Bayern - Württemberg

  • Liebe Freunde,

    für meine wachsende Mini - Sammlung "1851" konnte ich den hier schnappen, der mir aber hinsichtlich seines Portos Probleme bereitet:

    Augsburg, 28.2.1851, nach Isny in Württemberg, Taxe von Bayern 7 Kreuzer. Wieso 7 Kreuzer? Nach der Entfernung von 99 km zwischen beiden Postorten wären von Bayern aus nur 6 Kreuzer (über 12 - 18 Meilen) zu taxieren gewesen. Hat Augsburg gleich den einen Kreuzer für die Bestellung in Isny addiert? Wenn ja, wo steht das?

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Frankobrief, "franko per Nördlingen (Siegelseitig 4 - und 4 Kreuzer Franko) aus Burgau (Kgr. Bayern)
    vom 30. November 1812, nach Bopfingen (Kgr. Württemberg). Trotzdem, obwohl der Absender bereits
    das gesamte Franko bezahlte, kassierte man in Bopfingen nochmals 4 - 4 Kreuzer, somit 8 Kreuzer
    Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    waren Bayernbriefe nach Bopfingen nicht frei von württ. Porto?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    schon, wenn er durch Bayern über Nördlingen reinkam.
    Wahrscheinlich ging er aber andersrum (über Heidenheim an der Brenz).
    Das seltsame ist, er schrieb "über Nördlingen" und bezahlte 4 - und 4 Kreuzer.
    Wenn er, wie angegeben über Bayern so gelaufen wäre, hätte es nur eine Taxierung gebraucht.
    Evtl. ging der nächste Postkurs über Donauwörth und Nördlingen mehrere Tage später.

    Das ganz seltsame ist, daß die gesamte Frankogebühr bis Bopfingen bezahlt wurde und der
    Empfänger trotzdem für die gesamte Strecke Porto bezahlte.


    Liebe Grüße,
    Hermann

  • Lieber Hermann,

    zu dem Brief fällt mir auch nicht viel ein - ganz sonderbares Stück, für mich nicht sinnvoll klärbar, aber das sind ja gerade die interessantesten Stücke einer Sammlung ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Eingeschriebener Frankobrief von Euerhausen (Kgr. Bayern) nach Weikersheim bei Mergentheim (Kgr. Württemberg) mit Ankunftsstempel MERGENTHEIM vom 26. Juni 1850. Der Absender bezahlte neben dem Franko von 3 Kreuzer, vier Kreuzer Charge Gebühr. Die bayerische Post bestellte bis Mergentheim, daher nur eine Taxierung. Weikersheim hatte noch keine eigene Post. Das Stadt-Bürgermeisteramt holte ihre Post wahrscheinlich mit eigenen Amtsboten von Mergentheim ab. Es ist daher kein Bestellkreuzer auf dem Brief vermerkt.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    und "recommantirt" sieht man auch nicht alle Tage - so habe ich das noch nie gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief ist ein kleines Kleinod, wenn man Stempel mag und die Rahmenstempel der 1870er Jahre, nur aus dem Schwäbischen mir bekannt, sind immer wieder nett anzusehen, jedenfalls dann, wenn sie so aussehen.

    Im schönen Memmingen wurde ein einfacher Brief am 26.11.1869 versandt mit der Adresse: "Herrn Levi Sondheim Obergleen Stad. Kirchheim". Das Wort darunter, sicher eine örtliche Präzisierung, kann ich so wenig lesen, wie die Post damals, weswegen diese ein blaues Fragezeichen dahinter setzte, ich den Brief jedoch so wie er ist belasse ...

    Gefunden habe ich ein Ober-Gleen bei Kirtorf westlich von Alsfeld, welches wohl nicht gemeint war.

    Es gibt auch ein Kirdorf bei Bad Homburg v. d. H. bei Frankfurt am Main - aber wie dem auch sei, siegelseitig sehe ich nur die Stempel (chronologisch) von Ulm (Übergang Bayer - Württemberg), Kirchheim unter Teck und Kirtorf. Dazu gesellt sich harmonisch eine Landbestelltaxe von 2 Kreuzern.

  • Lieber Ralph,

    ohne nachzusehen behaupte ich mal, daß der K1 KIRTORF ein T&T-Gerät ist. Damit könnte die Nähe zum hessischen Alsfeld passen. Was ist mit dem Porto?

