Nebenstempel

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    der folgende Brief lief 1861 von Dresden nach Altenburg (Sachsen-Altenburg mit kursächsischer Postanstalt).



    Rückseitig findet sich neben einem roten K1-Ausgabestempel der folgende Nebenstempel:



    Handelt es sich dabei um einen Post-Stempel oder ist dieser privater Natur ?
    Ich kenne die entsprechenden Ra3-Stempel aus Sachsen, diese Form hier habe ich aber noch nicht gesehen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    die Porto- und Botenlohnstempel sind ausweislich der Postverordnungen nicht zentral beschafft worden. Von größeren Postämtern kommen sehr unterschiedliche Ausführungen vor. Es ist davon auszugehen, daß sie örtlich beschafft worden sind. Daß sie postalisch sind, ergibt sich aus der Tatsache, daß die vermerkten Porti und Bestellgebühren von der Post vereinnahmt worden sind.


    Die von Dir gezeigte Type von Altenburg kenne ich nur in roten Abschlägen. Entsprechende Belege sind nicht allzu selten.


    Beste Grüße


    Altsax

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax,


    vielen Dank für die Erläuterungen.


    Eine Frage noch zu Sachsen-Altenburg: Dieses Staatsgebiet wurde, ab August 1847 mit Übernahme der Post durch Sachsen, postalisch als sächsisch und damit inländisch betrachtet, oder gab es da irgendeine Differenzierung ?


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    alle sächsischen Postgesetze und -verordnungen galten für den sächsischen Postbezirk, der das Königreich sachsen sowie das Großherzogtum Sachsen-Altenburg (ab 1.8.1847) umfaßte. Der entsprechende Vertrag zur Übernahme des Postwesens enthielt einige Regelungen zur Portofreiheit des Herrscherhauses sowie seiner Behörden, aber keine Abweichungen von Tarifen etc.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Es handelt sich um einen Stempel, wie er typisch ist für Goldner-Fälschungen der Sachsendreier

    Nachfolgend Tafel aus Rommel, Geschichte der Sächsischen Zeitungsmarke, Leipzig 1894

  • Hallo,

    Brief aus dem Briefkasten nach dem Dorf Plauen bei Dresden, den ich leider nicht datieren kann.

    Mit einen Botenlohnstempel, der alles erläutert. 5 Pf. Porto für einen Stadtbrief und 5 Pf. Botenlohn für den Transport in den Landzustellbereich Wunderbar stellt der Brief dar, wie klein um 1855 das Stadtgebiet und somit der Ortszustellbereich des Hofpostamtes war. Hofpostamt -Plauen (am 1.1. 1903 eingemeindet) = 4 km. In Plauen gab es bis 1865 keine Strassennamen und für 1857 gab es zur e.v.t. Errichtung von Postexpedionen in den Vororten eine Schätzung für Plauen von 621 Briefen im Jahr!

    Beste Grüße Bernd


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  • ca. 5 km. vom Hofpostamt lag das Dorf Strehlen, heute wie Plauen mittig in Dresden.

    Adresse: Strehlen Nr. 15, heute unvorstellbar.

    In der Riesaer Bahnhofs-Postexpedition ( nicht häufig) am 29. Juli 1856 ordnungsgemäß frankiert als Fernbrief mit 1 Groschen und mit dem Nummernstempel 165 entwertet. Der Empfänger musste aber noch 1 Groschen Botenlohn bezahlen.

    Beste Grüße Bernd


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  • Leider schlecht erhaltener Brief aus Elisabethstadt in Österreich nach Pillnitz bei Dresden

    Vorderseitig 12 Kreuzer gestrichen und mit 4 Groschen taxiert.

    Die erscheinen als Porto auf dem rückseitigen Stempel und addiert wurde 1 Groschen Botenlohn zum Endbetrag von 5 Groschen, zahlbar vom Empfänger.

    Interessanter Brief, mit dem Nachteil das Pillnitz auch heute ganz am Rand Dresdens liegt.

    Mit den ersten beiden kann man sofort das Interesse bei Einheimischen wecken ( mit den Geschichten um die frühe Post) und den "Kampf"gegen die Sammler von Historischen Ansichtskarten bestehen. Die haben den Vorteil, das sie zu jeder Karte etwas erzählen können.

    Beste Grüße Bernd

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich habe hier einen Einschreibebrief vom 7 Febr. 1870, von Zwickau nach Reichenbach.

    Adressseite mit Aufgabestempel "ZWICKAU-7-FEB-70" und Nebenstempel "Ausgeliefert-8 II * No.1", rückseitig ein Ausgabestempel und ein Lacksiegel "K.S.KREIS....Spektion-ZU ZWICKAU".

    Laut Michel hatte Sachsen zu dieser Zeit keine eigene Posthoheit mehr und war Mitglied im Norddeutschen Bund.

    Die Postgebühr müsste demnach 1/2 Groschen für den Brief und 1 1/2 Groschen Einschreibegebühr betragen, vorderseitig in blauer Farbe notiert.

    Die Vermerke links oben kann ich nicht deuten, war da Geld drin?

    Ist das soweit richtig?

    Beste Grüße, Siegfried

  • ... streiche "Einschreiben", setzte "Paketbegleitbrief".

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.