Taxpatent 1817

  • Hallo Hermann,


    Zuckmantel hatte ein Jahr später (1834) laut Wikipedia 4.101 deutsche Einwohner. Mir ist allerdings nicht ganz klar, was mit dem Wort 'deutsche' gemeint ist.
    In Preußen hätte ein so großer Ort eine Postanstalt. Waren die Österreicher mit dem Errichten von Poststellen so sparsam? Hat jemand Zugang zu österreichischer Literatur vergleichbar mit dem 'Hass'?


    beste Grüße


    Dieter

  • Guten Abend,
    dann wollen wir mal...


    Taxe: 2 Kreuzer bis 4 Poststationen was 60 Km einspricht


    Zucmantel in Schlesien/Cukmantl ve Slezsku – Post seit 1651
    Olbersdorf in Ö. Schlesien/Albrechtice ve Slezsku – Post seit 1828


    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,


    vielen Dank für den Link. Es gibt da aber ein kleines Problem: Ich habe keine Ahnung von den slawischen Sprachen.
    Die von dir genannten Bücher wurden u.a. bei Burda Auctions angeboten. Die Firma kenne und schätze ich. Dort habe ich schon für kleines Geld Belege gekauft.


    viele Grüße


    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,


    lt. Hofkammerverordnung vom 10.4.1817 und 4.11.1818:
    Portopflichtige Behörden, Parteien und Personen zahlten für Briefe und Pakete an portofreie Behörden, Parteien und Personen nur die halbe Gebühr.
    Hofkammerverordnung vom März 1821:
    das halbe Franko war ausschließlich von den Absendern zu bezahlen. Unbezahlte Sendungen dieser Art waren nicht anzunehmen, falls sie aus Briefkästen stammen, waren sie zurückzuschicken.
    Hofkammerverordnung vom 4.7.1840:
    ab 1.11.1840 war bei Aufgabe von Briefen an postportobefreiten Behörden statt des bisher geforderten halben das ganze Postporto zu bezahlen.


    Hierzu folgender Brief:
    Exoffo Brief vom Steuer Einnehmeramt Bozen, an das Landgericht in Meran vom 11. Mai 1825 mit rückseitigem Vermerk "1/2 Porto 1 Kreuzer (Franko).


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein tolles Stück - es gibt ja auch bayer. Dienstbriefe (Partei - Sachen) nach Österreich, die auch vorne "1/2 Franko" - Vermerke zeigen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    dieser Brief passt gut zum vorigen Brief von VorphilaBayern.
    Geschrieben wurde er am 31.5.1827 in Lindau. Zur Post gegeben wurde er jedoch im benachbarten Bregenz. Dort schrieb der Beamte 1/2 Frco. und kassierte 7 Kr. C.M. Franko + 4 Kr. C.M. Chargegebühr. Einen Chargestempel brachte er jedoch nicht an, lediglich ein Rötelgitter.
    Nachdem er davon ausging, dass der Empfänger in Mailand vom Porto befreit war, brachte er zusätzlich ein Frankokreuz an.
    Ungeachtet der postalischen Abfertigung in Bregenz wurde in Mailand der Brief mit der zweiten Gebührenhälfte von 7 Kr. C.M. belastet.
    Da ich der italienischen Sprache nicht mächtig bin, kann ich zum Inhalt leider nichts sagen. Er dürfte jedoch interessant sein.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    Superstück - Inhalt scheint sehr gut zu sein, aber der Scan ist mickrig - 5x so groß und man wird alles lesen können. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Ferrara (Kirchenstaat) vom 1. Juli 1818 mit Transitstempel "P Stato Pontifico"
    (in Padua angebracht), nach Bozen (Tirol - Österreich). Ankunftsstempel vom 7. Juli.
    Das Franko in Ferrara wurde nicht vermerkt. In Bozen bezahlte der Empfänger 10 Kr. ?.
    Lt. Veröffentlichungen von Hubert Jungwirth wurde in Tirol und Vorarlberg die öster-
    reichische Conventionsmünze erst am 1. August 1818 gesetzlich eingeführt. Also müßten
    die bezahlten 10 Kreuzer rh. sein.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Frankobrief von Wittingau nach Eisenstein bei Klattau ( beide Orte in Böhmen).

