Nachbarortsverkehr in Bayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu eine 2 Pfg. Ganzsache als Drucksache vom Verein Mannheimer
    Briefmarkensammler in Ludwigshafen (Bayern) aufgegeben, nach
    Mannheim (Dt.Reichspostgebiet) im ermäßigten Nachbarortsverkehr
    vom 3.4.1905.
    Anscheinend wurde dieser Verein aufgelöst, denn seit 1921 gibt es
    einen Postwertzeichen-Sammler-Verein Mannheim.
    Siehe folgenden Link:

    http://www.briefmarken-mannheim.de/Uber_uns/uber_uns.html

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo zusammen,

    nach dem schönen Postkarten-Beleg mit 2 Pfennig Nachbarortstarif zwischen Mannheim und Ludwigshafen von VorphilaBayern kann ich - hocherfreut - einen weiteren Beleg, allerdings etwas anderer Art beisteuern: Eine Drucksache, welche zur Gebührenperiode zwischen 01.04.1900 bis 30.06.1916 im Nachbarortsverkehr auf 2 Pfennige ermäßigt war.

    Ansonsten waren für Drucksachen bis 50gr 3 Pfennige zu entrichten. Absender des nachstehend mit DR Mi-Nr. 52 freigemachten Stücks war die am 03.11.1842 von Handelsfirmen und Schiffsbesitzern gegründete Mannheimer-Dampfschleppschifffahrts-Gesellschaft, Empfänger die Ludwigshafener Chemische Fabrik Knoll & Compagnie (gegründet am 23.10.1886).

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    das ist doch durch die Firmen ein schönes Stück Social Philately,
    Lokalkolorit, einfach herzerfreuend, oder :)

    Danke fürs zeigen.

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo BS,

    jo, da werden Chemieunternehmer und Transportunternehmer wohl öfters gemeinsame Sache gemacht haben.. im Verhältnis zwischen LU und MA bis heute ja eigentlich durchaus üblich Gebliebenes.

    + en Gruss ;)

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    Ach, wie liebe ich diese Firmenumschläge! Dann noch der Nachbarschaftsverkehr und die überragende Optik mit dem glasklaren Stempeabdruck! Da kann ich verstehen, dass Du hocherfreut bist. Ich freue mich mit.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,

    ich möchte nicht unerwähnt bleiben lassen, dass mir dieses - ja wirklich - schöne und seltene Stück freundlicherweise von einem Münchener Sammlerfreund überlassen worden ist mit dem Hinweis, dass das für einen Pfälzer kaum besser passen kann. Und besser kann man es wahrlich wohl kaum treffen, ich bin wirklich sehr sehr dankbar dafür :thumbup:


    In diesem Sinne + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Jürgen,

    tolles Stück - kaum zu finden so etwas.

    Aber für 5 Pfg. gab es 1901 schon kein Bier mehr (höchstens ein schales).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    danke, aber das weiß ich doch und deshalb musst du nicht lobhudeln 8) :D 8) :D 8)

    Wieso sind diese Belege eigentlich so selten?

    Beide Städte waren doch damals schon sehr groß und es gab sicher einen regen Briefverkehr.

    Wusste der "normale" Postkunde nichts von der möglichen Ersparnis (Firmen ja wohl eher) und frankierte deshalb Standard oder sind die meisten derartigen Stücke einfach unerkannt verschwunden oder schlummern noch in irgendwelchen Krabbelkisten?

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    man konnte ja von LU nach MA fahren und umgekehrt und tat das auch häufig. Da wird der Korrespondenzverkehr geringer gewesen sein, als man denken könnte, weil man die Sachen einfach selbst vorbei brachte bzw. einwarf oder einwerfen ließ.

    Diese Bankbriefe gibt es ja nur, weil die Absender recommandirt versenden mussten und einen Schein benötigten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgendes Ortspaar, das seit dem 1.11.1901 festgelegt war:
    Postkarte von der Dampfkesselfabrik in Rohrbach bei St. Ingbert in
    der Pfalz nach St. Ingbert mit Entwertung der Zweipfennigmarke
    mit Bahnpoststempel Germersheim - Saarbrücken vom 17.9.1902.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    Ganz toller Beleg! Nachbarortsverkehr mit Bahnpost! da könnte ich mir vorstellen, dass es das nicht so oft gibt.

