Italien (Semiklassik)

  • Hallo Freunde,


    besten Dank zunächst...und was man auch noch anmerken kann: Der Stempel ist sogar so gut leserlich, dass man ihn als Tagesstempel der italienischen Bahnpost identifizieren kann: Verona - Ferrovia.


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ...alles klar, vielen Dank, wird dann so in der Sammlung beschrieben.


    + Gruß !


    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    -

    fast drei Jahre hier keinerlei Fortschritt. Das ist ja schon ein bischen traurig. Dafür kann es einem bei dem Neuzugang anbei angesichts der offenbar von einem anderen Stern stammenden Abschläge aus Venedig das Wasser in die Augen treiben. Da muss irgendeiner in der Uffici postali a Venezia - Piazza San Marco eine Erleuchtung gehabt haben. Aber wie man unschwer erkennen kann kam`s noch besser.

    -

    25 Centesimi waren eigentlich für den Auslandsbrief nach Bayern zu kleben, hier waren es - wie auch immer - nur 17.Somit ergab sich ein Fehlbetrag von 8 Centesimi.

    .

    Dieser war nach den seinerzeit gültigen UPU Bestimmungen entsprechend um den doppelten Fehlbetrag vom Empfänger nachzuerheben, d.h. 16 Centesimi. Wahrscheinlich aufgrund des Währungsverhältnisses, d.h. dem etwas geringeren Wert der Lira wurde dies dann auf 10 Pfennig in Bayern abgerundet, was dort auch von der Portokontrollstelle in Bergzabern für korrekt befunden worden ist. Alle Wetter !


    Viele Grüße
    vom Pälzer

  • ... gib doch zu, dass du den aus der neuen Druckerpresse hast - so schön kann doch etwas gar nicht aussehen, was so alt ist. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...na klar, bin gerade daran einen - selbstverständlich total - unterfrankierten Fernbrief der 3. Gewichtsstufe mit BY1-MEF auszudrucken :thumbup:


    Grüße :D

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... den will ich sehen - ich vermute aus Dahn! :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,,


    in Capri versinkt nicht nur die Sonne sehenswert im Meer, es gibt auch sonst noch so einiges Nettes dort zu entdecken. Das wußte man anbei schon im Jahre 1904 entsprechend in Szene zu setzen. Abschlagsqualität dürfte in Richtung der ganz gehobenen Klasse gehen.


    Viele Grüße
    vom Pälzer

  • Hallo,


    der Stempel ist für das Jahr 1904 und diese Art Gerät ungewöhnlich gut. Der Postler auf CAPRI hat anscheinend sein Gerät gut gepflegt.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,
    .
    auf Capri scheint`s auch gerade richtig partymäßig abzugehen, nicht wegen den Stempeln, aber wegen der Heidi ihrer Hochzeit mit jetzt deutlich jüngerem Geleit. :thumbup:


    Grüße !
    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Ich hoffe dieser Beleg von passt vom Zeitraum her in diese Kategorie.


    Der bisher erste und einzig bekannte Overland Mail Brief aus Italien, portogerecht frankiert mit 4 Lira (1,25 Lira Porto, 1,25 Lira Einschreiben), Rückseitig 1,5 Lira Overland Mail Zuschlag, Transitzeit vom Absender bis zum Empfänger 13 Tage, ab Austauschpostamt In Italien bis Baghdad/Irak gerechnet sogar nur 9 Tage.


    Die Rückseite des Briefes zeigt die Zusatzfrankatur von Lira 1,50 zur Vervollständigung des 4,00 Lira Porto sowie Abgangsstempel Verona (9. Februar 1928 ), Brindisi Transito ( 11. Februar 1928 ), Bagdad ( 20. Februar 1928 ) sowie Ankunftsstempel Kirkuk ( 22. Februar 1928 ).
    Die Briefmarken auf der Rückseite im Gesamtporto von 1,50 Lira für den Zuschlag zur Overland Mail wurden in Brindisi vom "Porto-Kontrolleur" welcher den fehlenden Portozuschlag für die Overland Mail bemerkte, angebracht und gestempelt.


    Der Brief ist von der 2. Portozuschlagsperiode und der bisher einzig bekannte Brief aus Italien mit der Overland Mail von Haifa in den Irak transportiert.

  • Hallo zusammen,


    nach einiger Zeit hier mal wieder ein Beitrag.

    Die 10 Ctmi-Marke wurde vermutlich am 5.10.1883 in Realmonte auf Sizilien mit einem Schreibschriftstempel entwertet, wie italienische Postablagen sie zu jener Zeit hatten. Gerichtet war das Schreiben an den Prefäkten in Girgenti (Agrigent). Auf dem Weg dahin passierte der Brief am 5.10.1883 Porto Empedocle.

    Freunden italienischer Krimis ist der Ort als Geburtsort des Hochschullehrers, Regisseurs und Schriftstellers Andrea Camilleri bekannt. Weltbekannt wurde er als Schöpfer des Commissario Montalbano. Er starb im Juli 2019 im Alter von fast 94 Jahren.

    Ebenfalls am 5.10.1883 war der Brief am Zielort. Man sieht: Vor 140 Jahren funktionierte die Post im Süden Siziliens einwandfrei.


