• Ivanjica - Landau i.d.Pf. 30.04.1913


    Hallo zusammen,


    mit Ankunftsabschlag in der Pfalz wäre mir die nachstehende Postkarte aus dem mittleren Teil Serbiens natürlich viel viel lieber gewesen, da kann man allerdings nicht arg wählerisch sein. Bei dem insofern solitär geblieben Aufgabeabschlag tritt demgegenüber wieder hinzu, dass die Inschrift des Aufgabeorts IVAGNITZA offenbar nicht so ganz korrekt gesetzt worden ist.


    Auch den rückseitig vom Absender - gleich zwei mal - notierten Aufgabeort IVANITZA kann man so auf keiner Karte finden. Erst über die korrekte kyrillische Inschrift Ивањица im oberen Teil des Aufgabestempels läßt sich die Kleinstadt IVANJICA im Südwesten Serbiens ermitteln.


    Auf den Werten findet man das Konterfei Königs der Serben Peter I. Karadjordjevic, welcher am 15.07.1903 gekrönt worden war. Offiziell krankheitsbedingt musste Peter I. kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs die Amtsgeschäfte an Sohn Alexander I abgeben, behielt jedoch den Königstitel bei und bestärkte den Nachkomme in seiner festen Haltung gegenüber den österreichischen Ultimaten.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    sieht prima vista wegen des wie geleckt aussehenden Stempels wie "gemacht" aus - ich aber reiner Bedarf. Häufig ist etwas anderes ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    so langsam geht es in Sachen Ankunfstsstempel voran. Diesmal leider auch nachstehend keiner amtlicher Herkunft, aber immerhin schon einmal ein Eingangsstempel des Adressaten am Ankunftsort. Aufgegeben in der nordwestserbischen Stadt Šabac / Шабац (dt. veraltet Schabatz, Sabatsch) lief die auf 10 Para auffrankierte Auslandspostkarte ins südpfälzische Knittelsheim.


    Der Adressat Peter Heinrich Hermann Schott war Bürgermeister von Knittelsheim und Inhaber einer seinerzeit weltbekannten Forst-Samenhandlung mit Baumschulbetrieb und Klenganstalt (auch Forstsamendarre genannt). Sein Bruder Dr. Carl Schott betätigte sich als Forstwissenschaftler, beide waren u.a. sehr in der Heimatforschung engagiert.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    wundervolles Stück und der private Eingangsstempel dürfte sicher schwerer zu fälschen sein, als ein üblicher postalischer Stempel. Interessant, dass der Absender nur "Knittelsheim" schrieb und wußte oder ahnte, dass man ihn korrekt zustellen würde. Eine Weltstadt war das damals schon nicht und die Präzisierung Rheinpfalz war wohl schon nötig, um sicher zu gehen.


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    damit die schönen Beispiele semiklassischer Postgeschichte Serbiens nach Bayern nicht so einsam sind, habe ich mir erlaubt, auch einen Beitrag dazu zu leisten und ich muss sagen - wow, schöner hätte ich mir den nicht malen können, wie überhaupt die serbischen Marken, so selten man sie als Bayernsammler überhaupt zu sehen bekommt, reinste Hingucker sind. Mein Dank an Absender, Post und Empfänger!


    Ein Einschreiben aus Belgrad der Fa. Almoslino (das klingt schon sehr muselmanisch, oder?) an die mechanische Seilerwaren - Fabrik in Füssen vom 22.8.1908 (julianischer Kalender dort) wurde mit einem Paar der 25 Para (wohl Michel-Nummer 89) frankiert, wobei ich hier denke, dass die eine Marke das Franko für einen schweren Brief, die andere die Recogebühr abdeckte. Im R - Stempel wurde die Reconummer notiert und ab ging er ins schöne Füssen. Dort kam er am 7.9.1908 an, jetzt gregorianischer Kalender, so dass die Postlaufzeit noch ganz passabel war.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch


    P.S. Wenn ihn ein Forumsmitglied aus Lenggries haben möchte, steht er natürlich für einen Sammlungswechsel zur Verfügung. ^^