    Vielen Dank für's Zeigen und liebe Grüße in die Oberpfalz von maunzerle :thumbup: :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber VorphilaBayern, lieber maunzerle,

    danke fürs Zeigen und Kommentieren - die Pfalz lernt dazu (gesehen habe ich das auch noch nicht und unser Pfennigzeit - Pfalz - Windhund Pälzer wird seine sehr guten Augen ab jetzt offen halten). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber maunzerle, lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank für Eure Kommentare.
    Ich kenne bisher nur noch einen Beleg
    von Bayern, der im Nachbarortsverkehr
    mit der Bahnpost weitergeleitet wurde.

    Mit den besten Grüßen von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgenden Beleg:
    Württ. Ganzsache 3 Pfennig, bei der Bahnpost in Nürnberg aufgegeben.
    Handschriftlich "Nürnberg II", Aufgabestempel "K.B.BAHNPOST NÜRNB.-
    FURTH" (Furth im Wald) vom 14. Januar 1897, nach Mögeldorf mit An-
    kunftsstempel MOEGELDORF vom selben Tag. Nachdem die Württ.
    Ganzsache in Bayern ungültig war, mußte der Empfänger 10 Pfennig
    Nachgebühr bezahlen. Franko hätte die Gebühr für den Orts - bzw.
    Nachbarortsverkehr 3 Pfennig betragen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die Gemeinden Garmisch und Partenkirchen wurden bekanntlich 1935 durch die Nazis
    vor der Winter-Olympiade 1936 zwangsvereinigt. Bereits einige Zeit zuvor, nämlich zum
    10. März 1913 wurden die Postämter II. Klasse Garmisch und Partenkirchen aufgehoben.
    Vom gleichen Tage an wurde in Garmisch-Partenkirchen ein Postamt I. Klasse errichtet.
    Das neue Postamt führte die Bezeichnung „Garmisch-Partenkirchen“. Diesem Postamt
    wurde in den Orten Garmisch und Partenkirchen je eine Zweigstelle angegliedert. Durch
    die Zusammenlegung bildeten beide Gemeinden ab 10. März 1913 einen gemeinsamen
    Postbezirk. Somit bestand nur bis zum 9. März 1913 der Nachbarortsverkehr zwischen
    Garmisch und Partenkirchen. Ab dem 10. März 1913 waren es Sendungen im Ortsverkehr.
    Hierzu folgender Beleg:

    Ganzsache 3 Pfennig, abgesandt vom Sternwirt in Partenkirchen am 7. Mai 1898 nach Garmisch.
    Er schreibt Herrn G. Lanz: "Können Sie mir morgen mit einem Zweispänner nach Linderhof
    aushelfen ? Abfahrt 7 Uhr früh; Preis Tarif.

    Bild 3: Kopie aus dem Verordnungsblatt vom 27. Februar 1913.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    Ein wissenswerter Beitrag und eine interessante Karte. Es wäre aber auch interessant, wie die Antwort innerhalb weniger als 24 Stunden zustande kam. Hat der Lanz schnell beim Wirt vorbeigeschaut oder wie kann man sich das sonst vorstellen?

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    vielen Dank.
    Die Ganzsache ist zwischen 4 - und 5 Uhr Nachmittag beim Postamt Garmisch angekommen.
    Etwas später wird sie beim Empfänger bestellt worden sein. Für den Empfänger war die Zeit
    sicherlich zu kurz die Antwortkarte abzusenden, damit sie noch rechtzeitig in Partenkirchen
    ankam. Er wird sicherlich einen Boten zum Sternwirt geschickt haben mit einen Trinkgeld,
    damit er dort eine Maß Bier trinken konnte.


    Beste Grüße,
    Hermann