Falsch frankiert?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich habe dieser Ortsbrief der unter der Gebührenperiode 6.5.1920 - 31.12.1921 geschickt war. Hier war es mit 40 Pfennige zu frankieren, aber bei dieser Brief ist es nur 15 Pfennige bezahlt geworden.


    Ist der Brief mit 25 Pfennige zu wenig durchgeschleppt, oder gibt es Gebühren die ich nicht kenne? Oder eine Fälschung?


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jørgen


    Besten Dank für die Lösung. :)


    Es ist sogar rückseitig Drucksache vermerkt, welch ich ganz übersehen habe weil ich der Brief als Ortsbrief gehalten hatte.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Sammlerfreunde,

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    wer die Tage das Forum mitverfolgt hat, wird unter "Kurze Frage - Kurze Antwort" mitgenommen haben, dass die vom 17.05.1919 bis 31.01.1920 in Bayern frankaturgültigen Germania-FREISTAAT-BAYERN-Werte nicht auch im übrigen Reichsgebiet verwendet werden konnten. Was auch immer den Postler in Duisdorf bei Bonn dagegen bei der Behandlung der damit auf 95 Pfennig auffrankierten Germania-FREISTAAT-BAYERN-Ganzsache geritten hat, wir dürfen ihm dafür heute wohl sehr dankbar sein.

    .

    In der Gebührenperiode 01.10.1919 - 06.05.1920 fielen für die Postkarte im Fernverkehr 15 Pf an, für das Einschreiben 30 Pf und für die Eilbestellung 50 Pf, macht insgesamt also 95 Pf, mit welchen hier "korrekt" freigemacht wurde. Zwei Pakete Kautabak nach Bamberg zu ordern sieht auch nicht nach "gemacht" aus, voller Postdurchlauf ist mit AK-Abschlag ebenso bestätigt...da läßt sich insgesamt nicht meckern.

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    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    bringe doch das gute Stück zu unserem nächsten Treffen nach Hochspeyer mit - sicher kann dir Michael F. dazu etwas sagen (was Hettenleidelheim angeht).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Pälzer,
    eine sehr interessante Karte und selten.


    Nehmen wir an, am 1-3 Oktober sendet Herr Heinrich Kuch aus Hettenleidelheim den Frageteil mit anhängenden Antwortteil mit Einschreiben -Eilbote nach Duisdorf bei Bonn zu Herrn Heinrich Kuch. Er musste 95 Pf. frankieren, sie kann genau so ausgesehen haben wie die Antwortkarte, nur sie hatte 100% einen Einschreibzettel.


    Jetzt haben wir das Problem, musste er deine Antwortkarte gleich frankieren ? Frankieren mit bayrischen Marken musste er, an dem Datum zwingend laut Bayr. Postordnung mindestens mit 15 Pf., also der Wertstempel allein reichte nicht. Keine Zusatzfrankatur ergäbe sofort Transport zum Brieftarif = Nachporto schon für die Fragekarte.
    Große Frage 1919, konnte er Einschreibung und Eilbote auch vorfrankieren. 1921 müsste er, da war gleiche Frankierung Frage und Antwort Pflicht. In der bayr. Postordung 1916 steht: Frageteil und Antwortteil muss jeweils für sich mindestens mit dem Postkartenporto frankiert sein.Ein Verbot mehr zu frankieren gab es nicht und er frankierte die Antwortkarte gleich Frageteil mit 95 Pf mit bayr. Marken.
    Für Eilbote ganz sicher machbar und anerkannt. Bei Einschreiben habe ich große Zweifel: Deine Karte wurde nicht Eingeschrieben, das R ist unwichtig, es fehlt der Einschreibzettel oder zumindest eine Nummer.
    Eigentlich ist das schon der Beweis, das die Antwortkarte nicht in Duisdorf ( Stempel) mit 95 Pf frankiert wurde, sondern schon in Hettenleidelheim.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo BaD,

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    vier Augen sehen mehr als zwei, ich danke für die Klarstellungen. Das Antwortteil habe ich schlichtweg übersehen :thumbup: Aber ich bin auch so erfreut, die vielen Freistaat-Bayernwerte hier mit fremder Entwertung vorzufinden, weil das in der relativ kurzen Verwednungsphase - wie Du schon sagtstest - ja eher selten vorkommt. Also hat der Duisdorfer Postler alles richtig gemacht. Ich denke allerdings schon, dass die Poka eingeschrieben versandt wurde, der Kunde wollte es ja ausdrücklich so und hat es bezahlt. Möglicherweise ist aber der Reco-Zettel einmal verloren gegangen und irgendjemand hat das spartanisch mit dem R "ersetzt".

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    Beste Grüße !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... ein kleines Schmankerl, oder wie Herr Sem immer so schön schreibt: Ein Vortragsbrief. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Die Vorrauszahlung bzw. Vorfrankierung von besonderen Versendungsformen war nach Reglement nicht zulässig.

    Eric