  • Hallo Sammlerfreunde,


    während bayern klassisch offenbar sowohl von der Versendeart als auch von den Ankunftsstempeln her in den luxuriösen Vollen schöpfen kann... 8o ...ist meiner einer immer noch mühsamst daran, sich an einen sauberen AK-Abschlag heranzutasten. Immerhin haben wir auf dem nachstehenden Belegstück nun schon mal überhaupt einen solchen, allerdings mehr als suboptimal getroffen. Nun gut, eine gewisse Entwicklung ist seit post 1 zu erkennen, das läßt auf den nächsten hoffen.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Liebe Freunde,


    auf höchster PO - Ebene gibt es gewisse Unstimmigkeiten hinsichtlich der Destination Belgrad in der Zeit des DÖPV (also 1.7.1850 - 31.12.1867). Wer Briefe oder Poststücke aus dem DÖPV nach Belgrad - porto wie franko - zeigen kann und darf, darf dies hier gerne tun, um klären zu können, ob Belgrad (Serbien, aber mit österreichischer Post geadelt) zu DÖPV - Taxen zu errechen war, oder nicht.


    Ab 1.1.1869 galten Auslandstarife, dazwischen (im Jahr 1868 ) liegen keine Belege vor. Wer welche hat oder kennt, darf die hier auch gerne zeigen.


    Ich danke für die Mitarbeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

  • Hallo Cuza,


    6.6.1872 hätte eigentlich nur via Österreich 5 Kr. gekostet, statt deren 7 (lt. Karl Zangerle VO - Blatt 1869 S. 415, welches ich als Scan beifüge).


    Bei Recommandation, wie damals üblich, war Frankatur Pflicht.


    Das Verwendungsjahr könnte auf Grund der Farbe des Münchner Stempels auch 1873 gewesen sein.

  • Lieber Cuza,


    ja, das isser - den kenne ich (war mal bei Robby zu erwerben, wenn ich nicht irre).


    Danke fürs zeigen - zeigt auch schön das Weiterfranko von 2x. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    eine Destination und Frankatur, die man nun wirklich nicht alle Tage hat und dann dazu ein Brief, der schöner kaum mehr geht = Klasse !


    Gruß + Dank für`s zeigen :thumbup:


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,


    gerade erst gesehen, ein toller Beleg mit seltener Destination-Klasse- auch der davor mit 7Kr.... @ Cuza: Danke fürs zeigen :):)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo liebe Freunde,


    ... ob diese Postkarte mit anhängender Antwortkarte aus Belgrad (der weißen Stadt) nach Paris (der Stadt der Liebe) vom 05.05.1886 eine Seltenheit ist - keine Ahnung - aber ich fand sie ungewöhnlich und hab´sie einfach mit nach Hause genommen. :)


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Inlandsbrief vom 1.4.1876, von Kraguevacke nach Belgrad.

    Der Brief wurde mit 20 Para portogerecht frankiert.

    Rückseitiger Ankunftsstempel BEOGRAD 8 APR 1876.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    Respekt - da hätte ich jetzt gar nichts lesen können, nicht ein einziges Wort.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    ja, schön wenn man solche Atteste hat - klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei wieder einmal Postkarte, allerdings nur mit 5 Stotinki freigemacht. Das könnte daran liegen, dass es darauf keinerlei Mitteilung gab und sie so begünstigt als Drucksache ins Ausland laufen konnte. Da gab es für die Zensurbehörden, die sich mit dem spektakulär großen und knallroten (bulgarischem) Dienststempel verewigt haben auch gar nicht viel zu tun. Sehr schön anszusehen auch der Tagesstempel vom Aufgabeort Skopie (Skopje).


    Zur Situation im Jahre 1916 während des 1.WK folgender Hintergrund: In den Balkankriegen 1912/13 wurde das damals noch dem Osmanischen Reich angehörige Skopie am 25. Oktober 1912 durch die serbische Streitkräfte erobert und geriet somit unter die Herrschaft Belgrads. Während des 1. WK wurde die Stadt am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen, 1918 wieder zurückerobert.


    Insofern ergibt sich vorliegend die Verwendung bulgarischer Werte. Adressat war der ab 1918 in der BASF Ludwigshafen als Forschungsleiter des Ammoniaklaboratoriums eingesetzte Chemiker Dr. Paul Alwin Mittasch (1869-1953), nach dem heute eine der Ludwigshafener Stadtklinik gegenüberliegende Parkanlage benannt ist.


    Alwin Mittasch – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.