleger ihre Zeitungen international gerne ausgetauscht, so auch hier). Traumhaft, dass so ein Stück noch komplett erhalten ist.


    Danke fürs Zeigen dieser Rarität.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    wenn man Post seiner beiden Lieblingsländer Österreich und Frankreich (die beiden anderen sind die Schweiz und England) historisch und brieflich miteinander verbinden kann, sollte man es tun. Dass dabei das zugrunde liegende Material schöner aussehen sollte, als dieses Entlein, versteht sich von selbst und so bin ich gerne bereit, ihn gegen einen besseren auszutauschen, wenn der dasselbe bieten kann, wie dieser hier.


    Eine 15 Neukreuzer Ganzsache aus Triest wurde, um alles passend zu machen, mit einer 10 Nkr. Marke am 17.7.1870 auffrankiert, denn der Zielort war Paris. Absender war die Filiale der Union - Bank in Triest - ein Inhalt ist leider nicht mehr vorhanden, wie bei den allermeisten Ganzsachen.


    Empfänger war I. E. Kann, 14 rue de Gramont.


    Erinnern wir uns: Frankreich erklärte Preußen den Krieg am 19.7.1870 und Bayern am selben Tag den Franzosen, wie die Preussen auch. Bereits am 15.7.1870 erfolgte in Bayern die Mobilmachung, einen Tag später in Preussen und Baden, am 17.7.1870 war auch Württemberg an der Reihe. Der Brief fällt also genau in die Zeitspanne zwischen Mobilmachung und Kriegserklärung und diese betrug ja nur 2 bis 4 Tage.


    Selbstverständlich hatte Österreich Frankreich nicht den Krieg erklärt et vice versa ebenso wenig. Doch standen nun für die Sendungen aus Österreich keine Leitungsmöglichkeiten mehr über deutsches Gebiet offen und ab dem 19.7.1870 hatte Bayern verfügt, dass es keine gemeinsame Postgrenze mehr zu Frankreich geben würde und Briefe nach/über dorthin via München und die Schweiz zu leiten waren.


    Da Strasbourg und Forbach demnach ausfielen, blieb nur der Serienleitweg über Italien, mit dem man sich österreichischerseites kurz zuvor bekriegt hatte, also quer durch Venetien und die Lombardei Richtung Culoz, welches südlich der Schweiz liegt. Es waren daher ca. 800 km Wegstrecke zurück zu legen in westliche Richtung.


    Vorne weist der blaue Stempel "AUTRICHE 3 CULOZ" den genommenen Grenzübergang aus, auch wenn dieser Stempel der Ankunftsstempel von Paris war und NICHT in Culoz abgeschlagen worden war.


    Siegelseitig erkennen wir den Stempel "PARIS POSTE RESTANTE", den wir hauptsächlich auf Bankbriefen an Rothschild kennen, wo er zig-tausendfach vorkommt.


    Wie man an der geringen Laufzeit von nur 3 Tagen erkennen kann, gab es wohl noch keine merklichen Auswirkungen des bevorstehenden Krieges - noch funktionierte alles bestens. Aber es sollte alles anders kommen ...

  • Avec plaisir, cher Laurent. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hello all!


    I was able to find this item at the Chicagopex stamp show a couple of weeks ago. I am not able to go to many shows, but I was happy to get to this one.


    One of my 'finds' was this item from Austria to France. June 1 Triest, June 5 Lanslebourg and June 6, Marseilles.


    The letter references the military use of the rail lines that is slowing his ability to send a shipment to the recipient.


    The 25 kr rate should have been effective as of Jan 1, 1858, if I read correctly - until UPU. I assume this was per wienerlot? Or was it 1/2 wienerlot?



    Best,
    Rob