    Der Brief ist datiert mit 22.4.1834.

    Der Brief wurde mit 3 Kreuzer besteuert.

    Auf der Siegelseite notiert: pres (präsentiert): am 28.April 1834.


    Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 12 Kreuzer C.M. Auf der Siegelseite notiert.

    Die Entfernung zwischen den beiden Orten beträgt 115 km (Luftlinie).

    Briefgebühr 16 - 18 Posten = 12 x ( bis 1/2 Loth)

    Briefgebühr 7 - 9 Posten = 12x (bis 1 Loth)

    Auf der Siegelseite ist eine 24/4 notiert.

    Wofür steht 24/4 ??? (Gewicht)????

    Ich vermute, bei 115 km Entfernung fiel der Brief in die 7. Distanzstufe (16-18 Posten).

    Bitte um eure Korrektur

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    hinten steht 25/4 für den 25. April. Hat man relativ oft gemacht in Österreich, woanders aber kaum.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Portobrief von Görz (Küstenland) nach Bruck an der Mur (Steiermark).

    Das Schreiben ist datiert mit Görz am 27.4.1835

    Auf der Vorderseite wurde eine schwarze 14 notiert. Der Empfänger hatte 14 kr. C.M Briefgebühr zu zahlen.

    Brieftarif vom 1. Juni 1817 bis 31. Juli 1842 = 14 kr. C.M Entfernung über 18 Posten, Gewicht bis 1/2 Lot.


    Görz war eine Stadt im Kaisertum Österreich mit eigenem Statut und Hauptstadt des

    Kronlands Görz (Küstenland).

    Heute gehört Görz zu Italien.

    Liebe Grüße

    Franz

    Einmal editiert, zuletzt von Altsteirer ()

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief mit einer Taxkorrektur.

    Portobrief von Klagenfurt am 28.1.1838. nach Linz

    Der Brief wurde vom Postamt in Klagenfurt mit 12x taxiert, was vorne links in rot notiert wurde.

    Die 12 Kreuzer wurden vom Empfangspostamt in Linz durchgestrichen und auf 24 Kreuzer korrigiert (vorne rechts in schwarz notiert).

    Ein Inlandsbrief kostete vom 1.6.1817 bis zum 31.7.1842 für eine Entfernung von 16-18 Posten bis (1/2 Loth) 12 Kreuzer.

    Ab 1/2 bis 1 Loth 24 Kreuzer.

    Ich vermute, der Postbeamte hat den Brief in Linz gewogen und festgestellt, dass er in die zweite Gewichtsstufe fällt und deshalb nachtaxiert.

    Der Empfänger musste 24 Kreuzer Porto bezahlen.

    Bitte um eure Korrektur, falls ich mit meiner Vermutung falsch liege.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    feines Stück, sehe ich genau so - freue mich immer, solche Briefe sehen zu dürfen. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein einfacher Portobrief aufgegeben am 30. August 1834 in der kärntnerischen Landeshauptstadt und nach Bruck an der Mur in der Steiermark gesendet.

    Der Brief wurde mit 6x CM belastet, welche der Empfänger zu tragen hatte. Auf der Vorderseite durch eine schwarze 6 notiert.

    Tarif für Inlandsbriefe von 1.6.1817 - 31.7.1842: Porto für 1/2 Loth über 4 Posten = 6x CM

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ein Frankobrief vom 26.1.1839.Der Brief ging von Neubistritz nach Wien.

    Auf der Vorder - und der Siegelseite wurde eine schwarze 6 notiert.

    Ich vermute, der Brief war ursprünglich als Portobrief gedacht, da auf der Vorderseite eine 6 notiert wurde.

    Weil aber auf der Siegelseite ein Wiener Franko - Ankunftstempel abgeschlagen wurde und somit kein Porto mehr einzuheben war (außer Botengebühr) , deutet alles auf einen Frankobrief hin.

    Der Absender zahlte 6x CM für einen einfachen Frankobrief bis zu einem 1/2 Lot.

    Bitte um Korrektur

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    die vorderseitige 6 ist etwas ungeschickt gestrichen worden, daher 6x CM Franko vom Absender. Hätte man eigentlich vorne auf der Anschriftseite notieren sollen, aber wo gehobelt wird, fallen Spähne ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.