MiNr. 8 II - 1 Kreuzer gelb mit runden/abgeschrägten Ecken

  • Lieber hasselbert (und alle),


    mit grossem Interesse habe ich Deinen sehr Beitrag "Ein Kreuzer gelb, Plattentyp 2, die Marke mit den runden Ecken..." im jüngsten RB 59 unserer ArGe gelesen.


    Bevor wir das sicherlich viele interessierende Phänomen der 8II weiter diskutieren, würde mich hier eine Klarstellung interessieren: Im Artikel heisst es "Bei der Durchsicht der Bögen der Restauflage fand er bei der rechten Bogenhälfte auf dem Feld 25 eine fehlerhafte Marke. In meiner Sammlung ist die bewusste Marke mit dem Plattenfehler "defektes B von BAYERN" vom Feld 25. ... Bei der 1 Kreuzer gelb hat man bisher diesen Plattenfehler nicht gefunden...".


    Heisst das, auf JEDEM Bogen der 3II weist die Marke auf Feld 25 den Fehler auf? Oder gibt es Bögen/Bogenteile mit einem intakten Druckbild auf Feld 25?


    Wenn nicht, dann müsste der Austausch genau zum Zeitpunkt des Farbwechsels von rosa auf gelb stattgefunden haben. Aber da hat man sicherlich die Platte zu Reinigungszwecken auseinandergenommen und neu zusammengesetzt, sodass es ein fast unmöglicher Zufall wäre, dass just auf dem ominösen Feld 25 jetzt ein anderes Klischee mit schrägen/runden Ecken (von 3I? - das bleibt noch zu diskutieren!) eingebaut wurde.


    Zeige hier einen ungebrauchten Viererblock von Feld 25 mit Umgebung und der 8II.

  • Hallo zusammen,


    hallo mikrokern,


    zunächst einmal wollte ich nur meine persönliche "Abneigung" zum Ausdruck bringen hinsichtlich Farben, Wasserzeichen und Ähnlichem. Das daraus etwas mehr geworden ist, hat sich dann so beim Schreiben ergeben. Der von Dir zitierte erste Teil des Satzes stammt von K.K. Doberer. In wie weit er das nötige Material sichten konnte, ist mir nicht bekannt. Ich denke aber, dass bei der relativ "kleinen" Auflage der Nr. 3 Platte II die Nr. 8 unmittelbar so wie die Platte war gedruckt wurde. Lediglich das beschädigte Stöckel wurde ausgetauscht. Beweisen kann das wohl niemand mehr. Jürgen Vogel hatte ja damals eine ganz andere Sichtweise, die sich aber wohl nicht halten läßt. Warum auch sollte nach so kurzer Zeit eine neue Platte angefertigt worden sein? Bei Helmut Mayr werden leider auch keine Quellen angegeben.


    Hier nochmal, weil es so schön ist, das Feld 25 mit dem Plattenfehler.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,


    also besteht zunächst mal Unklarheit, ob nicht doch vielleicht Bogenteile von 3II mit einer eckrunden Marke auf feld 25 auftauchen, bzw. ob die Platte zum Druck der MiNr 8 auseinandergenommen und neu zusammengesetzt worden ist.


    Der "Plattenfehler", nämlich das beschädigte B, ist auch kein "typischer" PF. Ein solcher wird in der Regel durch Kratzer, Kerben, Brüche o.ä. am Klischee hervorgerufen, was sich dann ich entsprechend nichtdruckenden Vertiefungen manifestiert. Hier aber handelt es sich um eine Auffüllung des tiefer liegenden B von BAYERN, wohl durch einen eingeschlossenen Fremdkörper. Wenn man sich schon am Druckbild des suboptimalen B stösst, hätte man dann nicht mit einem geeigneten spitzen Werkzeug das Klischee bearbeiten und das B wieder freilegen können? Warum gleich austauschen?


    Bin von diesem "Plattenfehler" (noch) nicht wirklich überzeugt.


    Und auch nicht vom vermeintlichen "Austauschstöckel", das aus der Serie der 3I stammen soll. Dort sind die Ecken wirklich rundgefeilt, während man bei der 8II (s. mein gezeigtes Exemplar auf Feld 25) schräge Ecken sieht. Dies wirkt eher wie mechanisch eingepasst ("eingehämmert"), ganz so, wie man das bei der MiNr 9 mit abgeschrägten Ecken auch nachweisen kann (s. thread zur "9II"). Dort käme niemand auf die Idee, dass ein Austauschklischee der MiNr 2, Platte 2a, verwendet worden sein könnte...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,


    du sprichst mir aus der Seele. Das Heftchen von H. Mayr ist jedenfalls nicht geeignet, deine fundierte These auch nur minimal in Zweifel zu ziehen. Wer glaubt im Ernst, dass man 1862 noch ein "Reservestöckel" vom Okt. 1850 einfach mal so herum liegen hatte?


    Bisher ist keine 3I aufgetaucht, die auch nur annähernd einer sog. 8II ähnlich sähe und ich bin mir sehr sicher, dass sich das niemals ändern wird.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    mir ist unbegreiflich, das bislang der zeitliche Aspekt bei dieser Diskussion nahezu unbeachtet (Mayr streift das Thema kurz in seinem Werk) geblieben ist. Die datierbaren registrierten Exemplare der 8 II sind alle ab Mitte 1865 oder später verwendet worden (hier zeigt sich im Übrigen eine Parallele zur 9 II). Nur ein Exemplar ist mit Stempel von Juli 1863 registriert. Dem kann aber auch ein Stempelfehler zugrunde liegen, was umso wahrscheinlicher ist, weil gerade ab Juli 1865 die 8 II vermehrt auftritt. Hier spricht also aus meiner Sicht einiges dafür, dass nicht gleich am Anfang ein Stöckel getauscht worden ist, sondern erst später. Die Form der Ecken spricht meiner Meinung nach auch für eine nicht ganz feinfühlige mechnische Anpassung.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo kreuzer,


    Glückwunsch - ungebrauchte 8 II sind wesentlich seltener, als gebrauchte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo kreuzer,


    auch ich bin der Meinung, dass die Marke eine gute Chance hat, ein Attest zur 8 II zu bekommen. Bayern klassisch hat recht, ungebraucht ist die 8 II wesentlich seltener.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • ... sieht gut aus! :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo kreuzer,


    dann zweifeln schon zwei - wenn das Argument, dass die 8II ein Stöckel der 3I sein soll, stimmen würde, müsste es solche "Ecken" auch bei der 3I geben. Es gibt sie aber nicht ...


    Letztlich wird Hr. Sem sein Urteil sprechen, so oder so.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Das Stöckel (oder ein zweites?) der 8II soll sich neben Feld 25 des rechten Halbbogens auch auf Feld 1 des linken Halbbogens befunden haben. Ich möchte hier eine Marke (linke obere Bogenecke) vorstellen, bei der leider nur drei der Ecken sichtbar sind. Diese sind allerdings abgeschrägt. Handelt es sich um eine 8 II?


    Viele Grüße


    kreuzer