    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,


    an einem Tag von Mailand über den Gotthard, durch die Schweiz nach Ludwighafen a.Rh....heute undenkbar. Sehr schön auch die Gestaltung der 25 Ctmi Marke, das kann sich wirklich sehen lassen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,


    Italien ist bekanntlich erst am 23. Mai 1915 und dies entgegen dem mit Deutschland und Österreich-Ungarn gebildeten "Dreibund" in den 1. WK eingetreten. Der Wechsel auf die Seite der Entente lag darin begründet, dass man die Expansionspläne der k.u.k. Monarchie auf Kosten Serbiens zwar bereit war zu dulden. Als Gegenleistung erwartete Rom jedoch die Abtretung der italienischsprachigen Gebiete Südtirols (Trentino) und einiger Grenzbereiche in der Umgebung von Friaul (Gradisca). Das wurde von Kaiser Franz Joseph kategorisch abgelehnt: „Ich ziehe es vor, alles zu verlieren und in Ehren zugrunde zu gehen; lieber das, als daß ich mich auf diesen abscheulichen Räuberhandel einlassen soll!


    Trotz vehementen Drängens aus Berlin, der Forderung nachzugeben, um damit einen für beide Seiten hochriskanten Dreifrontenkrieg zu vermeiden, beharrte der alte Monarch in Wien auf seinem Standpunkt und brachte damit Italien letztendlich zum Kriegseintritt. Noch davor ging das Reco-Schreiben anbei von Mailand an die KSB (Pumpenhersteller) ins pfälzische Frankenthal und dabei durch die Militärzensur. Die Sendung wurde eröffnet, kontrolliert und nachdem für unbedenklich befunden mit den Zensurbanderolen des Kgl. Bayerischen II. Armeekorps in Ludwigshafen a.Rh. wieder verschlossen. Erfreulich die Perfin-Marke ("CI") zu 50 C, 25 C gingen davon für`s Einschreiben und 25 C für den Auslandsnormalbrief ab.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,


    diesmal kurz und bündig etwas kleines aber feines, ein Briefchen, ungeöffnet wohl mit Neujahrs-Grußkärtchen als Drucksache aufgeliefert und mit recht ordentlichem Aufgabeabschlag. Als möglicher Adressat konnte bisher nur ein Prof. Johann Stichter ermittelt werden, der schon im Jahre 1862 als Pfarrvicar der Lateinschule Speyer promoviert hatte.



    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Postkarte zu 10 Centesimi vom 20.9.1893, von Jesi nach Bologna.

    Die Karte wurde mit 90 Centesimi auffrankiert (falls ich richtig gerechnet habe).

    Weshalb musste diese Inlandspostkarte auffrankiert werden.

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz


  • Hallo Altsteirer,

    es handelt sich in diesem Falle nicht um eine Postkarte sondern eine Postanweisung. (Ganzsache)

    "Qualunque ufizio postale del Regno e autorizzato a pagare Lire due...."
    "Jedes Postamt im Königreich ist berechtigt, zwei Lire zu zahlen..."


    Soweit ich das Prinzip verstehe, waren es standardisierte Postanweisungen mit einem festen Auszahlungsbetrag. (in diesem Falle 2 Lire - "da Lire due" ) - siehe auch im Westeuropa-Ganzsachenkatalog (Michel)
    Allerdings gibt es auch 10 C. Postanweisungen mit einem Auszahlungsbetrag von 1 Lire.

    Inwieweit nun im vorliegenden Falle die Zusatzfrankatur die Gebühren je weitere 1 Lire Auszahlung abdeckt, kann ich nicht sagen, aber vielleicht liest ein Italien-Spezialist mit.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Lieber Franz,


    du liegst vollkommen falsch. Das ist keine Postkarte, sondern eine cartolina vaglia - eine Art Postanweisung. Mit denen konnte man kleine Beträge einfach versenden.

    Oben sind Grundbeträge eingedruckt - bei deiner Karte sind es zwei Lire. Diese Karten gibt es von 0 bis 10 Lire und dann 15 und 20 Lire. Die Bruchteile bis 99 Centmi wurden unten mit Briefmarken dazugeklebt. Bei deiner Karte sind es 90 Centmi.

    Bis 5,99 Lire koste das die eingedruckten 10 Centmi, bei den Karten bis 10 Lire 15 Centmi, 15 Lire 20 Centmi und 20 Lire 25 Centmi.

    Die Poststelle, die die Karte verkaufte, stempelte auf der Rückseite rechts. Bei der Versendung stempelte die Annahmepost oben links und entwertete den Wertstempel und die Marken. Meist gab es auf der Vorderseite auch einen Ankunftstempel. Auf der Rückseite links wurde die Auszahlung des Geldes quittiert. Zwischen Ankunft und Auszahlung konnten durchaus 2-3 Tage liegen.

    Eine Karte über 15 Lire hänge ich an. Sie hat übrigens eine nette kleine Kontravention: Das Abgangspostamt hat nicht wie vorgeschrieben links oben gestempelt.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,

    vielen herzlichen Dank für eure ausführlichen Erklärungen :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Da lag ich wirklich komplett daneben :huh:

    Ich sollte etwas italienisch lernen ;)

    Liebe Grüße

    Franz