Preussen - Schleswig-Holstein

  • Hallo Alle


    Brief aus Rönsahl nach Möllen (Mölln) bei Ratzeburg pr. Hamburg, Sendet am 11.9.1821. Porto 14 Sgr(?) omgerechnet bis 16½ Schilling Courant (?). In rechte Seite steht 3 (?) Stempel Einzeiliger Rönsahl und durch gestempelt in Lennep am 14. SEPT. und in Hamburg F.TH.u.TAX.O.PA am 18 Sept.


    Viele Grüße aus DK, Jørgen

  • Hallo Jørgen,


    das Porto betrug 16 1/2 Schilling L.M. (die Kartierung auf der Rückseite weist auch "16" aus, plus 1/2 Schilling Bestellgeld).
    Die durchgestrichenen Rötelziffern kann ich nicht eindeutig zuordnen: sieht zwar auf den ersten Blick wie eine "14" aus, schenit aber aus verschiedenen Ziffern zu bestehen !? Eine Notierung in Silbergroschen ist jedenfalls unwahrscheinlich - müßten eher Schillinge Courant sein.


    Viele Grüße nach Dänemark
    nordlicht

  • Hallo Ulf,


    das würde ich auch so interpretieren, aber dann empfinde ich 4 Gute Groschen als Gesamtfranko - galt zu dieser Zeit in Preußen nicht schon der Silbergroschen? - als relativ wenig !?


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Lieber Erwin,


    Franko Grenze und 1 3/4 Groschen lese ich da - ein Datum wäre aber nicht schlecht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... das ist schon klar, aber vlt. ab 1865, als sich die Postverhältnisse geändert hatten?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Erwin,


    dann sollen unsere Preussen- und SH - Spezialisten nochmals drüber schauen. Vlt sind es auch 1 3/4 Schillinge? Das hängt auch davon ab, in welche Postkasse das Geld physisch floß ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    ich verstehe das nicht ganz. Wieso franko Grenze? Schleswig Holstein war doch Mitglied im Postverein. Da sollten doch 3 Sgr. bis zum Bestimmungsort gereicht haben.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    Schleswig - Holstein gab es gar nicht postalisch gesehen - Schleswig war nie im Postverein, Holstein schon, die Masse der Zeit aber halt nicht, sondern dänisch. Ab 1865 habe bekam Preussen nach dem gewonnenen Krieg gegen Dänemark 1864 die Oberhand dort, beließ den postalischen Status aber auf Dänemark = Ausland und kassierte nochmals ab. Daher reichten die 3 Sgr. eben nicht bis zum Empfänger, sondern waren, das wurde richtig notiert, nur das Postvereinsfranko über 20 Meilen bis zur DÖPV - Grenze zu Holstein ... Glaubs mir.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Oder sollte Ratzeburg bis zum Deutsch-dänischen Krieg zu Dänemark gehört haben? Dann würden die Angaben Sinn machen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... so ist es - m. W. war es Holstein = Dänemark.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    Ratzeburg gehörte zum Herzogtum (Sachsen)-Lauenburg, das zwischen 1815 und 1864 zum Deutschen Bund gehörte. Herzog war in Personalunion der König von Dänemark. Die gleiche Situation bestand im Herzogtum Holstein. Das Herzogtum Lauenburg war aber deutlich kleiner als Hostein und wird daher offensichtlich häufig vergessen.


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo zusammen



    liebe Sammlerfreunde,

    kann jemand etwas zu den Vermerken diese Briefes von Harzgerode nach Ratzeburg sagen?

    Ich wollte eigentlich einen neuen Brief einstellen, muss aber erstmal was zum Brief Harzgerode nach Ratzeburg sagen.


    Der überwiegende Teil der Stadt Ratzeburg gehört zum Herzogtum Lauenburg, demnach findet man auf den Briefen auch die Lauenburgische Währung "Schilling Landesmünze". diese war wertgleich mit den Mecklenburgischen Schillingen.

    Kleinere Teile der Stadt Ratzeburg (der Domhof sowie der zentrale Berg) sowie größere Länderein nördlich von Ratzeburg mit damals insgesamt 20.000 Einwohnern gehörten zum Fürstentum Ratzeburg, welches politisch als Exklave zum Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz gehörte, postalisch aber auch von Lauenburg versorgt wurde.

    Der gezeigte Brief muss von 1863 oder früher sein, als das Herzogtum Lauenburg noch zu Dänemark gehörte und der Postvertrag Preußen- Dänemark von 1854 galt.

    Von Harzgerode war er bis zu Grenze (Hamburg) mit 3 Groschen frankiert. Der dänische Anteil von 1 Sgr ( < 10 meilen ab Hamburg) entsprach 1 3/4 SLM wie notiert. Diese anerkannten Grenzfrankaturen sind in die Elbherzogtümer nicht ungewöhnlich.


    Grüße, Martin

  • Hallo Cameo,
    warum muss der Brief "von 1863 oder früher sein"?
    Der Postvertrag mit Dänemark galt danach doch (vorerst) weiter.
    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht.


    Sorry, das stimmt natürlich. Der Vertrag DK -Pr blieb vorerst bis zum 11.6.1865 einschl. = "provisorischen Portotaxe" ab 12.8. in Kraft. Das heißt, der Brief könnte auch noch von 1864 sein.

    Cameo