    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    danke! Ab 1.1.1868 3 Kreuzer Franko bis 1 Loth in den Norddeutschen Bund.

    Nur 2 Kreuzer Landbestellgeld findet man auf Bayernbriefen in dieser Zeit nicht sehr häufig ...

    P.S. Das letzte Wort unten auf dem Brief könnte "Kurhessen" heißen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    mal unabhängig davon, wo der Brief nun eigentlich hinsollte - mir gefällt der Brief:

    Eine schöne und gut geschnittene 3- Kreuzer-Wappenmarke; 2 schöne Rahmenstempel von Memmingen und auch die Rückseite könnte schöner nicht sein.

    Der Rahmenstempel von Memmingen - und auch die übrigen schwäbischen Rahmenstempel - sind ja keine ganz einfachen Stempel. So sauber aufgesetzt wie bei deinem Brief findet man sie nur selten.

    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,

    vielen Dank - sehe ich auch so. Wollte mal vor gut 30 Jahren etwa einen Rahmen mit diesen Stempel in Kabinett-Luxus-Erhaltung zusammen kaufen ... es ist mir nicht gelungen, selbst nach 10 Jahren noch nicht und da reden wir nicht mal über die Farben. Alles nicht so einfach.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:

    Portobrief aus Augsburg (Bayern) vom 6. November 1849 nach Setzingen über Nerenstetten bei Ulm (Württemberg). Ankunftsstempel Distributionsstempel von Ulm vom 7. November 1849. Obwohl in Nerenstetten seit 1786 eine Posthalterei und seit 14.2.1806 eine Postexpedition war, sind lt. dem Vorphilahandbuch von Peter Feuser keine Stempel registriert. Erst ab 15.2.1865 eine Postablage, später eine Postexpedition. Folglich war der Distributionsstempel von Ulm der Ankunftsstempel. Porto bis dahin 4 Kreuzer zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld (Strich in Rötel). Interessant ist der letzte Satz des Schreibers, daß der Empfänger in Zukunft unfrankiert absenden solle, damit die Briefe sicherer übergeben werden. Damit spricht er ein altes Problem an, daß Frankobriefe oft verschwinden. Bei Portobriefen bekam die Post noch Geld und diese wurden auch zugestellt. Aus diesen Grund wurden in der Vormarkenzeit überwiegend Portobriefe versandt.

    So einen Hinweis habe ich noch in keinen Brief gelesen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Hermann,

    im HASS stehen für das Jahr 1868 sowohl Postablage als auch PE. Das ist vermutlich falsch.

    Im Handbuch Stempel der Kreuzerzeit 1851 - 1875 aus dem Jahr 2016 ist der Ovalstempel der Postablage von Mitte 1867 bis zum 31.3.1868, der K1 mit frühestem Datum 1.4.1868 aufgeführt.

    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (23. Februar 2020 um 01:55)

  • Hallo zusammen,

    eigentlich nur ein Beifang ...der mir jedoch so gut gefällt, dass ich ihn behalte. :)

    25.09.1813

    Eingeschriebener (Chargé) Brief von Memmingen nach Bönnigheim in Württemberg. Bezahlt wurden 6 x Franko (2. Gewichtsstufe über 1/2 Loth und 2. Rayon: 6-12 Meilen) bis zur Grenze (Ohne Wissen: Ich vermute mal bis Neu-Ulm/Ulm).

    Vorderseitig wurde angeschrieben: "Frei Grenze gegen Postschein", die Reconummer wurde jedoch nicht vermerkt.

    Für die Strecke auf württembergischem Terrain wurden 8 x ? Porto verlangt.

    Ergänzungen:

    Teilfrankobrief, eingeschriebener Brief, 2. Rayon und 2. Gewichtsstufe

    Franko 6 x von Memmingen bis Ulm (Grenze)

    Porto 8 x von Ulm bis Bönnigheim

    Grüße

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    Grenzübergang damals war entweder Ulm oder Nördlingen - da müsste man jetzt ausrechnen, wie weit die Gebühren reichen ...

    8x zahlte der Empfänger ab der Grenze (und es gab ja viele Grenzübergänge zwischen Bayern und Württemberg, nur nach Österreich gab es noch mehr).

    Das ist ein sehr schöner Brief - den darf man immer schnappen. Dass die Reco - Nr. vergessen wurde, ist eine große Ausnahme und macht den eh schon tollen Teilfranko - Recobrief sicher nicht schlechter ... :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.